Am vergangenen Mittwoch zeigten sich dann doch wieder einmal die Tücken des kelschschen Regelwerks, konkret jener – aus Sicht des Schreibers nach wie vor allen Alternativen weit überlegenen – Vereinbarung, wonach stets derjenige der Schiedsrichter ist, der gerade einen Regelverstoß begangen hat.
Die Art der Tücke war indes eine neue: Ein Kelsch – nennen wir ihn der Lesbarkeit halber T. – foulte einen anderen Kelsch, den wir ebenso willkürlich I. nennen wollen. T. zeigte sein Vergehen in vorbildlicher Weise laut und deutlich an und stellte sich, wie auch einzelne Umstehende, auf eine Unterbrechung ein. I. allerdings war nicht zu Fall gekommen und spielte einen Mitspieler an, der kurz darauf ein Tor erzielte.
Da die erfolgreiche Mannschaft zu diesem Zeitpunkt deutlich führte, war sie nach kurzem Innehalten bereit, nur leicht bruddelnd auf den Treffer zu verzichten. Die Frage, ob es bei engerem Spielstand ebenso leicht gefallen wäre, lässt Raum für Spekulationen.
Dessen ungeachtet bin ich der Ansicht, dass es richtig war, den Treffer nicht zu geben – der aktuelle Schiedsrichter, T., hatte auf Foul entschieden, ohne den Vorteil abzuwarten, natürlich, möchte ich sagen. Der Pfiff war quasi erfolgt, und nach dem Pfiff gibt es halt keinen Vorteil mehr.
Ist aber ne schwierige Sache, und wären wir nicht so anständige Kerle, wäre dem Missbrauch der foulbedingten Selbstanzeige bei dieser Auslegung Tür und Tor geöffnet.
Im Übrigen wäre das Spiel mit diesem Tor wohl entschieden gewesen, so aber blieb es bis zum Schluss spannend. Danke, T.!
Zum Spielverlauf: Durch eine unglückliche Fügung war die Information über Haralds angekündigte Verspätung erst kurz nach dem Teambuilding wieder an die Oberfläche gelangt, sodass beim Anpfiff bereits auf der Hand lag, dass in absehbarer Zeit Veränderungen notwendig sein würden. Unabhängig davon brachte bunt zunächst keinen Ball zum Mitspieler, während orange zwar nicht brillierte, aber doch wesentlich besser ins Spiel fand und folgerichtig in Führung ging, wenn auch – etwas schmeichelhaft für bunt – nur mit 1:0.
Harald stieß dann zu den Bunten, die dafür Ollo abgeben mussten und nun in Unterzahl auf Besserung hofften. Tatsächlich kam sie in Person von Niki, der sich in vorderster Linie ins Getümmel warf und sich im Grunde das ganze Spiel über dort suhlte. Im Zusammenspiel mit Tobi H. glich er aus.
Bunt zeigte sich aber weiterhin zielstrebiger und torgefährlicher, letzteres nicht zuletzt durch den Gast Markus, der den Bunten nicht nur insgesamt mindestens drei Stück einschenkte, sondern sie vermittels seiner Sneakersöckchen nachgerade demütigte. Beim Stand von 4:2 für orange ereignete sich das oben in extenso beschriebene Regelquiz, das 5:2 zählte nicht, und bunt bedankte sich mit einem 4-Tore-Lauf, an dem Armin nicht ganz unbeteiligt war, bis zum 6:4. Wenn wir ehrlich sind, hat orange in dieser Phase nicht zu jedem Zeitpunkt perfekt verteidigt.
Die bunte Unterzahlführung war des Guten wohl etwas zu viel, und so legten die einen noch einmal eine Schippe drauf, während die anderen im Endeffekt zu unerfahren waren, um beim Stand von 6:5 die Uhr herunterzuspielen: Ballverlust nach unnötigem Risiko, Tantieme im bunten Tor hält überragend, doch seine Mitspieler (ja, Dich schau ich an, Manu!) kehrten nicht rechtzeitig in ihre Positionen zurück, um die zweite Welle aufzuhalten und Ollos Ausgleich zu verhindern.
6:6. Passt schon.
Orange 6:6 Bunt
Orange: Albrecht, Bernd, Igor, Meister, Ollo (ab 15.), Stefan, Steffen, Markus (Gast)
Bunt: Armin, Harald (ab 15.) , Manu, Martin, Niki, Ollo (bis 15.), Tantieme, Tobi H.
Man of the Match: Niki. Beschäftigte die orangene Abwehr phasenweise allein, hielt den Ball, kreierte Chancen. Und nach hinten kam er auch noch.
Und nicht vergessen: Mittwoch, 24.5., ist spielfrei!