Voran (08.02.2017)

Wikipedia weiß, dass in der chinesischen Kultur die Acht, wegen des Gleichklangs mit dem Zeichen „voran“, als Glückszahl gilt. Voran spielten – nach Problemen zu Beginn des Spiels – auch die Orangenen. Und erzielten in Unterzahl nach einem 0:4 Rückstand acht Tore in Folge (!), ohne einen weiteren Gegentreffer hinnehmen zu müssen. OptaManu muss sicher tief in seine Datenkeller hinabsteigen, um herauszufinden, ob es so etwas schon einmal gab. Wenn er schon einmal dort ist, könnte er auch raussuchen, wer als Vorgänger von Marco zuletzt einen lupenreinen Hattrick erzielte.

Wie schon in der Vorwoche war nicht die numerische, sondern die taktische und läuferische Überlegenheit Garant für den Sieg der Mannschaft in Unterzahl. Dabei begannen die Bunten, mit einem Mann mehr auf dem Platz, dominant. Stefan konnte völlig freistehend eine Ollo-Ecke zum 1:0 einköpfen. (Manndeckung bei gegnerischen Eckbällen ist für die Wahl zum Man of the Match übrigens kein Kriterium.) Weitere Fehler der Orangenen im Abwehrverhalten bestraften die Bunten konsequent. Igor konnte sich im Rücken der Abwehr davonschleichen und ein Solo erfolgreich abschließen. Einen abgefälschten Schuss und ein weiteres Tor (ich meine von Ralf) später, stand es nach der Anfangsviertelstunde 4:0 für Bunt. Und obwohl seine orangenen Teamkollegen auch zu Beginn nicht schlecht spielten, schwante dem Autor dieser Zeilen ein weiteres Debakel.

Doch Orange ließ sich nicht aus der Ruhe und dem Konzept bringen. Defensiv gelang es Orange, jetzt in zwei Dreierketten sortiert und mit Marco in vorderster Linie lauernd, die Räume enger zu machen. Aus dieser sehr kompakten Grundformation wurde nach der Balleroberung – insbesondere der Meister und Niki taten sich hervor – schnell umgeschaltet und die großzügigen Lücken der Bunten dankend angenommen. Die laufstarken Harald, Roman und Steffen spielten zentral und konnten so die Unterzahl mehr als kompensieren.

Das Spiel der Bunten lief dagegen nicht mehr rund. Auch Igor, nicht ganz fit, konnte kaum mehr Lücken finden. Orange holte Tor um Tor auf und kam zum 4:4 Ausgleich. Bei diesem Spielstand verharrte das Spiel eine ganze Weile, da sich Bunt nun auch wieder weiter zurückzog und sich beide Mannschaften belauerten.

Letztlich entschied die läuferische Überlegenheit der Unterzahlmannschaft das Spiel. Es war Marco, der in der furiosen orangenen Schlussoffensive mit seinen Toren zum 5:4, 6:4 und 7:4 das Spiel entschied. Das 8:4 setzte den rekordverdächtigen Schlusspunkt. In den nächsten Tagen werden für die Orangenen massenhaft Angebote aus der Chinese Super League eintrudeln. (Wer einen Berater braucht, möge sich bei mir melden.)

Orange 8:4 Bunt

Orange: Harald, Marco, Marcus M., Meister, Niki, Roman, Steffen

Bunt: Albrecht, Armin, Igor, Marcus K., Martin, Ollo, Ralf, Stefan

Man of the Match: Marco. Spielte meist als echte Neun und lies sich weder von Anlaufschwierigkeiten noch von mehreren Kollisionen mit bunten Gegenspielern beirren. Sein Hattrick beschert ihm den Titel zum MoM.

22 Gedanken zu „Voran (08.02.2017)“

  1. also, dass ich das noch erleben darf…“die taktische und läuferische Überlegenheit Garant für den Sieg der Mannschaft in Unterzahl.“ Und ich war Teil des Unterzahl-Teams!! Das glaubt mir keiner! Grandios!

  2. Wenn ich den Bericht schreibe, habe ich keinen festen Maßstab. In der Datenerfassung werden Mittwochabends üblicherweise die Kandidaten aufgenommen, die in der Kabine oder bei Darko genannt werden, wobei auch diese Liste nicht verbindlich ist.

    Im konkreten Fall haben meines Erachtens Harald, Roman und Steffen gleichermaßen stark gespielt und hätte alle MotM werden können. Da Marco mit einem Hattrick (was an sich schon selten ist) für die Vorentscheidung sorgte, fiel meine Wahl auf ihn. Insgesamt tue ich mich regelmäßig schwer damit, einen Spieler aus der unterlegenen Mannschaft zum MotM zu küren. Letztlich geht es neben der persönlichen Leistung ja auch um das Ergebnis.

  3. Mach mal! Auch kompromisslose Innenverteidiger können selbstverständlich MotM werden. Der Autor des jeweiligen Spielberichts dagegen so gut wie nie. Und Spieler, die Teil des – Zitat – „erbärmlichen Debakels der Überzahlmannschaft“ waren, auch eher selten.

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