Außenlinienpärchen (13.03.19)

Nehmen wir mal Roger Federer und Novak Đoković. Beide schon eine Weile dabei, beide zwischendurch auch mal außer Gefecht, beide mit dem einen oder anderen Comeback, beide mit sehr beeindruckenden Geschichten in den vergangenen Jahren. Federer kam Anfang 2017 zurück und erhob sich sofort wie Phoenix aus der Asche, gewann drei seiner ersten vier Turniere (Australian Open, Indian Wells, Miami) und siegte später auch in Wimbledon. Đoković gewann 2018 bei seinen ersten vier Turniereinsätzen genau fünf Matches.

Dass er später zwei Grand Slams gewann und wieder zum großen Dominator wurde: geschenkt. Für die heutige Berichterstattung ist einzig relevant, dass es einerseits eher gemächlichere Comebacker gibt, wie Đoković, andererseits eben Sportler, die vom ersten Augenblick an wieder voll da sind.

Um es kurz zu machen: Thomas ist Federer. Erstes Spiel 2019, erste Tore, zumindest eins, erste Assists, vor allem aber: diese Agilität! Überall ist er aufgetaucht, hinten links, vorne rechts, Bälle fordernd, Lücken erkennend und ausnutzend, ausgebliebene Zuspiele beklagend, ohne den Hauch einer Andeutung, nach 60 Minuten aufhören zu wollen oder zu müssen. Gut, die Automatismen im Zusammenspiel mit Steffen saßen noch nicht wieder uneingeschränkt, aber seien wir ehrlich: als rechtes Außenlinienpärchen hat man die beiden auch noch nicht so oft auflaufen sehen.

Das in Überzahl angetretene Orange ging, so ich mich recht entsinne, in Führung, musste diese aber bald an die Bunten abtreten, bei denen Steffen sein Visier offenbar ganz gut eingestellt hatte, während hinten Tantieme die Voraussetzungen für eine weitere motm-Torhüternominierung schuf. Überhaupt, hinten: Bunt verteidigte vergleichsweise engagiert und konsequent, ging aber eine Zeit lang nicht so richtig mutig nach vorne. Was man einer Unterzahlmannschaft wohl auch zugestehen kann.

Orange ließ den Ball seinerseits ganz gut laufen, scheiterte aber lange an der bunten Hintermannschaft, bis dann doch der Ausgleich und zum Ende hin sogar noch einmal die Führung gelang (6:5). Ich habe keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte, aber bunt mobilisierte dann doch noch irgendwelche Kräfte, glich erneut aus, und kurz vor Schluss machte Steffen aus der Distanz mit seinem mindestens vierten Treffer den bunten Sieg perfekt.

 

Bunt 7:6 Orange

Bunt: Manu, Marcus M., Steffen, Thomas, Tantieme, Tobi H.
Orange: Albin, Albrecht, Armin, Igor, Meister, Ralf, Gast Sami

Man of the Match: Trotz der einführenden Eloge auf Thomas: Steffen. Nachdem er in den Wochen zuvor viel mit Verletzungen zu tun gehabt hatte, ließ er der orangenen Abwehr und vor allem ihren Torhütern bei seinen platzierten und zum Teil sehr hübsch anzusehenden Abschlüssen kaum eine Chance.

Klarstellung: Die Behauptung, Igor habe sich bei seinem Comeback im Dezember ergebnismäßig als typischer Landsmann von Đoković erwiesen, wäre bösartig und unzutreffend.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert