Kelschblog – Praxistest: Meniskusoperation

Neuerdings und allenthalben erfreuen sich Korrekturen des Bewegungsapparates großer Beliebtheit. Insbesondere das Knie und hier der Meniskus ist immer wieder ein gern überarbeitetes Körperteil. Die vorherrschende Meinung, hier mit verhältnismäßig wenig Aufwand den physischen Vorteil zu erzielen, der sich auf dem Platz zum tatsächlichen Vorteil auswirkt, ist oft schon Auslöser für den Gang zum Orthopäden und die Beauftragung der Leistungssteigerung.

Doch wie steht es tatsächlich mit solchen Eingriffen? Bringen sie wirklich was Doc Sinner die Reklame verspricht? Übertreffen die neuen Leistungswerte den alten Stand? Und: wie sieht ein solcher Eingriff überhaupt aus? Worauf muss man im Vorfeld achten, wie läuft er ab?

Kelschblog will es wissen und macht den Praxistest: Ein Spieler der oberen Spielstärke, erfahren auf Gras, Scholle und Kunstrasen und Freund des gepflegten Kurzpassspiels lässt den Eingriff vornehmen, beobachten und auswerten. Im ersten Teil der Reportage lesen Sie alles über die Hintergründe, den Operationsablauf und das Gehumpel danach. Im zweiten Teil geht es dann ans Eingemachte: Wiederaufnahme des Trainings, Balltechnik und direkter Leistungsvergleich legen die Vorteile und Schwachstellen des Eingriffs schonungslos offen. Hier erfahren Sie, was Ihnen der Arzt nicht sagt und wo selbst modernste Medizin an die Grenze stößt. Vergessen Sie das Handspiel, hier geht es endlich um das was wirklich zählt.

Die Ausgangssituation:
Andauernde, mit dem Wochentagsverlauf parallel-oszillierende Schmerzen im linken Knie stellen den Probanden vor unbekannte Probleme. Damit einhergehende sich verlängernde Regenerationsphasen, abnehmende Antrittsdynamik und Leistungsabfall im oberen Spieldrittel legen eine fachgerechte Untersuchung und anschließende Revision des Gelenks nahe. Im Kernspintomographen wird das Knie auf Schäden untersucht, anschließend der Reparaturumfang festgelegt. Notwendig ist die Neulagerung des Kniegelenks, insbesondere der Meniskus bedarf hier einer gründlichen Überholung.

Die Vorbereitung:
Die Werkstatt des Vertrauens findet sich über direkte Empfehlung oder mit dem Blick ins Branchenbuch. Grundsätzlich ist die spezialisierte Fachwerkstatt dem Allrounder vor zu ziehen, will man sich seiner Sache sicher sein. Ein Vorgespräch informiert und räumt Unklarheiten aus dem Weg. Das lädierte Knie wird vom Werkstattmeister untersucht, die Arbeitsschritte erläutert und ein Termin festgelegt.

Der Eingriff:
Gewaschen aber nüchtern erscheint der Proband zum vereinbarten Zeitpunkt. Für den Eingriff ist spezielle Kleidung anzulegen, eine Stoffhaube auf dem Kopf und Überzieher an den Füßen vermeiden Schadstoffeintrag in den Reinraum der Werkstatt. Nach dem desinfizieren der Beinpartie und dem Setzen verschiedener Spritzen wird der Proband auf dem Operationstisch fixiert und unverhofft in Narkose versetzt. Der nächste Blick geht aus einem Fenster in den Innenhof des Reparaturinstituts. „Wie schön, dass man zum einschlafen ans Fenster geschoben wird“ ist der erste Gedanke des Probanden, der dann aber merkt, dass die Sache schon gelaufen ist. Eine wohlige Wärme und die Gewissheit, bald wieder auf dem Platz zu stehen, erzeugt erste Glücksgefühle.

Erste Schritte:
Natürlich beschleunigen große Brüste Erfahrungen der Stationsschwester den Regenerationsprozess nach der Operation. Diese ist leider ambulant, nach zwei Bechern Tee und ein paar Takten Musik aus dem Radio wir der Nachhauseweg in Angriff genommen.
Das reparierte Knie ist zwar etwas taub und darüber hinaus stoßgeschützt bandagiert, kann aber belastet werden. In der Umkleide entledigt sich der Proband der Schutzkleidung und tritt, unnötigerweise mit Krücken bewaffnet, den Heimweg an. Ein Mann namens Yilmaz lenkt das Taxi durch die Stadt.

Die Nachbehandlung:
Die ersten Tage sind liegen und Bein hochlegen erste Pflicht. Zur Vermeidung von Blutstau sind regelmäßig einige Übungen zu machen, die einen Spieler dieser Kategorie jedoch vor keine Schwierigkeiten stellen. Etwas unangenehm sind jedoch die Spritzen, die sich der Proband jeden Morgen selber setzen muss, eine Umstellung in der Vergütung der Ärzteschaft macht dies notwendig. Kurze Wege in der Behausung können humpelnd aber absolut schmerzfrei zurückgelegt werden. Eine Krankmeldung über etwas mehr als eine Woche unterstreicht auch dem Arbeitgeber die Dringlichkeit des Eingriffs.

In der Bewertung:
Alles in Allem ein absolut problemloser Vorgang, der vom Probanden in jeder Hinsicht für gut befunden wird. Laut Aussage des behandelnden Mechanikers fand sich jedoch ein deutlicher Riss im Meniskus, dem nur durch Entfernen eines ganzen Viertels des Auflagers bei zu kommen war. „Es bleibt noch genügend Auflagerfläche, aber sie wissen ja, dass Sie sich mit Fußballspielen keinen Gefallen tun, und es kann durchaus sein dass mal wieder was reißt…“ ist die sinngemäße Aussage des Werkstattteams. Ein zum Verbandswechsel hinzugezogener Arzt empfiehlt zumindest das Wechseln des Platzes, wenn schon ein Wechsel der Sportart nicht in Frage kommt. „Kunstrasen ist genauso schlecht wie Kunstschnee…“ erläutert der Fachmann und sieht einen Trainingsbeginn erst in ca. vier, ein Comeback erst in ca. sechs Wochen im Bereich des Möglichen. Wir werden sehen wie der Spieler mit dieser Ansage umzugehen vermag.

In der nächsten Folge erfahren Sie: Wird der Proband nach Wiederaufnahme des Trainings zu alten Stärken zurückfinden? Hält das Knie der Belastung der Spielklasse stand? Gibt es ein Torspektakel bei Orange gegen Bunt und gar einen Kasten nach dem Spiel? Gibt es Bionade? Wer spielt diesmal Hand?
Das alles und noch viel mehr hier im Kelschblog – Praxistest!

6 Gedanken zu „Kelschblog – Praxistest: Meniskusoperation“

  1. Mit diesem (Test-) Bericht bist Du unter den Top Ten der besten Beiträge.
    Bravo! Glückwunsch! Respekt!

    Dennoch wünsche ich mir Deine Virtuosität doch eher auf dem Platz.
    Auch da glaube ich bist Du unter den besten Zehn in der Kategorie: Höchste Anzahl an Übersteigern pro gelaufenem Kilometer!

    Gute Besserung!

  2. Hallo Ihr,
    ich kann heute nicht kommen. Habe Loch im Kiefer und Arzt sagt, es sei nicht gut wenn ich zu stark in Wallung gerate. Bitte achtet auf sauberen Trikot-Tausch nach dem Spiel….
    Euer Harry Valerien

  3. Kann leider wegen einer Familiensache nicht kommen. Bitte vergesst nicht, dass das Flutlicht aum 22.00 Uhr aus sein muss, da die lieben Nachbarn sonst Stress machen.

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