Auf Netflix gibt es seit Mai 2020 eine äußerst sehenswerte Serie. The Last Dance ist eine dokumentarische Hommage an die große Zeit der Chicago Bulls, den alles überragenden Michael Jordan und ihre letzte Saison unter dem legendären Coach Phil Jackson. Wer in den kommenden Wochen, in denen man ohnehin kaum etwas tun kann, Zeit hat, dem seien diese zehn Folgen (nicht nur von mir) ans Herz gelegt.
Schon vor dem Spiel am letzten Mittwoch des Oktobers war klar, dass dieses Spiel wohl unser Last Dance für dieses Jahr gewesen sein würde. Zwar galt die Aussetzung des Spiel- und Trainingsbetriebs zunächst nur bis 30. November 2020. Inzwischen wissen wir, dass die Infektionszahlen dramatisch waren und sind. Wir werden sehen, wann die Behörden Zusammenkünfte wie unseren geliebten Mittwochskick wieder gestatten.
Bunt war individuell stark besetzt, Orange in Überzahl. Der Rahmen für einen ebenso spannenden wie würdigen Spielverlauf war perfekt gesetzt. Manu gebührt großer Dank. Er hat in einem Paralleluniversum rechtzeitig den Spielverlauf notiert, so dass ich mich nun ganz frei daran bedienen kann.
Bis zum 5:4 lag Bunt vorne. Orange übernahm dann das Kommando, zog auf 9:6 davon und der Torhüter der Überzahlmannschaft wähnte sich schon auf der Straße zu einem besonderen Sieg. So einfach ging es dann doch nicht, da Bunt nochmal zum 9:9 ausgleichen konnte. Bemerkenswert die Liste der Torschützen bei den Bunten bis dahin: Zunächst traf Manu, dann Obrenko fünf am Stück, dann dreimal wieder Manu. Womit wir bei besagtem 9:9 wären. Dann kam Orange zur erneuten Führung zum 10:9. Eine vorentscheidende Szene: Obrenko wackelte einmal mehr sehr sehenswert mit dem Hintern, war damit am orangenen Verteidiger vorbei und scheiterte diesmal allerdings am bunten Torhüter. Dessen Fußabwehr wurde zur ungewollten Vorlage und so traf im unmittelbaren Gegenzug – ich meine Igor war es – zum 11:9. Der Meister verkürzte noch einmal auf 11:10 und traf kurz vor Schluss noch eine weiteres Mal. Aber das war nur noch Kosmetik. Orange hatte den Sack zugemacht. Wer auf Seiten der Sieger die Tore im Einzelnen erzielte, ist nicht mehr zu eruieren.
Im Ergebnis hätten viel zu viele unnötige Einzelaktionen der Überzahlmannschaft beinahe den Sieg gekostet. Arsch über Latte könnte man sagen. Das Unterzahlspiel von Bunt war ganz okay, mehr halt aber auch nicht. Und das reichte dann eben nicht, um einen soliden Gegner zu schlagen.
Nach dem Spiel standen wir noch ungeduscht, mit dicken Jacken und Mützen eingepackt vor der Kabine und tranken noch ein letztes Getränk im Steh‘n. Die aufkommende Melancholie beendete Ralf mit einem Paukenschlag, der zur Überraschung vieler bei der von ihm mitgebrachten Kiste Bier verkündete, geheiratet zu haben. Herzlichen Glückwunsch auch noch einmal an dieser Stelle!
Bunt 12:14 Orange
Bunt: Albin, Domas, Manu, Meister, Obrenko
Orange: Albrecht, Armin, Igor, Marcus M., Ralf, Steffen
Man of the Match: Schwierig. Für die Bunten trafen Manu und Obrenko nach Belieben. Aber es das war nicht genug, um die Niederlage abzuwenden. Fußballerisch ragte bei den Siegern niemand heraus. Ich entscheide mich für Ralf, der nicht nur mehrere Tore, unbedingten Einsatz und Anfeuerungsrufe zum Sieg seines Teams beisteuerte, sondern auch Getränke und einen Knaller, mit dem wir uns in die zweite Corona-Pause begaben.