Toni Kroos ist vermutlich einer der besten, ohne jeden Zweifel einer der erfolgreichsten deutschen Fußballspieler der letzten Jahrzehnte, vielleicht aller gewesenen Zeiten. Da wirkt es mitunter recht despektierlich, wenn er als „Querpass-Toni“ tituliert wird, und genau so soll es ja auch wirken.
Dabei werden Querpässe gnadenlos unterschätzt. So zu sehen am vergangenen Mittwoch, als bunt ein gefühltes Dutzend Mal (tatsächlich waren es wohl vier oder fünf) den Querpass kurz vor der Torlinie so verkackte, dass der mitgelaufene Mitspieler gerade nicht mehr herankam, um ihn ins dann leere Tor zu schieben. Stattdessen: Abstoß.
Bunt also im Abschluss eher medioker, orange hingegen lange Zeit klinisch. Insbesondere in Person von Igor, den die Bunten zu keiner Zeit in den Griff bekamen, aber es wäre unfair, die orangene Leistung auf ihn zu reduzieren. Orange machte das Feld als Überzahlmannschaft ungemein groß und brachte bunt, das in Unterzahl, aber potenziell kombinationssicher angetreten war, in der Rückwärtsbewegung kräftig ans Laufen.
Orange also von Beginn an in Führung, bunt immer mal wieder etwas näher, aber nie ganz dran. Oder wenn, dann nur mal kurz auf ein Tor, ehe man postwendend wieder Igors Hacken sah.
Am Ende ein auch in taktischer Hinsicht verdienter, angesichts der beschriebenen orangenen Querpassschwäche vielleicht etwas zu deutlicher, aber nie wirklich gefährdeter orangener Sieg.
Alternativ zu einer Verpflichtung von Toni Kroos und dessen Querpassakkuratesse könnte sich bunt auch jemanden wie Ulf Kirsten holen, dem die Genauigkeit der Querpässe ein bisschen wurscht ist, wenn er den Ball reingrätscht. Weicheier, diese Bunten!
Kein Weichei, sondern ernsthaft verletzt: Harald, in der allerletzten Aktion des Spiels. Mist. Gute Besserung!
Bunt 9:13 Orange
Bunt: Domas, Harald, Manu, Marcus M., Steffen, Tobi H.
Orange: Armin, Bernd, Igor, Meister, Niki, Ralf, Tantieme
Man of the Match: Igor. Schnell, wendig, abschlussstark, querpasskompetent.