Von Handspielen und Weitschüssen (29.05.2019)

Als ob sich ein Kelsch von den Unbilden der Spielplanerstellung des Württembergischen Fußballverbandes vom Kicken abholen ließe! Also, zumindest nicht jeder. 9 gutaussehende junge Männer versammelten sich am Mittwoch halbwegs pünktlich um 20.45 Uhr, um zunächst das Ende der Prager Meisterschaftsträume mitzuverfolgen und sich anschließend als Seniorenkicker verunglimpfen lassen zu müssen. Einzelne Halbstarke wurden des Feldes verwiesen, ein freundliches Mitspielangebot junger Frauen dankend abgelehnt, und ziemlich genau um neun ging es dann auf los auf einem Feld, das breiter als lang und an den Enden mit Eishockeytoren geschmückt war.

Steffen zimmerte zunächst ein recht gelungenes 4 gegen 5 zusammen und bald darauf am Ende einer hübschen Kombination einen strammen Schlagschuss via Gestänge ins Netz. Bereits zu diesem Zeitpunkt mussten seine Bunten jedoch anerkennen, dass sich die Unterzahlverteidigung arg laufintensiv gestaltete. Orange ließ den Ball recht gut laufen, wenn auch nicht ganz mit dem benötigten Tempo, sodass bunt meist noch rechtzeitig die Lücken schließen konnte. Irgendwann kam dann doch einer zu spät, Harald bedankte sich mit dem Querpass auf Ralf, der ausglich.

Bunt ging dann aus einem Konter heraus noch einmal in Führung, die aber nicht lange hielt, und kurz darauf erzielte Bernd gar das 3:2 für orange, doch halt [Jochen-Sprentzel-Stimme]: „Unerlaubter Weitschuss!“. So blieb es zunächst beim 2:2, und bei den erschöpften Bunten nahm sich der Meister eine kleine Auszeit, indem er sich zwischen die Pfosten stellte. Wo er dann auch bravourös hielt, mit der Folge, dass Armin den ersten Penalty souverän verwandelte und Bernd den zweiten mit links (Chapeau, aus der Distanz!) an den Pfosten setzte. Kurz darauf stand es nach einem Konter gegen die aufgerückte bunte Hintermannschaft 4:2 für orange, Marcus hatte getroffen, und eine neuerliche Wende schien zur Hälfte des Spiels kaum mehr wahrscheinlich.

Dann trat Götz auf den Plan. Beziehungsweise in Turnschuhen ins bunte Tor. Da eben jene Bunten ursprünglich als Unterzahlmannschaft, ähem, komponiert worden waren, ergab sich nun ein leichtes spielerisches Übergewicht, zumal bunt nunmehr die eigene Defensive eher entblößen konnte als zuvor. Orange verteidigte aber sehr solide, und da zudem auf beiden Seiten je ein guter letzter Mann das kleine Tor bewachte, schien die Partie dann doch recht festgefahren, das Ergebnis zementiert. Bunt hatte ein paar Chancen, darunter zwei recht klare, und eher unerwartet erzielte Steffen nach zahlreichen Fuß- und Körperparaden von Marcus doch den Anschlusstreffer zum 3:4, der aber kaum mehr als Ergebniskosmetik zu sein schien.

Zur Freude der Bunten schien aber orange mit dem nun knapperen Vorsprung nicht zufrieden zu sein und spielte seinerseits wieder mehr nach vorne, an Götz scheiternd und den Bunten etwas mehr Platz für schnelle Gegenangriffe einräumend. Einen solchen nutzte bunt dann auch zum Ausgleich, ehe kurz vor Schluss eine erneute bunte Balleroberung und der anschließende Hail-Mary-Abschluss die letzte Wende besiegelten. Orange versuchte sich nochmals, scheiterte aber an der nun wieder konzentrierten bunten Verteidigung und dem während des Spiels vorgenommenen Uhrenwechsel. Um zehn war Schluss.

Bunt 5:4 Orange

Bunt: Manu, Meister, Steffen, Tobi H., Götz (ab 35.)
Orange: Armin, Bernd, Harald, Marcus M., Ralf

Man of the Match: Es ist nicht so, dass er bei jedem seiner Comebacks automatisch MotM werden muss, aber in diesem Fall erscheint es mir eindeutig: Ohne den souveränen Rückhalt Götz hätte bunt verloren.

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