Ballbesitz- gegen Hochgeschwindigkeitsfußball (18.2.2015)

Wer die Überschrift für übertrieben hält, hat recht. Und doch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass zwei sehr unterschiedliche Konzepte, fußballphilosophische Denkschulen quasi, aufeinandertrafen: auf der einen Seite die Bunten, die sich einiges auf ihre Ball- und Kombinationssicherheit einbildeten und wohl davon ausgingen, mit ihrem Ballgeschiebe über kurz oder lang den Gegner mürbe zu machen, auf der anderen Seite eben dieser Gegner, orange, der nicht nur nicht mürbe werden wollte, sondern von Beginn an die Chancen und vor allem die Räume nutzte, die ihm die naiven offensiven Bunten für rasche Angriffe und ebensolche Abschlüsse boten.

Ehe bunt recht wusste, wie ihm geschah, stand es 7:2 und 9:3 für orange, und dass der eine oder andere dieser neun Treffer unmittelbar nach Überschreiten der Mittellinie und bei leerem Tor fiel, spricht beim besten Willen nicht gegen die angreifende, sondern vielmehr gegen die verteidigende Mannschaft.

Immerhin: bunt fing sich, passte sich an, suchte schneller den Abschluss, fand den Anschluss, doch wann immer man den Eindruck gewinnen konnte, die Wende sei zum Greifen nah, traf orange, gerne auch doppelt. Bunt hingegen zog ein Powerplay auf wie die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in den 80ern gegen die Sowjetunion oder die Tschechoslowakei: nicht schnell, nicht scharf, nicht zwingend, nicht power. Möglicherweise sieht ein deutsches Powerplay auch heute noch so aus, meine letzten Live-TV-Eindrücke stammen aus besagten 80ern.

Dessen ungeachtet glich bunt kurz vor Schluss irgendwie zum 19:19 aus; die übliche Geschichte würde also ihren Lauf nehmen, die von neutralen Zuschauern als etwas stärker besetzt eingeschätzten Bunten würden doch noch den Sieg heimschaukeln.

Pustekuchen! Die drei restlichen Tore gehörten orange, das leistungsgerecht 22:19 siegte.

Orange 22:19 Bunt
Orange: Albi, Igor, Ralf, Götz (bis 75.), Micha (ab 75.)
Bunt: Harald, Manu, Martin, Ollo

Man of the match: Albi. Viel unterwegs, konsequent in der Abwehr und im Abschluss.

9 Gedanken zu „Ballbesitz- gegen Hochgeschwindigkeitsfußball (18.2.2015)“

  1. heute leider nicht mal, wenn es plötzlich schneit, ihr nur drei gegen vier seid, der Manu penetrant um viertel vor acht anruft und ne Kiste Cola verspricht. bin unterwegs und erst um 21Uhr wieder in Stuttgart. :´-((

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