Geständnis (04.03.2020)

Ja, ich gestehe (der eine oder andere mag es ohnehin bemerkt haben): Ich habe meine Hände versteckt. Beim Abklatschen. Im Ärmel. Keine Ahnung, ob Euch das wirklich hülfe, wenn ich denn ein Virus in mir trüge, aber ich rede es mir halt ein.

Mittlerweile bin ich immerhin einen Schritt weiter und würde, so ich der heutigen mittwöchlichen Coronarsportgruppe beiwohnte, was ich noch nicht endgültig entschieden habe, offen *nicht* abklatschen. Ja, ich bin hin- und hergerissen, ob es eine gute Idee ist, kicken zu gehen. Auch weil ich in diesen Tagen so viele absurde, meines Erachtens verantwortungslose Verhaltensweisen beobachte. Bemerkenswert jener Herr, der jüngst beim Aufeinandertreffen einer Gruppe von etwa 20 Personen als erster das Wort ergriff: „Können wir einander die Hand geben, oder sind Sie obrigkeitshörig?“

Verzeihung, es soll hier ja um Fußball geben. Zum Thema Corona sollte nicht ich mich äußern, sondern weiterhin Professor Drosten, dem Ihr ja ohnehin täglich zuhört. Wobei die Kombination aus Fußball und Corona dieser Tage eh eine denkbar schlechte ist. Die Selbsterhöhung dieses Sports und seiner Exponenten macht mich enorm aggressiv. Hauptsache, wir können die Saison zu Ende bringen! Auf- und Abstieg regeln! Eine EM spielen! Aber gut. Verzeihung.

8:8 haben wir gespielt. Thomas mit einer Mannschaftszusammenstellung, die mich komplett überrascht und die sich als außerordentlich gut herausgestellt hat. Bunt immer in Führung, orange in letzter Minute mit dem Ausgleich.

 

Bunt 8:8 Orange

Bunt: Manu, Marcus M., Martin, Ralf, Roman, Thomas, Tobi H.
Orange: Albin, Harald, Igor, Meister, Steffen, Tantieme

Man of the Match: Drei Kandidaten. Ralf, mit enorm vielen Ballgewinnen in der Defensive, zudem da präsent, wo ein Mittelstürmer sein muss. Tobi H., Distanzschütze vom Dienst. Entscheidung aber für Harald, weil das Momentum am Ende auf orangener Seite war und er nicht nur mit dem entscheidenden letzten Pass, sondern zuvor auch als Torschütze glänzte.

2 Gedanken zu „Geständnis (04.03.2020)“

  1. Wenn man die Bilder gestern aus Mönchengladbach oder Paris gesehen hat – es sind auch die Fans, die sich überhöhen. (Möglicherweise waren sie bereits in den Begriff „Exponenten des Sports“ einbezogen.) Diese haben dem Versuch, die Saison zumindest mit Geisterspielen zu Ende zu bringen, einen Bärendienst erwiesen. Klar, wenn auch nur ein Profi positiv getestet wird, ist auch das Makulatur. Siehe Inter Mailand. Ich jedenfalls habe volles Verständnis für den Kanton Basel, wenn er entscheidet, dass man auch nicht 2.000-4.000 Eintracht-Fans vor dem Stadion haben möchte und das Spiel in Basel komplett verbietet.

    1. Ja, das war missverständlich. Die Fans sind elementarer Teil des Fußballs, waren beim Sport bewusst mitgemeint und haben natürlich ihren (nennenswerten) Anteil an der Überhöhung – des Sports, des Drumherums, ihrer selbst sowieso. Und das gestrige Verhalten gestern, der Gladbacher Fans vor allem, nun, erreicht ein bemerkenswertes Maß an Dummheit.
      Gleichwohl hatte ich bei den Exponenten eher Leute wie Christian Seifert im Sinn, die nach meiner Wahrnehmung noch vor ein paar Tagen den Eindruck vermittelten, sich gar nicht vorstellen zu können, dass es etwas Wichtigeres als ein geordnetes Ende der Bundesliga-Saison geben könnte. Und ja, ich will ihm wie vielen anderen zugestehen, dass wir es mit einer absoluten Ausnahmesituation zu tun haben, auf die nur sehr wenige Leute annähernd adäquat vorbereitet sind. Dennoch muss ihm doch klar gewesen sein, dass die ersten Infektionen bei Spielern vor der Tür stehen, mit Quarantäne- und sonstigen Folgen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit jegliche Spieltagspläne ad absurdum führen.
      Aber ich rede mich nur in Rage, bringt ja nichts.
      Forza Inter!

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