14. Es hätte so schön sein können. War es bestimmt auch, für die einen. Für die anderen nicht so. Dabei hatten sie noch so getönt vor dem Spiel. Nur so halb ernst, gewiss, aber getönt hatten sie schon. Um ein Zeichen zu setzen, bestimmt, wider das Aufstellungsgejammer, aber wer weiß das schon so genau. Von einem deutlichen Sieg war die Rede gewesen, und wer weiß, wenn sie die 90 Prozent Ballbesitz der ersten beiden Minuten, als der Ball lief wie am Schnürchen, an den Schalker Kreisel gemahnend, oder so ähnlich, also wenn sie da getroffen hätten, die Orangenen, dann, ja dann wäre es bestimmt komplett anders gelaufen. Waren ja eigentlich ganz gut aufgestellt. Die anderen auch, keine Frage, aber musste man echt nach 25 Minuten mit 0:4 hinten liegen und sich dabei noch dazu des überharten Spiels verdächtig machen? Nein, musste man nicht. Tat man aber. Ein, zwei Chancen verbaselt, womöglich auch ein blödes Gegentor, aber 0:4 in einem Spiel, bei dem es auf dem Papier keineswegs abwegig erschien, Augenhöhe zu unterstellen, die realiter von orange zu keinem Zeitpunkt erreicht wurde. Immerhin, bei 1:4 war ein Meilenstein geschafft und das Zu-Null abgewendet, sodass man sich in aller Ruhe über 2:5 bis hin zum 2:9 noch ein paar einschenken lassen konnte. Beinahe hätte der Berichterstatter angesichts dieses Zwischenergebnisses Hermann Rülander ins Spiel gebracht, was aber den orangenen Torhütern, die an diesem Abend arg allein gelassen wurden, nicht gerecht geworden wäre. Ob bunt letztlich tatsächlich ein bisschen nachließ oder einfach nur ein weiches Herz hatte, ob orange vielleicht doch noch den einen oder anderen sauberen Pass spielte oder der Gegner lediglich keine Lust mehr hatte, ernsthaft zu intervenieren, lassen wir aus Gründen lieber auf sich beruhen; so bleibt zwar ein Hauch von Ergebniskosmetik zu konstatieren, die jedoch dem Gefühl, deutlich über Gebühr vorgeführt worden zu sein, bis heute nichts – und ich meine: nichts – entgegenzusetzen hat.
Bunt 10:6 Orange
Bunt: Albrecht, Armin, Harald, Markus, Meister, Steffen, Tobi H.
Orange: Albin, Bernd, Bernhard, Domas, Manu, Marcus M., Ralf
Man of the match: Markus. Traf von weiter weg. Immer.