Sieben gegen sieben. Wunderbar. Einzelne Kelschs, die sich in den vergangenen Wochen aufstellungsmäßig nicht vom Schicksal begünstigt gesehen hatten, brachten ihre Zufriedenheit zum Ausdruck.
Allein: Es blieb nicht dabei. Einige Minuten nach dem Anpfiff kam ein fünfzehnter Mann, dessen Versuche, seine Verspätung ankündigen, offenbar ins Leere gelaufen waren. Orange war zu diesem Zeitpunkt bereits in Führung gegangen -Steffen hatte sich von dem nicht nur in dieser Situation etwas unorthodox agierenden bunten Hüter nicht aus der Ruhe bringen lassen und diesen mit feinem Füßchen per Heber ausmanövriert. (Der Libero sah auf der Linie zu.)
Während der fünfzehnte Mann noch seine Notdurft verrichtete, gelang bunt unvermittelt der Ausgleich, sodass die Teams bei einem Stand von 1:1 noch einmal ein wenig umgestellt wurden und orange fürderhin in Überzahl spielte.
Orange tat dann auch, was man als Überzahlmannschaft tun muss, ließ den Ball ein bisschen laufen – lief auch selbst, um der Wahrheit die Ehre zu geben, schlichtweg mehr und schneller als die eher behäbigen Herren in bunt – und markierte nach und nach die Tore bis zum 4:1. So wäre es wohl auch weitergegangen, wenn sich nicht einer der Bunten den Abend anders vorgestellt hätte: Da er dabei auf seine Mitspieler zunächst nur bedingt zählen konnte, übernahm es Bernd selbst, den Ball nicht nur beherzt am eigenen Fuß nach vorne zu treiben, sondern ihn nach Möglichkeit auch gleich noch im Tor unterzubringen. Nachdem er bereits das 1:1 erzielt hatte, verkürzte er nacheinander auf 2:4 und mit großem Behauptungswillen auf 3:4.
In der bunten Abwehr spielten indes Marco und Manu ein bisschen Jambalaya mit Querpass und Beinchen heben und so weiter, wofür sich Steffen herzlich bedankte, indem er dazwischenspritzte und Thomas bediente, der den Ball zum 5:3 ins Netz schob, ehe er anschließend sein Tagwerk verletzungsbedingt beendete. Nun begegnete man sich also wieder in Gleichzahl, wobei orange einerseits mit zwei Toren vorne lag, andererseits einen herben Verlust erlitten hatte.
Es konnte niemanden überraschen, dass a) bunt Morgenluft witterte, dass b) Bernd dazu ausersehen war, Taten folgen zu lassen und dass c) eben dieser Bernd auch lieferte. Zunächst verkürzte er auf 4:5, bald darauf servierte er Marco den Ball zentimetergenau, sodass dieser nur noch einschieben musste. Zugegeben: Das war jetzt ein bisschen verklärend formuliert. Wie auch immer: 5:5.
Orange bemühte sich erfolgreich, das Momentum wieder auf seine Seite zu bekommen, und es dürfte Martin gewesen sein, der die erneute Führung erzielte, was wiederum Bernd auf den Plan rief, der mit einem überlegten Rückpass von der Grundlinie den neuerlichen Ausgleich vorbereitete. Also schlug Martin (?) nochmals zurück. 7:6 für orange, das danach versäumte, den Ball vom eigenen Tor fernzuhalten oder gar das Spiel mit einem weiteren Treffer zuzumachen.
Als Harald vermeldete, dass noch drei Minuten zu spielen seien, stürmte bunt mit dem Mute der Verzweiflung (ein bisschen Pathos schadet nie) an, um noch irgendwie einen Punkt zu ergattern. Tatsächlich wühlte sich Marco in Mittelstürmerposition durch die Abwehr, scheiterte aber an einer konzertierten Verteidigungsaktion von Torhüter Tantieme und zwei Innenverteidigern, die den Ball irgendwie von der Linie bekamen, dann aber doch noch das Nachsehen hatten, als der Abpraller brachial versenkt wurde. Sieben beide.
Orange wollte den Punkt nicht hergeben und schien gewillt, noch einmal zu kontern, verlor aber den Ball bereits im Aufbau. Der ansonsten eher träge Manu kam in zentraler Position an den Ball und lief, eine Anspielstation suchend, auf den prall gefüllten Strafraum zu, eher er sich schließlich für die weder elegante noch berechenbare Variante “Spitzkick” entschied, und was soll ich sagen? Abgefälscht, erstmalige Führung für bunt, Abpfiff, 8:7.
Football, bloody hell!
Bunt 8:7 Orange
Bunt: Albin, Albrecht, Bernd, Harald, Manu, Marco, Tobi H.
Orange: Martin, Meister, Ralf, Roman, Stefan, Steffen, Thomas (bis 50.), Tantieme
Man of the Match: Bernd. Hielt bunt lange Zeit quasi im Alleingang im Spiel und verhinderte so eine frühe und vermutlich auch deutliche Entscheidung zugunsten von orange.
Mann des Abends: Albin. Pizza und Getränke. 55, ey!
Frau des Abends: Franziska.
War die Pizza nicht die Woche davor? Aber der Mann des Abends war der Albin da natürlich!
Hihi, stimmt.