Ich kann das nicht länger mit mir herumtragen. Es muss raus aus dem System. Was für ein beschissener Mittwochabend!
Anfangs lief ja noch alles gut. Zu gut, wie sich später herausstellen sollte. Unterzahl? Scheißegal! Wir Orangenen wussten ja, wie gut wir waren, und so lief es dann eben auch. Harald und Thomas knipsten nach Belieben, nach wenigen Minuten stand es 3:0, bald 5:1, und dem Vernehmen nach haben einzelne Exponenten unserer Truppe zu diesem Zeitpunkt bereits großmütig einen Spielertausch angeboten. Hätte bloß noch gefehlt, dass Jochen Breyer vorbeischaut und „Das Ding ist durch, oder?“ sagt. Was im Übrigen beide Seiten bestätigt hätten. Die orangene, von sich selbst berauscht, aber auch die bunte, die sich ihrer bis dahin doch eher überschaubaren Leistung sehr wohl bewusst war und wenig Hoffnung auf Besserung verspürte.
Tja, und dann kam es anders. Bemerkenswert aus orangener Sicht waren dabei insbesondere zwei Dinge: Wie zum einen Torhüter Roman nicht müde wurde, seine Mitspieler nicht nur über seine taktischen Beobachtungen ins Bild zu setzen, sondern ihnen auch gleich noch Lösungsansätze zu vermitteln. Zur Schadensbegrenzung, wie der eine oder andere orangene Akteur, im Redaktionsbüro Anwesende nicht ausgenommen, gedacht haben mag.
Und zum anderen waren da Domas‘ Chips vor das orangene Tor. Der erste brillant, der zweite geschaufelt, der dritte … ich möchte noch nicht darüber reden, aber, um es kurz zu machen, er brachte die Entscheidung.
Zuvor aber kassierte orange noch ein paar Handballtore, fünfter Feldspieler, Sie wissen schon, geriet tatsächlich binnen kurzer Zeit mit 5:6 oder 6:7 in Rückstand, um die Sache mit einem Kraftakt, der sich auch in zwei recht satten Flachschüssen ins Eck treffend widerspiegelte, dann doch wieder zu regeln. Man hatte also einen Schuss vor den Bug bekommen, sich nun aber wieder gefangen und würde es schon heimschaukeln. Bestimmt.
Dann glich bunt aus, orange schaffte nichts mehr und ergab sich irgendwann in das bittere Schicksal, nach einem sich zu Beginn vermeintlich anbahnenden Schützenfest mit einem enttäuschenden Unentschieden zufrieden sein zu müssen. So wie die Bayern damals in Barcelona, nur halt ohne Verlängerung. Sie erinnern sich. Und dann schaufelte Domas noch einmal den Ball vors Tor, Thorsten Fink konnte nicht richtig klären, irgendwie fiel der Ball unter Zuhilfenahme des Innenpfostens Ralf (?) vor die Füße, 8:9, Abpfiff, blendende Laune.
Bunt 9:8 Orange
Bunt: Marcus M., Meister, Ralf, Roman, Tantieme, Domas
Orange: Albrecht, Armin, Harald, Manu, Thomas
Man of the Match: Schwierig. Zwei Kandidaten drängen sich auf: Domas mit seinen gefährlichen Bällen vors Tor, die drei Tore mit sich brachten. Und Roman, der sein Team coachte wie einst CR7. Nur dass Roman auch noch rennen konnte. Entscheide mich für Roman.