Verkrampft (06.04.2022)

Um 19.53 Uhr kam die Information, dass sich Harald um 10 Minuten verspäten werde, und alle so: Hä? Knochen, Sehne, alles kaputt, erster April ist schon rum, und so weiter, Sie wissen schon. Und tatsächlich: Der letztwöchige Berichterstatter hatte ihn fälschlicherweise im Lazarett verortet, nahezu pünktlich zum wie immer viel zu späten Anpfiff stand er auf dem Platz, zwar mit beeindruckendem Verband, aber spielbereit.

In standesgemäßem architektenschwarz auflaufend, musste er dennoch ein orangenes Leiberl überziehen, weil schon genügend (wiewohl unterzählige) Möchtegern-Architekten auf dem Platz standen.

Das in orange angetretene Überzahlteam ging womöglich in Führung, nach einem Querpass stand Ralf recht allein im Strafraum und vollendete. Es könnte auch sein, dass Steffens Flachschuss ins linke Eck die Führung für bunt bedeutete, in dem Fall glich Ralf wohl aus. Auch bei den nächsten beiden Treffern bin ich mir ob der Reihenfolge nicht sicher, zudem habe ich das orangene Tor so gar nicht mehr vor Augen. Das der Bunten erzielte wiederum Steffen, vom starken Comebacker Niki schön freigespielt und mit freundlicher Unterstützung des Innenpfostens.

Das 3:2 schoss eindeutig bunt, diesmal in Person von Tobi H., der in seiner üblichen Souveränität im Abschluss einen Querpass von der Strafraumkante abgeklärt in die lange Ecke schob. Auf der Gegenseite wehrte Niki den ersten Versuch einer Flanke noch ab, der Rebound wurde indes an Freund und Feind vorbei durch den ganzen Strafraum hindurch gepasst und von Albi schnörkellos zum 3:3 verwandelt.

Bunt zeigte sich nun etwas zielstrebiger und ging als erste Mannschaft mit zwei Treffern in Führung, zunächst durch eine Einzelaktion mit sattem Abschluss, anschließend nach einem zackigen Konter, den Torhüter Roman einleitete, Steffen vorantrieb und Manu allein vor dem Tor kaum mehr erfolglos abschließen konnte. Tat er dann auch nicht. 5:3 für bunt.

Die Situation für orange erschwerte sich nun insofern noch einmal deutlich, als Bernhard den Krampf seines Lebens erlitt und nach längerem Therapieversuch aufgeben musste. Nun will ich nicht sagen, dass bunt in der Folge den Krampf seines Lebens spielte, aber richtig gut war es, so viel sei verraten, nicht mehr.

Ralf, der angesichts des Zwei-Tore-Rückstands und des gleichzeitigen Ausfalls seines bis dahin defensivstärksten Mitspielers einen Wechsel angeregt und aus der eigenen Mannschaft Widerspruch erfahren hatte, kanalisierte seinen Unmut und ließ ihn fast an der Mittellinie in einen Fernschuss münden, der knapp unter dem Kreuzeck an den Pfosten und von dort ins Tor flog. Zeichen gesetzt, würde ich sagen.

Bunt blieb gleichwohl siegessicher und wollte den alten Vorsprung wieder herstellen, rückte dabei aber, wie man im Nachhinein leicht sagen kann, ein bisschen zu weit auf, verlor den Ball und musste zusehen, wie Igor allein auf das bunte Tor zulief und sich die Chance zum Ausgleich nicht entgehen ließ.

Bunt allerdings schlug noch einmal zurück. Manu und Niki mit hübschem Doppelpass im orangenen Strafraum, der Meister zuckte im Tor kurz zurück, nachdem er kurz zuvor schon sein Handgelenk aufs Spiel gesetzt hatte, 6:5 bunt. Mit einer auf Unterzahl ausgerichteten Mannschaft in Gleichzahl. Kann man ja wohl nicht mehr aus der Hand geben, oder? Nicht nochmal. Denkste.

Der bunte Linksaußen, von dem ich nicht mehr weiß, ob er Albrecht oder Igor hieß, setze sich an der Grundlinie durch und passte den Ball in die Mitte, wo Ralf am kurzen Pfosten verdächtig unbedrängt einschieben konnte.

Ein verdienter Punktgewinn für die Orangenen, der sich nach eigenen Angaben wie ein Sieg anfühlte, eine angesichts des Spielverlaufs gefühlte und ebenso verdiente Niederlage für bunt.

 

Bunt 6:6 Orange 

Bunt: Domas, Manu, Niki, Roman, Steffen, Tobi H.
Orange: Albrecht, Armin, Bernhard (bis 60.), Harald, Igor, Meister, Ralf

Man of the Match: Ralf. Ikonischer Moment, als er den Ball trotzig aus gefühlten 48 Metern einschweißte. Der Stoff, aus dem Legenden entstehen.

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