9 Kelschs – einer davon noch dazu mit Verspätung – versammelten sich am Mittwochabend unter einem bedrohlich dunklen Himmel zum wöchentlichen Kick. Die Vorzeichen standen also nicht sonderlich günstig, doch glücklicherweise war auf zwei Herren Verlass: Zum einen kam Tobi H. mit drei Jungspunden im Schlepptau, zum anderen hatte Stefanes Vater in Sachen Regenwahrscheinlichkeit Entwarnung gegeben.
Die Gastspieler hatten in beispielloser Art und Weise Fakten geschaffen, indem sie durchgängig in orange oder orangeähnlichen Farben aufgelaufen waren. Drei junge Leute also auf der einen Seite, somit war zumindest klar, wer in der zu diesem Zeitpunkt noch vermuteten Unterzahl antreten würde. Als dann Martin kurz nach 8 auftauchte („Ich dachte halt, Ihr fangt wie immer später an.“), wurde Stefan (Alles Gute zum Geburtstag!) rasch nach drüben transferiert, was entgegen anderer Behauptungen nicht an seiner dembéléschen Verweigerungshaltung zu Spielbeginn, sondern zum einen an der orangenen Hose, zum anderen an der Aussicht auf eine reine Architektenmannschaft lag.
Bunt ging mit großem Respekt ins Spiel und traute sich, die Geschwindigkeit des Gegners fürchtend, zunächst kaum über die Mittellinie – was den Weg für den Fall eigener Angriffe allerdings verdammt weit machte. Hinten hielt man sich an die Maßgabe, möglichst gut zu kommunizieren und konsequenter zu übergeben als in der Vorwoche in ähnlicher Konstellation. Orange ging dennoch bald in Führung, doch bunt glich bei seinem ersten ernsthaften Ausflug über die Mittellinie aus.
Als die Bunten verstärkt dazu übergingen, gelegentlich den Weg nach vorne zu suchen, kassierten sie recht rasch die Quittung. Innerhalb kurzer Zeit ging der jeweilige bunte Offensivspieler dem Ball beim Zuspiel nicht konsequent entgegen, orange fing den Pass ab und zeigte, dass die jungen Leute einfach mit dem Umschaltspiel aufgewachsen sind – 3:1. In der Folge war orange weiterhin feldüberlegen und kam auch zu einigen klaren Chancen. Diese wurden zwar nicht genutzt, doch der weitere Verlauf des Abends schien vorgezeichnet.
Nach und nach, orange hatte noch immer nicht getroffen, fand bunt indes Wege, nicht nur die Mittellinie zu überschreiten, wenn auch in geringer Mannstärke, sondern dabei auch ein bisschen Torgefahr zu entwickeln. Ein langer Ball in die Spitze mit unmittelbarem Anschluss, dann aus der Abwehr heraus ein Vertikal- und ein Querpass, den der mitgelaufene technogedopte Albi souverän einnetzte, zack: 3:3.
Orange ließ das nicht auf sich sitzen, ging erneut in Führung und vergab wiederum ein paar Chancen, während bunt erst mal ein bisschen durchschnaufen musste – Temperatur und Luftfeuchtigkeit waren grenzwertig. Irgendwann spielte dann Marcus wieder den schnellen Ball in die Spitze, der zum Ausgleich führte, und als Albi mit dem starken linken Fuß einen langen Lochpass ebenso zentimetergenau platzierte wie Marcus seinen Abschluss, lag bunt plötzlich vorne.
Wütende Angriffe der Orangenen waren die Folge, ohne dass sie in dieser Phase so richtig zwingend gewesen wären. Allmählich sickerte jedoch bei den Bunten die Erkenntnis ein, dass sie ihren Vorsprung noch über eine Viertelstunde lang zu verteidigen hätten, und dann war es kurz darauf auch um sie geschehen: Tobi zog in halbrechter Position ungeachtet des Gewimmels vor dem Tor unwiderstehlich an und ab, der Ball schlug, nun gut, rollte in der kurzen Ecke ein, die Architekten waren wieder da. Und ließen sich danach nicht mehr lange bitten, die Verhältnisse zurechtzurücken: 6:5. 7:5. 8:5. Wettbewerb gewonnen.
Orange 8:5 Bunt
Orange: Harald, Stefan, Tobi H., Gast Christian, Gast Daniel 1, Gast Daniel 2
Bunt: Albrecht, Armin, Manu, Marcus M., Martin, Niki
Man of the match: Albi. Hat uns letzte Woche einen gehörigen Schreck eingejagt, rannte nun bei heftigen Verhältnissen wieder wie ein junges Reh über den Platz. Und der Lochpass!
Frage(n) des Tages: Wo liegt beim WFV die Altersgrenze für Seniorenspiele, beispielsweise gegen jAH-Mannschaften, und wie alt ist eigentlich Christian?
Plan des Abends: Spider Murphy bei einem belgischen Querfeldeinrennen.