Dünnes Eis (15.05.2019)

Es gibt so Tage, da wird man durch eine einzige Szene zum Man of the Match. Eine solche Szene kann in vielerlei Ausprägungen auftreten. Mal ist es der Kauf einer lebensbejahenden Kiste Kaltgetränke beim Schlamper (heißt der so?), mal die womöglich verspätete, aber gerade noch die Spielfähigkeit sicherstellende Ankunft auf der Prag, als die ersten bereits über den direkten Weg zu Darko nachdenken, mal ein schnödes Siegtor oder auch einmal die entschiedene Intervention gegen unsportlich agierende Gastspieler. Da kann es dann auch in den Hintergrund rücken, ob derjenige abseits der Szene dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt hat. Diese eine Szene macht ihn zum Helden.

Am Mittwoch gab es mal wieder so eine Szene. Sie hatte nichts mit Kaltgetränken oder sich unbotmäßig verhaltenden Gästen zu tun, auch nicht mit einem Siegtor oder der Spielerzahl, sondern schlicht mit einem verhinderten Tor. Ich hoffe, der Verhinderer nimmt es mir nicht übel, und ja, dünnes Eis, wenn ich sage, dass sein Auftritt in der ersten Phase des Spiels eher von der unauffälligen Sorte war. Er hatte vorne in ein paar günstigen Situationen nicht die nötige Fortune und musste sich im Spielaufbau sagen lassen, er möge doch bitte verstärkt sichere Bälle spielen, nachdem sich just zuvor ein als ebensolcher geplanter Ball vielmehr als unsicher erwiesen hatte.

Ein großer Spieler ist dann eben einer, der sich von solcherlei persönlichen Angriffen nicht aus der Bahn werfen lässt, sondern sich vielmehr im entscheidenden Moment, als es darum geht, den Sieg zu sichern, selbst in die Bahn wirft, ungeachtet des Umstands, dass es sich um einen stabil gerohrten Ball von Ralf aus nächster Nähe handelt.

Man of the Match: Albrecht.

Davon ab: Nach einer (un)gewissen Berg-und-Talfahrt im Vorfeld mit Parkfantasien, übereilten Zu- und Absagen sowie uhrzeitabhängigen Flutlichtfragen standen am Ende 14 Kelschs auf dem Feld, fabulös eingeteilt von Thomas, und lieferten sich ein Spiel auf Augenhöhe. Steffen brachte bunt krachend in Führung, Bernd glich nach Nikis Grundliniensolo aus, Tantieme stellte die Führung in wahrer Torjägermanier wieder her. Ein offenbar strittiger Foulelfmeter, dessen Zustandekommen der Berichterstatter mangels Sicht auf die Dinge nicht beurteilen kann, führte zum 2:2 durch Niki, ehe orange durch drei weitere, in relativ rascher Folge erzielte Tore von Manu, Roman und Armin (Spitzkick!) zwischenzeitlich davonzog.

Bunt kehrte eindrücklich ins Spiel zurück, ohne dass sich orange so richtig vehement dagegen gewehrt hätte. Marcus hielt, was zu halten war, wurde aber beim Rebound ziemlich im Stich gelassen, was zunächst Ralf und dann Harald dazu nutzten, ihre Farben wieder auf ein Tor heranzubringen.

Zum Glück für orange war aber auf den Man of the Match Verlass. Die Frage, ob sich die Orangenen zudem auf den Schiedsrichter verlassen konnten, der zwei von drei umstrittenen Entscheidungen zu ihren Gunsten ausgelegt habe, lasse ich an dieser Stelle ruhen. Dünnes Eis.

Bunt 4:5 Orange

Bunt: Harald, Martin, Meister, Ralf, Steffen, Thomas, Tantieme
Orange: Albrecht, Armin, Bernd, Manu, Marcus M., Niki, Roman

 

 

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