Schlüsselspiel (26.02.2020)

Igor hätte das alles in vernünftige Bahnen lenken können. Er hätte darauf bestehen müssen, den Ball nach dem 1:2 mit der nötigen Luft zu versehen, anstatt zweimal unverrichteter Dinge wieder zurückzukehren. Dann hätte den Ball zwar trotzdem nicht mehr Luft bekommen, aber wir hätten die Problemanalyse eine gute Stunde nach vorne geschoben und die Lösung deutlich früher angehen können.

Welches Problem, fragt der gemeine, fasnetsbedingt abwesende Leser? Tja, das ist wohl die Schlüsselfrage. Die zu beantworten uns auch lange nicht gelang. Hier die Key Findings, wie Sie von Marcus M. Kelsch im Tool festgehalten wurden: „Unser Schlüssel passt zwar am Gartenzaun und an der Kabinentür, aber erst in zwei Wochen an der … ach, ist jetzt auch schon egal.“

Na gut, das ist jetzt nicht ganz komplett. Vergessen wir also den Teil ab den Pünktchen und ergänzen stattdessen: „… Gebäudetür. Wenn also der Gebäudeschlüssel nicht wie eigentlich vorgesehen im gesicherten Schlüsselkästchen hinterlegt ist, sondern von außen in der Gebäudetür steckt, ist dringend davon abzuraten, eben diesen Schlüssel zur Sicherheit mit ins Gebäude zu nehmen und dort liegen zu lassen, in der vermeintlichen Gewissheit, dass man ja ohnehin den offiziellen Kelschschlüssel mit auf den Platz nimmt. Der zwar am Gartenzaun und an der Kabinentür passt, aber erst in zwei Wochen an der … ach, ist jetzt auch schon egal.“

So standen wir also kurz nach halb zehn mit einem immer noch luftlosen Ball, der zweifelsohne Albis vier Aluminiumtreffer verursacht und natürlich auch sonst das Spiel an den Rand des Irregulären gedrängt hatte, vor der verschlossenen Tür und vergaßen, nassgeschwitzt und bei eisiger Kälte, nahezu alles, was sich in den vorangegangenen knapp 90 Minuten ereignet hatte.

Na gut, fast alles. Orange war unzufrieden mit den Teams, gewann aber aufstellungsgemäß deutlich (hihi.) Igor musste mit ansehen, wie ein Mitspieler ihm per Elfmeter die Hoffnung zunichtemachte, alle Tore seiner Mannschaft zu erzielen (es wäre das achte oder neunte gewesen), sodass danach auch noch ein paar andere treffen durften. Bunt hatte zu Beginn eine Weile geführt, durchlief aber zwei extrem schwache Phasen: zum einen nach Igors oben beschriebener verpasster Schlüsselszene (die mit der Luftpumpe), als orange binnen einer gefühlten Minute von 1:2 auf 4: 2 stellte, zum anderen ab dem 5:5, als orange wiederum innerhalb kurzer Zeit auf 9:5 davonzog. Oder so ungefähr. Und diesmal kam Bunt nicht zurück.

Doch zurück zum Thema: Wir standen also kurz nach halb zehn mit einem immer noch luftlosen Ball vor der Gebäudetür und probierten zahllose Schlüssel aus, darunter vermutlich ein gutes Dutzend, das eigentlich zu einer in der Nähe angesiedelten Gemeinschaftsschule gehört, doch es half alles nichts: Kein Zugang zum Gebäude, auch kein offenes oder angelehntes Fenster, keine Autoschlüssel, keine Telefone, keine, Verzeihung, verfickte Fußbodenheizung. Stattdessen Kälte, Tränen, Hilflosigkeit.

Aber wir hatten ja Ralf. Und Niki. Der eine hatte ein Telefon. Und hätte gegebenenfalls einen Autoschlüssel gehabt. Der andere hat Kontakte. Nicht bei sich, in jenem Moment, aber er hat sie. Und so konnte der andere mit dem Telefon des einen Daten einsammeln, mit Gott und der Welt telefonieren, unsere Geschichte in immer weniger schillernden Farben erzählen – und dennoch keinen Schlüssel lokalisieren. Tja.

Nun denn. Schlüsseldienst. Gesagt, getan. Bzw. angerufen. Der Wagen 734 ist in zehn Minuten hier. Oder so.

Auftritt Hajo: „Fritz kommt. Mit Schlüssel.“ Also doch Fritz. Den wir zuvor gedanklich ausgeschlossen hatten. Mit einzelnen Ausnahmen, um der Wahrheit die Ehre zu geben.

Wie auch immer. Schlüsseldienst absagen. Gesagt, getan. Denkste. Der Wagen 734 ist in acht Minuten hier. Weil, ist ja schon unterwegs. Und nicht erreichbar. Eh klar.

Auftritt Fritz. Ohne Standpauke. Und mit einem offenen Ohr für den unsäglichen Umstand, dass der Gebäudeschlüssel bei unserer Ankunft außen an der Gebäudetür gesteckt hatte.

Eintritt wir. Endlich Fußbodenheizung! Scheiße, war das kalt vorher.
(Na gut, wir hatten auch da schon ein vorübergehendes Obdach gefunden. Aber wenn man mal rausging, war’s schon kalt.)

Und der Wagen 734? Brummte nicht.
Sparsamer Abend. Keinen Schlüsseldienst bezahlt, und für Darko war’s eh zu spät.

Bunt 12:16 Orange

Bunt: Albrecht, Manu, Marcus M., Niki, Roman
Orange: Armin, Harald, Igor, Ralf, Tantieme

Men of the Evening: Ralf und Niki. Lebensretter. Mit Honourable Mentions für Hajo und Fritz.

Man of the Match: Igor. Traf. Von Bunt zu keinem Zeitpunkt zu halten.

Lobend zu erwähnen wäre noch Harald, bzw. sein Timing. An keinem anderen Mittwochabend hätte ein Test der neuen Kabinen eindrücklicher ausfallen, hätte die Fußbodenheizung eine positivere Wirkung haben können. Er wird sie nicht mehr missen wollen.

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