– so schrieb es Igor am nächsten Morgen in den Chat, und dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Na gut, ein paar Zeilen vielleicht doch:
Historischen Siegen ist in aller Regel gemein, dass sie in gleichem Maße für einen Teil der Beteiligten historische Niederlagen darstellen. Was zur Folge haben mag, dass die historischen Sieger im engeren zeitlichen Umfeld ihres Erfolges nur zögerlich darüber reden, einer denkbaren Sensibilität ihrer Gegenüber gewahr. Dabei ist keineswegs ausgeschlossen, dass einzelnen aktiven und ehemaligen Kelschs ein solches Verhalten tendenziell fremd wäre, doch soll dieser Aspekt hier und heute nicht weiter vertieft werden.
Selbst bei denjenigen Kelschen, für die das seelische Gleichgewicht ihrer Mitkicker auch am Mittwochabend gegen halb zehn eine relevante Größe darstellt und die deshalb in der Sache schweigen oder maximal tuscheln, gerät die Rücksichtnahme auf eben jenes Gleichgewicht mit zunehmendem zeitlichem wie auch räumlichem Abstand mitunter ein wenig in den Hintergrund, und so blöken sie an Tagen wie dem heutigen, mit bald 120 Stunden Abstand, gerne mal „historisch!“ ins Internet, jegliche seelische Pein der unlängst Geschlagenen ignorierend, und fügen womöglich noch ein einordnendes „Zu Null!“ hinzu.
Den so Geschmähten bleibt wenig anderes übrig, als in Sack und Asche zu gehen, den Pfosten, den Fußballgott und den gegnerischen Torwart zu verfluchen. Vielleicht noch den Schiedsrichter, der sich zwar keine spielentscheidenden Schnitzer erlaubt hat, vielleicht aber bei vielen kleinen Entscheidungen … aber das bringt ja erfahrungsgemäß ohnehin nichts.
Auch der Teambuilder taugt nicht zum Adressaten – er hatte zwei starke Mannschaften zusammengestellt, und auch wenn wir nicht darüber sinnieren wollen, welche Mannschaft sich zu Spielbeginn in welchem Maße übervorteilt wähnte, so bleibt doch festzuhalten, dass es nicht an ihm lag. Zumal das Spiel ein über weite Strecken sehr ausgeglichenes war, auf engem Raum und mit zwar nicht überragend vielen, aber doch nennenswerten Chancen hüben wie drüben.
Beide Abwehrreihen agierten nicht nur vielbeinig, sondern zumeist auch effektiv. Gleichwohl gelang es orange, nach einem hübschen Doppelpass zwischen Eckenschütze Ralf und Kopfballspieler Albrecht, den Ball etwas holprig vor das bunte Tor zu bugsieren, wo schließlich Domas vollendete.
Auf der gegenüberliegenden Seite scheiterte bunt ein ums andere Mal an einer sehr disziplinierten orangenen Verteidigung, in der Albin und Ralf ihre defensiven Positionen mit einer Konsequenz hielten, die man selten zuvor gesehen hatte, an einem glänzend aufgelegten Marcus im orangenen Tor (ja ja, geschenkt, gelegentlich wurde er auch angeschossen) und vielleicht auch ein bisschen an einem nicht immer geduldigen Angriffsspiel.
So gelang es den Orangenen, nicht nur das eigene Tor weiterhin sauber zu halten, sondern gar, mit einem von Marcus eingeleiteten Konter und nach etwas Glück bei einem Querschläger, nach schönem Zusammenspiel im Strafraum durch Bernhard auf 2:0 zu erhöhen.
Bunt intensivierte daraufhin seine Bemühungen noch einmal, scheiterte aber ein ums andere Mal an einer sehr disziplinierten orangenen Verteidigung, in der Albin und Ralf ihre defensiven Positionen mit einer Konsequenz hielten, die man selten zuvor gesehen hatte, an einem glänzend aufgelegten Marcus im orangenen Tor (ja ja, geschenkt, gelegentlich wurde er auch angeschossen) und vielleicht auch ein bisschen an einem nicht immer geduldigen Angriffsspiel.
Und so gelang es den Orangenen, nicht nur das eigene Tor weiterhin sauber zu halten, sondern gar, nach einer Hereingabe aus der Nähe der Eckfahne (ob es tatsächlich aus einer Ecke war, weiß der Verfasser leider nicht mehr so genau) mit Albins schnellem Füßchen dem gegnerischen Torwart ein Schnippchen zu schlagen und das 3:0 zu erzielen.
Bunt intensivierte daraufhin ein weiteres Mal seine Bemühungen, scheiterte aber … Sie wissen schon.
Der neutrale Beobachter mag in dieser letzten Phase durchaus den Eindruck gewonnen haben, dass sich beide Seiten darüber im Klaren waren, dass hier möglicherweise gerade Kelschgeschichte geschrieben werden könnte, die die einen den anderen unter Umständen gelegentlich mit dem Salzstreuer über der offenen Wunde verteilen würden.
Die einen verteidigten auch wenige Augenblicke vor Schluss trotz des im Grunde feststehenden Sieges noch mit größter Vehemenz, die anderen warfen noch einmal alles in die Waagschale, was ihnen an diesem Abend zur Verfügung stand, doch wurden sie, um im Bild zu bleiben und gleichzeitig noch einmal den Salzstreuer hervorzuholen, für zu leicht befunden.
Bunt 0:3 Orange
Bunt: Armin, Harald, Meister, Niki, Roman, Steffen, Tantieme, Markus
Orange: Albin, Albrecht, Bernhard, Domas, Manu, Marcus, Ralf, Henry
Man of the Match: Da kann Albin noch so souverän agieren, Ralf noch so diszipliniert verteidigen, Bernhard noch so lange Wege gehen – bei einem Shutout ist der Torwart Man of the Match, so will es das Gesetz. Shoutout an Marcus.