Wir wollen ja hier keinen Personenkult betreiben, nicht wahr? Einzelne Kelschs in den Mittelpunkt stellen. Ganze Spiele mehr oder weniger anhand ihrer Leistungen analysieren. Und das ist auch gut so.
Allein: Es gibt diese Tage, an denen ein Einzelner massiven Einfluss auf den Spielverlauf nimmt. Indem er einfach jeden Ball hält. Einzelne Spiele von Marcus oder Tantieme kommen einem in den Sinn. Die sollen dann auch gewürdigt werden. Oder Igor, wenn er alle Tore seiner Mannschaft erzielt und genau wie Steffen mal ein Spiel im Alleingang gewinnt. Ralf, wenn er einen dieser Tage hat, Harald mit dreihundert fehlerlosen Ballkontakten, und noch manche mehr. Wenn es halt weit über den gewöhnlichen Man of the Match hinausgeht.
Derjenige, der das jüngste Spiel maßgeblich beeinflusst hat, steht nicht im Verdacht, sich als Man of the Match aufgedrängt zu haben. Doch der Reihe nach. Bunt führte relativ rasch mit 2:0, Tobi H. verkürzte, bunt erhöhte, orange verkürzte in grün nochmal und musste dann mit ansehen, wie bunt nach und nach davonzog. Und seien wir ehrlich: Orange war in dieser Phase zwar gewiss nicht vom Glück verfolgt, hatte vorne bei einigen Abschlüssen Pech, bei anderen kein Glück, bei dritten eine gewisse Portion Unvermögen, und musste hinten mehrfach mit ansehen, dass eigene abgewehrte Bälle dem Gegner in maximal aussichtsreicher Position einfach vor die Füße fielen; aber man kann auch nüchtern festhalten, dass sich bunt seine Führung einfach redlich verdient hatte.
Ob das zwischenzeitliche 8:3 in der Höhe angemessen war, lässt sich möglicherweise kontrovers diskutieren, ist aber müßig. Zumal orange trotz gegenteiliger Vorhaben immer wieder der Versuchung erlag, über das ganze Feld zu verteidigen, und so dem Gegner Tür und Tor öffnete.
Zugegeben: Als Mitglied des orangenen Teams sind mir ansonsten weniger die bunten Tore in Erinnerung geblieben als vielmehr die orangenen Unzulänglichkeiten sowohl bei deren nicht geglückter Verhinderung als auch vor dem gegnerischen Kasten. Exemplarisch sei an eine flache Hereingabe von Rechtsaußen Thomas erinnert, die Manu am langen Pfosten mit links (mit rechts könnte der Ball ja durchrutschen!) nicht ins quasi leere Tor schob, sondern daneben. Was er mit der Brechstange wiedergutzumachen versuchte. Erfolglos. Ohne die Fehlschüsse anderer orangener Spieler kleinreden zu wollen: Der besagte Manu hätte seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt bereits in Führung geschossen haben können.
Aber dann ging’s los für orange: Nur noch 8:4! 8:5! Alles nur eine Frage der Zeit. Also fast. 9:5. 10:5. Zurück auf Los. Ohne 4000 Mark einzuziehen.
Ok, nächster Versuch. jetzt aber! Einself! 10:6! 10:7! 10:8! 10:9! 10:10! In Teilen sogar durch den Chancentod. Und jetzt einfach mal durchschnaufen, den Gegner kurz zurechtlegen, dann am langen Arm verhungern lassen und ihm den Gnadenschuss verpassen oder was man halt sonst noch so an sprachlichen Bildern heranziehen könnte.
Oder aber: Pustekuchen. Den eigenen letzten Mann allein lassen und in ein Einszueins gegen den an diesem Tag nur sehr schwer zu verteidigenden Igor (auch weil er, besonders perfide, allzu oft sehr gelungene finale Pässe spielte) schicken. Konnte nicht gutgehen. Ging nicht gut. 11:10.
Also wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Man hatte ja Übung. In Überzahl am Sechzehner, Steffen auf Thomas, déjà vu: flache Hereingabe von Rechtsaußen Thomas, die Manu am langen Pfosten mit links (mit rechts könnte der Ball ja durchrutschen!) nicht ins quasi leere Tor schob, sondern souverän klärte. Was er mit der Brechstange wiedergutzumachen versuchte. Am langen Pfosten vorbei, dann nochmal ein Angriff von bunt, dann aus.
Schließlich noch der Tiefpunkt: Der gegnerische Torwart bedankt sich beim Chancentod. Tiefe Krise. Fußballdepression. Drei Wochen Pause.
Bunt 11:10 Orange
Bunt: Bernd, Harald, Igor, Martin, Ralf
Orange: Manu, Meister, Steffen, Thomas, Tobi H.
Man of the Match: Igor. Kaum vom Ball zu trennen, viele eigene Abschlüsse, zudem immer wieder mit dem Blick für den Mitspieler. Der dann auch noch traf. Egal ob er Bernd hieß, Martin oder sonst wie.
Danke , danke
Es gibt solche Momente im Leben wo alles läuft . So auch gerade auf dem Kunstrasen . Im Jahr 2009 habe ich mir in meine Statistik aufgeschrieben war das so , oder im Jahr 2016 wo ich die Statistik gewonnen habe oder eben letzte paar Monate . Alles dazwischen war zugegebenermassen kacke….