Teppich (8.8.24)

Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Dies gilt beispielweise immer dann, wenn historische Ereignisse eintreten, und es gilt erst recht, wenn sich gar mehrere dieser historischen Begebenheiten an einem einzigen Tag ereignen. Einem Mittwoch, selbstredend.

So auch am gestrigen Tag, als erstens Steffen nach – seinen eigenen, wiewohl von ihm selbst als bloße Annäherung bezeichneten Angaben zufolge – 50 Wochen sein Comeback feierte und dabei lief, flankte, hielt, schoss und siegte wie einst im Mai. Beim Schießen hielt er sich tatsächlich noch ein bisschen zurück, was der zugegebenermaßen etwas besorgte Berichterstatter im Spiel explizit begrüßte. Was zählt: Die Sehne hält.

Zweitens versammelten sich gestern sage und schreibe 15 mehr oder weniger junge Herren auf dem Platz, zudem ein weiterer, viel zu selten gesehener am Spielfeldrand. Zwar ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Datenerfassung in Teilen lückenhaft sein mag; gleichwohl klingt es durchaus plausibel, dass sich derart viele Spieler zuletzt im Februar 2023 oder gar – wenn man Prager Gäste herausrechnet – im November 2022 auf unserem Platz versammelt haben.

Drittens, und ja, es erscheint keineswegs abwegig, dass die ersten beiden Punkte, inklusive Ollos offensichtlicher Sondierung für mögliche künftige Auftritte, unmittelbar mit diesem dritten Ereignis zu tun haben mögen, durften wir quasi den neu verlegten Prager Kunstrasen einweihen.

Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen, hier: einen Spielbericht.

Die Eindrücke waren vielfältig, von der Geräuschkulisse über die Höhe respektive Tiefe des Geläufs und den Rollwiderstand bis hin zur Schuhwahl, der Anordnung und Farbgebung der Linien sowie nicht zuletzt dem Gewicht der neuen Tore, und seien wir ehrlich: Es war gewöhnungsbedürftig. Potenziell toll, würde ich ganz persönlich ungeachtet einiger verheerender Stockfehler und kläglicher Schussversuche sagen, aber eben gewöhnungsbedürftig. Kenner bezweifeln, dass die gestern nicht anwesenden Kelsche den Erfahrungsvorsprung der Premierenkicker mittelfristig überhaupt aufholen können.

Apropos Premiere: Den allerersten Treffer auf dem neuen Teppich erzielte Albrecht O. Kelsch per Direktabnahme nach Flanke von Rückkehrer Steffen, und selbstredend werden sich noch Generationen von Mittwochskickern verzückt daran erinnern. Auf der anderen, der orangenen Seite trug sich analog mit Rufus ein Vertreter eben dieser nachfolgenden Generationen in die Geschichtsbücher ein. Ohne dass ich gesagt haben möchte, Albi sei ein Auslaufmodell.

Den ersten Strafstoß haben wir auch bereits erlebt – die Protagonisten hießen Ralf, Bernhard, Bernd und Marcus – und der erste Kelsch, der auf dem neuen Rasen beide Trikots tragen durfte, ist der Meister. Thomas (für den wir uns womöglich eine neue Schreibweise überlegen müssen, wenn hoffentlich der Originalthomas zurückkehrt) schoss als erster den Ball über den Zaun, und was macht eigentlich Marco H. Kelsch?

Noch kurz zum Spiel: Bunt begann in Überzahl und mit Marcus im Tor, was das Spiel für die Unterzahlmannschaft erfahrungsgemäß nicht leichter macht. Nach den beiden oben bereits genannten Treffern zum 1:1 waren es dann auch die Bunten, die nach und nach ihre Chancen nutzten, während orange verschiedentlich an Marcus oder dem hohen Rasen, so zumindest die offizielle Version, scheiterte, zudem Leistungsträger Rufus verletzt abgeben musste und damit erst recht an Torgefahr einbüßte.

Irgendwann trafen dann aber auch die Orangenen nochmals das Tor und verkürzten auf 2:5, und womöglich hätte es danach bei 3:5 oder 4:6 noch einmal eng werden können, doch bunt befreite sich in ein paar kniffligen Situationen recht geschickt und konnte zudem mehrfach auf die Kopfballstärke von Dani B. Kelsch zählen, sodass am Ende ein wohl leistungs- und vielleicht auch aufstellungsgerechtes 8:5 (?) für bunt stand.

Das Ausweichquartier der letzten Wochen war ganz wunderbar, vielen herzlichen Dank, lieber Niki, aber es war schon auch fantastisch, das jüngste Heimspiel tatsächlich wieder daheim austragen zu dürfen. Mit 15 Leuten! Wenn jetzt noch die gestern verhinderten Herren dazukommen, werden wir wohl auf Jahre hinaus unschlagbar sein.

Bunt 8:5 Orange

Bunt: Albrecht, Manu, Marcus M., Meister (bis 45.), Ralf, Roman, Steffen, Tantieme
Orange: Armin, Bernd, Bernhard, Henry, Markus, Rufus (bis 45.), „Gast“ Thomas, Meister (ab 45.)

Man of the Match: Marcus. Hielt die Orangenen auf Distanz, trat den eigenen Mitspielern rechtzeitig verbal in den Hintern und zwirbelte den Schlusspunkt mit dem starken Linken in den Winkel.

Schön: Getränke von Bernhard und Marcus, lauer Sommerabend, in mehrfacher Hinsicht geglücktes Comeback.

Back to the roots (14.6.2023)

Ab und zu mal Fußball spielen – das war die Idee, als sich an einem Mittwoch im Spätsommer 1998 ein paar junge Männer im Tal der Rosen trafen. Schnell verfestigte sich der Termin, und die Jungs trafen sich fortan jeden Mittwoch. Allerdings gaben sie im Herbst schnell wieder auf, wegen der schlechten Witterung. Da sie aber auch ohne Fußball befreundet waren und teilweise zusammenwohnten, trafen sie sich einfach weiter mittwochs, jetzt zum Bowlen. Und gingen im nächsten Frühjahr wieder ins Tal der Rosen im Killesberg-Park, um zu kicken. Die Kelschs waren geboren, obwohl Thomas den Namen erst einige Zeit später prägte.

Wegen Pfingstferien konnten sich die Kelschs 25 Jahre später an ihrem mittlerweile etablierten Mittwochstermin zweimal nicht zum Fußball treffen, jetzt sollte es wieder ausfallen – wegen des Weißenhofturniers war der langjährige Ausweichplatz des SV Prag gesperrt. Also bsesannen sie sich ihrer Wurzeln: Acht Kelschs trafen sich mal wieder im Tal der Rosen zum gepflegten Kick. Darunter die Gründungsmitglieder Dani, Steffen und Albrecht.

Und die hatten nichts vergessen: Wegen der Sonnenanbetersituation mussten sie das Spielfeld zwar drehen, aber mit vier Rücksäcken waren schnell die Tore aufgebaut. Jeder prägte sich noch einmal Danis Hüfthöhe ein, die traditionell die Torhöhe ausmacht. Die Regel „drei Ecken, ein Elfer war“ auch sofort wieder präsent, sodass auf dem holprigen Rasen ein schönes vier gegen vier stattfinden konnte. Orange gehörte die Anfangsphase, sie gingen auch durch einen schönen Weitschuss von Tobi H. in Führung. Doch dann kamen die Bunten besser mit dem Untergrund zurecht, sie spielten zwar bergauf, aber dafür mit der Sonne im Rücken. Schnell gingen sie mit 4:1 in Führung. Die sollten sie auch nicht mehr hergeben. Zwar kam Orange wieder ran und lag nur noch ein Tor hinten, als man beschloss, die Seiten zu wechseln. Doch auch die zweite halbe Stunde gehörte Bunt, vorangetrieben von Steffen. So endete das Spiel nach einer guten Stunde Nettospielzeit mit zwei Toren Vorsprung für Bunt.

Der Ausklang bei Eliszi wurde zwar von einer Bauchtanzgruppe und ihrer Musik überschattet, aber es gab gutes Bier und Flammkuchen. Da kann man wieder hin! Spätestens zum offiziellen 25-Jahr-Jubiläum.

Orange: Albrecht, Roman, Tobi H., Bernhard

Bunt: Steffen, Dani, Domas, Meister

Orange-Bunt: 9:11

MotM: Steffen

Himmelfahrt, Vatertag, Kelschs – It’s a match

Werte Kelschs,

vor einiger Zeit kam schon einmal die formidable Idee auf, wieder etwas in großer Runde zu unternehmen. Damit endlich auch wieder einmal diejenigen dabei sind, die ihre Kickschuhe viel zu früh (und natürlich nur vorläufig!) an den Nagel hängten sowie die Verletzten, die Rekonvaleszenten und all die anderen, die aus sonstigen Gründen schon so lange nicht mehr Mittwochabends auf der Prag waren.

Albrecht überbrachte vorgestern die Nachricht, dass es in diesem Jahr an Himmelfahrt kein Kleinfeldturnier geben wird. Es hieß, die Prager seien mitten in Überlegungen, das Turnier neu zu organisieren. Für dieses Jahr sei es aber noch zu früh.

Gestern Abend vor der Kabine kam dann die Idee auf, an Himmelfahrt – sprich am Donnerstag, 26. Mai 2022 – gemeinsam Zeit zu verbringen. Eine Idee ist, am Nachmittag auf dem Gelände des SV Prag zu kicken (statt Mittwochabends), um im Anschluss dort zu grillen sowie ein, zwei Kaltgetränke zu sich zu nehmen und schöne gemeinsame Stunden zu verbringen – was man halt so macht. Und sehr gerne auch mit den Familien. Dies setzt voraus, dass (i) genügend Kelschs Interesse bekunden und wir (ii) vom SV Prag dafür „grünes Licht“ bekommen.

Könnt Ihr bitte hier, über WhatsApp oder sonst wie Bescheid geben, ob Ihr Zeit und Lust hättet? Die Details – wie viele Personen, was genau etc. – können wir dann immer noch klären. Parallel wäre es klasse, wenn jemand (Steffen? Niki?) schon einmal bei den zuständigen Vereinsgranden anfragen könnte.

 

 

Neustart 2.0 (02.06.2021)

Über sieben Monate kein Mittwochskick. Dann dürfen wir endlich wieder und der Neustart 2.0 fällt ausgerechnet in die Pfingstferien. Die zwischenzeitliche Sorge, es könnten viel zu viele Spieler absagen, erwies sich als unbegründet. Zehn nicht-urlaubsabwesende Kelschs trudelten pünktlich ein. Die Vorfreude war mit Händen zu greifen: Endlich wieder einen Ball am Fuß! Endlich wieder das Team sehen! Wer noch nicht getestet war, konnte dies vorab bei Niki in der Küche erledigen und bekam sogar einen hübschen Zettel ausgehändigt, mit dem er am darauffolgenden Feiertag auch noch in den Biergarten konnte. Alle negativ – also konnte es losgehen.

Während der zweiten Corona-Unterbrechung wurden die individuellen Trainingspläne nicht von allen Kelschs ordnungsgemäß abgearbeitet. Manche waren bis zu drei Mal pro Woche laufen (Albrecht, Du Streber!) während andere insgesamt auf weniger als drei Sporteinheiten zurückblicken konnten. Dementsprechend behäbig ging es für die Meisten zur Sache.

Igor bildete sehr ausgewogene Mannschaften. Dies sollte sich allerdings erst im Laufe des Abends herausstellen. In der Anfangsphase agierte Orange mit einem festen Torhüter und vier Feldspielern, während Bunt – um es vorsichtig zu formulieren – Harakiri spielte und schnell fünf Gegentreffer auf das verwaiste Gehäuse hinnehmen musste. Ehre, wem Ehre gebührt: Das erste Tor des Jahres 2021 erzielte Harald aus genau so einer Situation. Fehlpass im Mittelfeld der Bunten, Ballgewinn von Orange und ein Distanzschuss auf das leere Tor. Standing Ovations auf dem Platz.

Beim Stand von 5:2 startete Bunt den untauglichen Versuch einer Diskussion, wonach Schüsse aus der eigenen Hälfte auf das gegnerische Tor unzulässig seien. Als dieser Vorstoß ebenso regelkonform (es war ja Gleichzahl) wie deutlich abgeschmettert wurde, besann sich Bunt darauf, zumindest einen Spieler als Absicherung vor dem Tor zu positionieren, wodurch das Spiel an Attraktivität gewann.

Einen Vorsprung von zwei bis drei Toren hielt Bunt fast den ganzen Abend. Als Harald gegen 21 Uhr mit muskulären Problemen aussteigen musste, wurde es etwas konfus. Bunt spielte mit einem Auswechselspieler weiter und man einigte sich – so jedenfalls das Verständnis der Orangenen – darauf, bis 21:15 Uhr vier gegen vier zu kicken. Allerdings führte Orange zu diesem Zeitpunkt immer noch 12:10, was offenbar als unbefriedigend wahrgenommen und nun beschlossen wurde, doch bis halb zehn zu spielen. Beim Meister ging es auch nicht mehr weiter: Er verließ mit Problemen an beiden Sprunggelenken den Platz, woraufhin die drei verbliebenen Orangenen sich noch zwei Gegentore einfingen. Als es damit dann endlich Unentschieden stand, konnte das erste Spiel 2021 angemessen beendet werden. Es war sehr richtig so.

 

Bunt 12:12 Orange

Bunt: Armin, Bernd, Bernhard, Igor, Niki

Orange: Albrecht, Alex, Harald, Marcus M., Meister

Man of the Match: Niki sei mit seinem Testservice und für die Organisation besonders hervorgehoben. Ebenso Alex, weil er aus Sicht des Berichterstatters der aktivste und stärkste Spieler des Abends war. Der SL-Eisblock sei noch lobend erwähnt. Er kam zum ersten Mal zum Einsatz und konnte bei seinem Debüt restlos überzeugen. (Nicht nur die Getränke waren perfekt gekühlt – auch für Haralds Sprunggelenk war noch etwas Eis übrig. Beim zwickenden Muskel half dann allerdings auch kein Eis mehr.) Basisdemokratisch wurde nach dem Spiel Harald als MotM gekürt. Er spielte bis zum verletzungsbedingten Ausscheiden, als habe es keine monatelange Unterbrechung gegeben, und konnte (nicht nur) das erste Tor des Jahres verbuchen.

20 Jahre Kelsch – ein später Nachtrag

Ich habe beim Stöbern auf meinem Mobiltelefon einige Fotos und ein Video vom 20 jährigen Kelschjubiläum (Showwettkampf im Tal der Rosen und Grillgelage bei Andi) vom 15.09.2018 gefunden, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Hier sind sie!

Wichtelworte (16.12.2020)

Keine Schnittchen. Kein Sack. Kein Bier in der Kabine. Keine Wichtelgeschenke, die unter lautem Johlen den passenden Kelsch finden. Keine farbigen DIN A3-Blätter von OptaManu mit Big Data. Keine in der Kabine kreisende Schnapsflasche. (Keine WAS?!? Meine Güte, hat man früher so etwas tatsächlich gemacht?)

Kein Wichtel nicht nirgends.

Nun, das stimmt nicht ganz. Hier war ein Wichtel. Und Wichtelworte raunt er allen Kelschs zu: „Viele Winter und viele Sommer sah ich kommen und geh‘n. Geduld nur, Geduld! Der Frühling ist nah.“

Dann werden wir auch wieder kicken. Und dann wird es irgendwann auch wieder warm werden. Heiß sogar. Und sich die Frage stellen, wie wir die wohlverdienten Getränke auch wohltemperiert kredenzen können.

Ralf hatte vor langer Zeit dieses Video geteilt:

Viele von uns waren schockverliebt. Seit kurzem habe ich große zusätzliche Gefrierkapazitäten. Der Wichtel weiß das alles natürlich. Er hat uns nun diese Eisblock-Formen geschenkt und bei mir vor die Türe gestellt.

Wann immer es benötigt wird, kann ich künftig gerne so einen Eisblock zum Kühlen der Bierkiste mitbringen. 24 x 0,33 oder 20 x 0,5. Ganz egal. Ein kurzer Hinweis am Mittwoch genügt. Das Bier wird dann, während wir kicken, am Spielfeldrand etwa 10 Grad heruntergekühlt. Der Eisblock hält – je nach Außentemperatur – drei bis vier Stunden.

Danke, lieber Wichtel!

 

 

The Last Dance (28.10.2020)

Auf Netflix gibt es seit Mai 2020 eine äußerst sehenswerte Serie. The Last Dance ist eine dokumentarische Hommage an die große Zeit der Chicago Bulls, den alles überragenden Michael Jordan und ihre letzte Saison unter dem legendären Coach Phil Jackson. Wer in den kommenden Wochen, in denen man ohnehin kaum etwas tun kann, Zeit hat, dem seien diese zehn Folgen (nicht nur von mir) ans Herz gelegt.

Schon vor dem Spiel am letzten Mittwoch des Oktobers war klar, dass dieses Spiel wohl unser Last Dance für dieses Jahr gewesen sein würde. Zwar galt die Aussetzung des Spiel- und Trainingsbetriebs zunächst nur bis 30. November 2020. Inzwischen wissen wir, dass die Infektionszahlen dramatisch waren und sind. Wir werden sehen, wann die Behörden Zusammenkünfte wie unseren geliebten Mittwochskick wieder gestatten.

Bunt war individuell stark besetzt, Orange in Überzahl. Der Rahmen für einen ebenso spannenden wie würdigen Spielverlauf war perfekt gesetzt. Manu gebührt großer Dank. Er hat in einem Paralleluniversum rechtzeitig den Spielverlauf notiert, so dass ich mich nun ganz frei daran bedienen kann.

Bis zum 5:4 lag Bunt vorne. Orange übernahm dann das Kommando, zog auf 9:6 davon und der Torhüter der Überzahlmannschaft wähnte sich schon auf der Straße zu einem besonderen Sieg.  So einfach ging es dann doch nicht, da Bunt nochmal zum 9:9 ausgleichen konnte. Bemerkenswert die Liste der Torschützen bei den Bunten bis dahin:  Zunächst traf Manu, dann Obrenko fünf am Stück, dann dreimal wieder Manu. Womit wir bei besagtem 9:9 wären. Dann kam Orange zur erneuten Führung zum 10:9. Eine vorentscheidende Szene: Obrenko wackelte einmal mehr sehr sehenswert mit dem Hintern, war damit am orangenen Verteidiger vorbei und scheiterte diesmal allerdings am bunten Torhüter. Dessen Fußabwehr wurde zur ungewollten Vorlage und so traf im unmittelbaren Gegenzug – ich meine Igor war es – zum 11:9. Der Meister verkürzte noch einmal auf 11:10 und traf kurz vor Schluss noch eine weiteres Mal. Aber das war nur noch Kosmetik. Orange hatte den Sack zugemacht. Wer auf Seiten der Sieger die Tore im Einzelnen erzielte, ist nicht mehr zu eruieren.

Im Ergebnis hätten viel zu viele unnötige Einzelaktionen der Überzahlmannschaft beinahe den Sieg gekostet. Arsch über Latte könnte man sagen. Das Unterzahlspiel von Bunt war ganz okay, mehr halt aber auch nicht. Und das reichte dann eben nicht, um einen soliden Gegner zu schlagen.

Nach dem Spiel standen wir noch ungeduscht, mit dicken Jacken und Mützen eingepackt vor der Kabine und tranken noch ein letztes Getränk im Steh‘n. Die aufkommende Melancholie beendete Ralf mit einem Paukenschlag, der zur Überraschung vieler bei der von ihm mitgebrachten Kiste Bier verkündete, geheiratet zu haben. Herzlichen Glückwunsch auch noch einmal an dieser Stelle!

 

Bunt 12:14 Orange

Bunt: Albin, Domas, Manu, Meister, Obrenko

Orange: Albrecht, Armin, Igor, Marcus M., Ralf, Steffen

Man of the Match: Schwierig. Für die Bunten trafen Manu und Obrenko nach Belieben. Aber es das war nicht genug, um die Niederlage abzuwenden. Fußballerisch ragte bei den Siegern niemand heraus. Ich entscheide mich für Ralf, der nicht nur mehrere Tore, unbedingten Einsatz und Anfeuerungsrufe zum Sieg seines Teams beisteuerte, sondern auch Getränke und einen Knaller, mit dem wir uns in die zweite Corona-Pause begaben.

„Alexa, sag uns wer zweimal nacheinander MotM wurde!“ (21.10.2020)

Wie Igor tags zuvor herausgefunden hatte, ist Amazons Alexa eine echte Fußballexpertin. Er schickte dieses Foto in die WhatsApp-Gruppe:

Dort steht – falls es nicht lesbar sein sollte:

Wer wird Deutscher Meister?“
Alexa: „Schalke. Wenn Du noch mehr Fußballwitze hören willst, sag einfach «Alexa, erzähl mir einen Fußballwitz.»

Ich habe das heute Morgen auch ausprobiert und hatte folgenden Konversation.

Marcus M.: „Alexa, steigt Schalke jetzt ab?
Alexa: „Nein, erst im Mai.

Das stimmt so nicht. Ich habe gar keine Alexa und ich weiß auch nicht, ob Schalke absteigt. Aber irgendetwas muss ja in den Spielbericht. Was ich vom Spiel noch weiß ist, dass Bunt deutlich führte. Thomas musste etwa zur Hälfte des Spiels verletzungsbedingt aufhören, woraufhin Ralf sich ein oranges Leibchen überstreifte und Orange fortan in Überzahl spielte.

Unmittelbar nach dem Spielertausch, traf Orange sofort. Womöglich auch zweimal. Bunt wackelte trotzdem nur kurz und spielte die Führung in Unterzahl ziemlich clever zu Ende. Was man dem Gegner nicht unbedingt nachsagen konnte. Niki monierte nach dem Spiel zu recht, die Überzahlmannschaft auch weiter versuchte mit langen, hohen Bällen Tore zu erzielen und hinten ein ums andere Mal zu offen stand. Was vor allem Igor nutzte. Und dann fällt so ein Sieg auch mal ziemlich deutlich aus.

 

Bunt 11:5 Orange

Bunt: Bernhard, Domas, Igor, Manu, Marcus M., Ralf (bis 45. Minute), Tantieme

Orange: Armin, Meister, Niki, Roman, Steffen, Thomas (bis 45. Minute), Tobi H., Ralf (ab 45. Minute)

Man of the Match: Igor. Weil Alexa knows. Und weil Igor sehr mannschaftsdienlich, torgefährlich und laufstark war.

Fünf vier mal drei (29.07.2020)

Sportgeschichte wurde am Mittwoch der vergangenen Woche geschrieben. Und damit ist nicht gemeint, dass ein von mir hoch verehrter Deutscher Meister von 2007 wieder seine Joggingschuhe (allgemeine Meinung der Kelschs: „Geht gar ned!“) schnürte und bei den Pragern auf der anderen Platzhälfte mitkickte. Es geht um die Tatsache, dass das Ergebnis schon wieder 5:4 lautete. Dreimal hintereinander dasselbe Ergebnis: Das gab es seit Beginn der Datenaufzeichnung 2014 noch nie.

Aus den 13 Kelschs, die diesen sporthistorischen Moment im Laufe des Abends zustande brachten, hatte Thomas zwei annähernd gleich starke Mannschaften geformt. Mit leichten Vorteilen für Orange, da Manu nach seiner doch noch nicht völlig auskurierten Muskelverletzung mit leicht angezogener Handbremse zu Werke ging.

Der Anpfiff war noch nicht verklungen, als Bernd nach einem Solo zum 0:1 traf. Orange war gedanklich noch in der Kabine oder sonst irgendwo – jedenfalls nicht auf dem Platz. Trotz dieses frühen Weckrufs dauerte es eine Weile, bis Orange ins Spiel fand, dann aber zunehmend überlegener wurde und sich einige Chancen erspielte. Bis etwa zur 15. Minute hielt die bunte Abwehr stand, dann traf Albrecht freistehend nach einem Querpass von Steffen zum 1:1. Steffen selbst markierte dann das 2:1 oder 3:1 aus spitzem Winkel. (Das andere orangene Tor zu diesem Zwischenstand von 3:1 haben weder Manu, der dankenswerterweise viele Details zur Torfolge und den Torschützen parat hatte, noch der Berichterstatter in Erinnerung.).

Den Anschlusstreffer zum 3:2 erzielte Manu mit einem Distanzschuss nach einem klugen Rückpass. Nicht nur in dieser Situation standen die Orangenen zu weit von ihren Gegenspielern weg, so dass sich die Bunten dem schlecht organisierten Pressing von Orange oft sehr einfach entziehen konnten oder keinen Zugriff auf die bunten Offensivspieler bekamen. Den alten Abstand zum 4:2 stellte Bernhard nach einem scharfen und präzisen Vertikalpass von Steffen wieder her. Während Orange noch weit aufgerückt jubelte bediente Bernd den komplett freistehenden Ralf, dem man solche Geschenke auch nicht an seinem Geburtstag machen sollte. 4:3.

Der Druck der Orangenen wurde nun immer größer, bis Albrecht für die Vorentscheidung zum 5:3 sorgte. Seine herrliche Direktabnahme von der Strafraumgrenze „schlug unhaltbar im winkeleckschen Dreieck ein“ (Anekdote am Rande: Diese grausame Formulierung eines hohenlohischen Lokalsportredakteurs ist mir auch nach über 20 Jahren noch im Gedächtnis. Ich wollte Euch das nicht vorenthalten.). Das Geburtskind konnte mit seinem zweiten Treffer nur noch den Anschlusstreffer zum Entstand von 5:4 erzielen. Der Ausgleich gelang Orange nicht mehr, obwohl es noch die ein oder andere Chance gab. Und Manu verpasste es kurz vor Schluss, als erster Kelsch überhaupt den Spielball über das hohe Giebeldach der Mühlbachhofschule zu schießen. Aber viel fehlte nicht und geschichtsträchtig genug war der Abend ohnehin.

Der laue Sommerabend klang am Spielfeldrand mit zwei Bierkisten von Bernhard und Ralf aus, wobei immer wieder neugierig zu dem von mir hoch verehrten Deutscher Meister von 2007 gespickelt wurde, der bis in den späten Abend hinein kleine Kinder an der Außenlinie abgrätschte.

 

Bunt 4:5 Orange

Bunt: Bernd, Harald, Manu, Meister, Ralf, Thomas

Orange: Albin, Albrecht, Armin, Marcus M., Steffen, Domas, Bernhard

Man of the Match: Die Entscheidung fällt schwer. Domas machte ein starkes Spiel und war sehr passsicher. Steffen glänzte durch ein Tor, zwei Vorlagen und zahllose Versuche, sein Team dazu zu bewegen, enger bei den Gegenspielern zu sein. Ich entscheide mich gleichwohl für Albrecht. Er ist seit dem Re-Start in blendender Form. Auch wenn er zu Beginn des Spiels die eine oder andere Chance liegen ließ, sorgte er für den frühen Ausgleich und mit dem Tor des Monats Juli für die Vorentscheidung.

Lionel Messi (24. Juni 2020)

Was für ein freudiger Tag! Nicht nur, dass Lionel Messi endlich 33 Jahre alt wurde, sondern vor allem auch, dass sich 12 tapfere Kelschs zum Training beim Trainer Niki auf der Prag einfanden und bei wunderbarem Sommerwetter (Ausreden gab es diesmal wetterbedingt keine, obwohl im Hintergrund dicke Wolken und ein paar Blitze die Kulisse dramatisch untermalten) sich ordentlich quälen ließen.

Wie im Vorbericht schon angeklungen kulminierte die Trainingseinheit wieder beim allseits beliebten Biathlon. (soweit ich mich erinnern kann wurde die 1-Minuten-Marke nur knapp verfehlt – das nächste mal!)

Götz hatte ein paar sommerlich gekühlte Getränke parat, so dass der Abend zwischen Heldengeschichten, Schulgeschichten und allerlei Verschwörungsgeschichten einen heiteren und entspannten Ausklang fand.

Bunt 0:0 Orange

Bunt & Orange: Armin, Bernd, Götz, Harald, Manu, Meister, Niki, Ralf, Roman, Steffen, Tantieme, Tobi H.

MoM: Götz – er hatte an alles gedacht!

PS: Wem das alles zu wenig war, empfehle ich zur weiteren Bildung mein kuratiertes Exzerpt über alles, was am 24. Juni sonst noch wichtig war:

Sport

Gesellschaft

Politik und Weltgeschehen

Wirtschaft