rekordweltmeisterlich (7.11.2012)

Mit der Formel 1 hab ich’s ja nicht so. Dennoch kommt man nicht umhin, im Lauf der Jahre die eine oder andere Schlagzeile mitzubekommen, nicht zuletzt zu Deutschlands einstigem Vorzeigefahrer. Wikipedia nennt beispielsweise den „Silverstone-Vorfall“, die „Bodenplatten-Affäre“, den „Villeneuve-Rammstoß“, den „Coulthard-Zwichenfall“ und die „Rascasse-Affäre“.

Zwar bin ich, gelegentlichen Zweifeln zum Trotz, der Ansicht, dass ein Vergleich zwischen dem DFB (-> Fußballmafia, die) und der FIA in Sachen Transparenz, Objektivität und Neutralität durchaus nennenswerte Unterschiede mit sich brächte; gleichwohl dürfte die eine oder andere Parallele unverkennbar sein, und so wird mit Spannung erwartet, wie der Fußballverband den „Sanitäter-Zwischenfall“ bewertet, der am vergangenen Mittwoch zu einem vermeintlichen bunten Sieg führte.

Bunt führte 10:9, das Spiel sollte noch einige Minuten dauern, orange hoffte noch auf einen knappen Sieg, zumdindest aber auf einen Punkt, als sich der orangene Thomas ohne unmittelbare Fremdeinwirkung verletzte. Es schien ernst zu sein, und während die Mitspieler noch dabei waren, ihren ersten Schock zu überwinden, kümmerte sich bunt in bemerkenswert sportlicher Art und Weise um den Angeschlagenen. Vier Bunte brachten rasch eine Sänfte herbei und trugen den sichtlich gerührten Thomas vom Platz.

Während orange die Taktik für die verbleibende Spielzeit erarbeitete, ereilte die Mannschaft der Ruf der Sanitäter, doch bitte deren zurückgelassene Utensilien zur Kabine zu bringen, wo sie sich gemeinsam um den Verletzten zu kümmern hatten. Abpfiff.

Das Sportgericht steht nun vor der kaum lösbaren Aufgabe, über die Wertung der Partie zu entscheiden. Einerseits handelt es sich offensichtlich um einen Spielabbruch, der keineswegs der zu jenem Zeitpunkt zurück liegenden Mannschaft anzulasten ist; andererseits erscheint es undenkbar, bunt für sein sportliches Handeln – es verbietet sich, eine andere Motivation zu unterstellen – mit der üblichen 0:3-Wertung zu bestrafen.

Der Schreiber ist zum einen froh, nicht in der Haut von Bernie Ecclestone der Richter zu stecken, zum anderen, den Spielverlauf und seine eigene Leistung unter den Tisch fallen lassen zu können. In allererster Linie hofft er aber, dass es Thomas nicht allzu schwer getroffen haben möge und er möglichst bald wieder mit von der Partie ist.

Bunt 10:9 Orange
(Zwischenstand, ca. 67. Minute, ausgehend von der Anstoßzeit 20.15 Uhr)

Bunt: Igor, Mitsch, Tantieme, Martin, Stefan, Marco
Orange: Albi, Thomas (bis 70.), Steffen, Ralf, Andi, Manu

Man of the match: Steffen. Hielt orange im Alleingang im Spiel.

19 Gedanken zu „rekordweltmeisterlich (7.11.2012)“

  1. Thomas hat ja jetzt Zeit um die Interessen der Orangenen (die ja eigentlich Gelb waren) beim Sportgericht in Frankfurt zu vertreten. Alles andere als eine Neuansetzung wäre skandalös…

  2. Für mich ist es eindeutlich ein Sieg für Bunt. Manu hat es gut bemerkt das sich nur die Bunten um den Gegner gekümmert haben. Jetzt holen wir mal die Fair-play Wertung raus und das Ergebniss zum Zeitpunkt von diesem unglücklichen Fall. Außerdem war die Spielzeit sowieso vorbei. Ich akzeptiere nur ein Sieg für die Bunten. Will auch kein Wiederholungsspiel.

  3. Typisches profidenken seitens der orangenen! Was kümmert es schon wenn kurz vorher noch ein zur Mannschaft gehörender Spieler sich vor Schmerzen auf dem Platz krümmt. Man plaudert zunächst innerhalb der nun etwas verkleinerten Mannschaft die weitere spieltaktik. Menschlichkeit, Rücksichtnahme, Teamgeist auch in schweren Zeiten…fehl am Platz. Was passiert nun in der Berichterstattung und Kommentaren: lamentieren, Revanche fordern und dann noch bunt des bewussten spielabbruchs zu bezichtigen…..aber recht habt ihr, oranjes! Nur so konnten wir bunten einen sicheren Sieg bzw. Thomas heimtragen!

  4. Großartige Bilanz, Igor, unabhängig von dem angesprochenen Fehler! Jetzt würde mich auch die detaillierte Aufstellung pro Spiel interessieren. Wir haben genug Speicherplatz.

  5. Ich kann mir nicht vorstellen, Stefan, dass irgendjemand diese Begründung vorgeschoben hätte. Viel wahrscheinlicher ist doch, dass es mit Faulheit und Inkompetenz zu tun hat.

    (Und danke für die rechtzeitige Warnung – hatte ein Zeitfenster für den Weg zum Getränkemarkt reserviert.)

  6. Nach 14 Tagen Urlaub und 15 mal Scrollen finde ich nun endlich das Ende dieses munteren Kaffekränzchens und Platz für eine traurige Absage. Die Zuluftöffnungen meines Riechorgans erreichen leider nicht den zum Bewegungssport notwendigen freien aerodynamischen Querschnitt.

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