Drei bunte Halbe (5.9.2012)

Einige Minuten lang kursierte das Gerücht, man könne erstmals in der Geschichte der Kelschschreibung (wobei auch diese behauptete Erstmaligkeit nicht mehr als ein ohne jegliche Überprüfung in die Welt gesetztes Gerücht ist) ein drittes aufeinanderfolgendes Gleichzahlspiel absolvieren. Tatsächlich hatten die Zähler jedoch den nach seiner allseits zur Kenntnis gekommenen Ankunft kurzzeitig aus dem Blickfeld verschwundenen Doc vergessen. Es bleibt zu hoffen, dass seine geheimnisvolle verfrühte Abreise nichts mit dem latent im Raum auf dem Platz stehenden Vorwurf der Gleichzahlverhinderung zu tun hatte. Zumal er nicht einmal als Letzter gekommen war.

Orange nahm die Überzahl dankend an und ging rasch mit 3:0 in Führung, ehe Claus, eines Torjägers würdig, für die Bunten von der Grundlinie aus verkürzte. Orange ließ sich nicht beirren, Marco gab einen erfolgreichen spielenden Mittelstürmer, Stefan, Jochen und Götz berauschten sich an ihrem Passspiel, Igors verletzungsbedingte Kombinationsfreude tat dem Spiel gar nicht so schlecht. Bunt hingegen erzielte regelmäßig halbe Tore – das von Albi war gar näher an drei viertel –, die aber absprachegemäß nur bei einem Unentschieden gezählt hätten, wie man hernach als Mitglied der Siegermannschaft leicht bestätigen kann.

Tatsächlich gab es eine Phase, in der das Spiel zu kippen drohte oder versprach, je nach Perspektive: Kurz nach Jochens Ausscheiden, nun also in Gleichzahl, verkürzte bunt auf 5:7, während orange kaum noch Torgefahr entwickelte. So war es dem frisch gebräunten Niki vorbehalten, mit einem Fernschuss, den Igor einzelnen Quellen zufolge noch abgefälscht haben soll (würde ich als Torwart auch sagen), das 8:5 zu erzielen – und damit, wenn mich nicht alles täuscht, die Grundlage für einen Last-Minute-Hattrick zu legen. Papperlapapp, abgefälscht und so.

Bunt 5:10 Orange

Bunt: Steffen, Albi, Andi, Thomas, Claus, Micha, Tobi H.
Orange: Igor, Marco, Stefan, Götz, Jochen, Niki, Armin Martin, Manu

Man of the match: Götz. Brachte hinten immer irgendwie einen Fuß dazwischen, glänzte vorne mit feinem Assistfüßchen, schüchterte gegnerische Angreifer als Torwart vermeintlich scherzhaft brüllend ein.

Zwei Randnotizen, erst die schlechte:

Bedauerlicherweise verwehrte Micha den Kelschs durch ausgebliebene Mängel in der Strafraumbeherrschung eine Kiste.
Erfreulicherweise ist die Unterkunftsfrage für das Uefa-Cup-Spiel in Belgrad geklärt. Sofern Rubin Kasan und Ole Gunnar Solskjær kein Veto einlegen.

 

4 Gedanken zu „Drei bunte Halbe (5.9.2012)“

  1. Meine Tore habe ich mit Links geschoßen ( Hört sich jetzt bischen arrogant an ). Und der Manu hat recht das ich nur noch kombinierte und den Ball abspielte. Schreckliches spiel.Und Belgrad… Ich wünsche es mir das es irgendwann mal zu diesem Spiel kommt. Ich werde versuchen ein guter Gastgeber zu sein und man kann außer Schöne Stadt und Nachtleben ( laut irgendwelche Zeitschrift Party Satdt nummer 1 im Jahr 2011) auch brennendes Stadion sehen ohne das sich irgendwer deswegen aufregt…

  2. Oh, welch Ehre! „Vermeintlich lustig“ (Zitat): hhmm, na gut, eine gewisse Proloattitüde scheint ja nicht erfolgsschmälernd zu sein- wenn gewünscht, werde ich das nächste Spiel schweigend agieren.

  3. Bitte nicht, quellechance, bitte nicht!
    Was der Fußball braucht, sind echte Typen. Keine weichgespielten Muttersöhnchen, sondern Kerle, die auch mal ein Zeichen setzen. Im Spiel, im Training, an der Theke.

Schreibe einen Kommentar zu quellechance Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert