Für die Poesie (15.02.2017)

Die letzten zwei Minuten des Spiels laufen. Die Orangenen haben in Unterzahl gerackert. Bei weitem nicht alles klappte, aber man hielt der bunten Überzahl tapfer stand. Man feuerte sich gegenseitig an und half aus, die zwangsläufig auftretenden Löcher zu stopfen. Orange kommunizierte auf dem Platz auch gut. Bunte Angreifer wurden meist sauber übergeben.

Die letzten zwei Minuten des Spiels laufen. Es steht seit einiger Zeit Unentschieden. Bunt lag fast den ganzen Abend über mit einem oder zwei Toren in Führung und spielte das Überzahlspiel souverän. 2:0, 3:1, 4:2, 4:3, 5:3. Davonziehen konnte Bunt allerdings nicht. Denn Orange steckte nicht auf. Und fand noch zweimal die Lücke. Schaffte den Ausgleich zum 5:5. So steht es seit einiger Zeit, als die letzten zwei Minuten des Spiels laufen.

Orange hat sich dazwischen gehauen. Der Meister kassierte bei einem erfolgreichen Abwehrmanöver ein veritables Veilchen. (Ich hoffe, es ist wirklich nichts Ernstes und Du kommst – ganz wörtlich genommen – mit einem blauen Auge davon. Gute Besserung auch an dieser Stelle!) Er stellte sich trotzdem in den Dienst der Mannschaft und ins Tor. Die kühlende Wasserflasche an das Auge gehalten.

Ollo fragte im Nachgang zum Spielbericht der vergangenen Woche, nach welchen Kriterien eigentlich der Man of the Match gekürt werde. Wer das entscheidende Tor bzw. die entscheidenden Tore schießt? Wer individuell am hellsten glänzt? Wer seiner Mannschaft am meisten nützt? Vielleicht allgemeiner gefragt: Warum kicken wir mittwochs? Um schönen Fußball zu spielen? Um zu gewinnen? Beides? Was, wenn man beides nicht haben kann?

Die letzten zwei Minuten des Spiels laufen. Albin ist letzter Mann. Er hat den Ball und zwei Möglichkeiten. Erstens den sicheren Pass. Zum Meister im Tor zurück oder zum freien Mitspieler auf dem Flügel. Ballgeschiebe. Zeit von der Uhr nehmen. Die letzten beiden Minuten runterspielen. Das verdiente Unentschieden mitnehmen. Oder zweitens den riskanten Pass direkt in die Spitze auf Igor versuchen. Der hat nur noch einen Mann in seinem Rücken. Ein sauberer Pass, eine schnelle Drehung von Igor, ein Schuss auf das bunte Tor. Vielleicht der Sieg für Orange. Albin will nicht einfach das Unentschieden über die Zeit retten. Er will mit einem langen Pass den Siegtreffer einleiten.

Es misslingt. Orange steht offen wie ein Scheunentor und Steffen Ollo erzielt den Siegtreffer. Der weise César Luis Menotti sagte einmal „Eine Mannschaft ohne Abenteurer ist wie ein Land ohne Poesie“.

 

Orange 5:6 Bunt

Orange: Albin, Igor, Marcus M., Meister, Niki, Ralf

Bunt: Albrecht, Armin, Harald, Ollo, Stefan, Steffen, Tobi H.

Man of the Match: Albin. Für die Poesie. Weil wir dafür mittwochs kicken. (Auch wenn der Autor dieser Zeilen unmittelbar nach dem Gegentreffer am lautesten „Scheiße!“ in den Prager Abendhimmel brüllte. Die – hoffentlich verständliche – kurzfristige Sicht des Verlierers.)

Voran (08.02.2017)

Wikipedia weiß, dass in der chinesischen Kultur die Acht, wegen des Gleichklangs mit dem Zeichen „voran“, als Glückszahl gilt. Voran spielten – nach Problemen zu Beginn des Spiels – auch die Orangenen. Und erzielten in Unterzahl nach einem 0:4 Rückstand acht Tore in Folge (!), ohne einen weiteren Gegentreffer hinnehmen zu müssen. OptaManu muss sicher tief in seine Datenkeller hinabsteigen, um herauszufinden, ob es so etwas schon einmal gab. Wenn er schon einmal dort ist, könnte er auch raussuchen, wer als Vorgänger von Marco zuletzt einen lupenreinen Hattrick erzielte.

Wie schon in der Vorwoche war nicht die numerische, sondern die taktische und läuferische Überlegenheit Garant für den Sieg der Mannschaft in Unterzahl. Dabei begannen die Bunten, mit einem Mann mehr auf dem Platz, dominant. Stefan konnte völlig freistehend eine Ollo-Ecke zum 1:0 einköpfen. (Manndeckung bei gegnerischen Eckbällen ist für die Wahl zum Man of the Match übrigens kein Kriterium.) Weitere Fehler der Orangenen im Abwehrverhalten bestraften die Bunten konsequent. Igor konnte sich im Rücken der Abwehr davonschleichen und ein Solo erfolgreich abschließen. Einen abgefälschten Schuss und ein weiteres Tor (ich meine von Ralf) später, stand es nach der Anfangsviertelstunde 4:0 für Bunt. Und obwohl seine orangenen Teamkollegen auch zu Beginn nicht schlecht spielten, schwante dem Autor dieser Zeilen ein weiteres Debakel.

Doch Orange ließ sich nicht aus der Ruhe und dem Konzept bringen. Defensiv gelang es Orange, jetzt in zwei Dreierketten sortiert und mit Marco in vorderster Linie lauernd, die Räume enger zu machen. Aus dieser sehr kompakten Grundformation wurde nach der Balleroberung – insbesondere der Meister und Niki taten sich hervor – schnell umgeschaltet und die großzügigen Lücken der Bunten dankend angenommen. Die laufstarken Harald, Roman und Steffen spielten zentral und konnten so die Unterzahl mehr als kompensieren.

Das Spiel der Bunten lief dagegen nicht mehr rund. Auch Igor, nicht ganz fit, konnte kaum mehr Lücken finden. Orange holte Tor um Tor auf und kam zum 4:4 Ausgleich. Bei diesem Spielstand verharrte das Spiel eine ganze Weile, da sich Bunt nun auch wieder weiter zurückzog und sich beide Mannschaften belauerten.

Letztlich entschied die läuferische Überlegenheit der Unterzahlmannschaft das Spiel. Es war Marco, der in der furiosen orangenen Schlussoffensive mit seinen Toren zum 5:4, 6:4 und 7:4 das Spiel entschied. Das 8:4 setzte den rekordverdächtigen Schlusspunkt. In den nächsten Tagen werden für die Orangenen massenhaft Angebote aus der Chinese Super League eintrudeln. (Wer einen Berater braucht, möge sich bei mir melden.)

Orange 8:4 Bunt

Orange: Harald, Marco, Marcus M., Meister, Niki, Roman, Steffen

Bunt: Albrecht, Armin, Igor, Marcus K., Martin, Ollo, Ralf, Stefan

Man of the Match: Marco. Spielte meist als echte Neun und lies sich weder von Anlaufschwierigkeiten noch von mehreren Kollisionen mit bunten Gegenspielern beirren. Sein Hattrick beschert ihm den Titel zum MoM.

Kein Schönwetterfußball (11.01.2017)

Bei windigem, nasskaltem Wetter trafen sich 12 Kelschs auf einem schwer zu bespielenden Platz, der von Schneematsch bedeckt war. Schon beim Warmmachen hurgelte der rote Spielball über den Untergrund oder blieb in Pfützen und Schneeresten liegen. Hübsch anzuschauender Schönwetterfußball war folglich nicht zu erwarten. Zum Glück waren die Schneereste jedoch nicht angefroren, so dass die äußeren Bedingungen nur eklig waren, aber kein Verletzungsrisiko bestand.

Den Auftakt im Spiel machte Marco, der nach einem Konter mit der Pieke zum 1:0 in den Winkel traf. Bunt versuchte von Anfang an über Ballbesitzfußball zum Erfolg zu kommen. Angesichts der Platzverhältnisse war dies nur die zweitbeste Idee. Dazu agierte Bunt oft zu behäbig im Spielaufbau. Das Sturmzentrum war häufig unbesetzt, weshalb auch keine Anspielstation im orangenen Strafraum vorhanden war.

Orange zog sich dagegen, mit der frühen Führung im Rücken, geschickt zurück und konterte zielstrebig. Vor allem Manus dynamische Vorstöße aus der eigenen Hälfte heraus konnte Bunt so gut wie verteidigen. Auch die schnell vorgetragenen Angriffe über den stark spielenden Thomas stellte Bunt vor gravierende Schwierigkeiten. Auf diese Weise führte Orange ganz komfortabel.

In der Folge schalteten die Orangenen ein bis zwei Gänge herunter, während Bunt vorübergehend etwas konsequenter zu Werke ging. Die – alles andere als sattelfeste – orangene Defensive ließ zahlreiche Torchancen zu, die nun teils auch genutzt wurden. So kam Bunt nach und nach auf 5:4 heran.

Gedreht werden konnte das Spiel allerdings nicht, da Orange die Zügel wieder deutlich anzog, während Bunt in die alten Spielmuster verfiel. Darüber hinaus bekam Steffen bei einem Befreiungsschlag den Ball aus kürzester Distanz an den Brustkorb. Er konnte zwar nach einer kurzen Pause weiterspielen. Freilich war der – neben Harald – aktivste Spieler der Bunten in der Folge deutlich gehandicapt. Eine ähnliche Aktion der Bunten verlief ebenso unglücklich. Immerhin blieb dem angeschossenen bunten Verteidiger in diesem Fall nicht die Luft weg. Der Ball kullerte indes ins eigene Tor. Orange zog folglich wieder mit mehreren Toren Vorsprung davon.

In der Schlussphase konnte Bunt überhaupt nicht mehr dagegen halten und wehrte sich spätestens ab dem 8:4 auch nicht mehr ernsthaft. Das Ergebnis fiel für meine Begriffe zu deutlich aus. Ernsthaft gefährdet war der Sieg der Orangenen freilich nie.

 

Orange 10:4 Bunt

Orange: Manu, Marco, Micha, Ollo, Stefan, Thomas

Bunt: Armin, Harald, Marcus K., Marcus M., Meister, Steffen

Man of the Match: Manu. Er ordnete den Aufbau seiner Orangenen, verteilte die Bälle und entschied das Spiel auch durch mehrere erfolgreiche Alleingänge. Einen dieser Sololäufe – letztlich liefen alle nach dieser Blaupause ab – konnte die Kamera im Film festhalten:

 

 

Herbstlicher Hefewetz (09.11.2016)

Vielleicht lag es am widerlichen, nasskalten Wetter, dass der Kick spielerisch äußerst dürftig war und auf beiden Seiten kapitale Fehler gemacht sowie kuriose Tore kassiert wurden. Ein herbstlicher Hefewetz halt. Im Grunde zeichnete sich dies schon vor dem Anpfiff ab. Angesichts der konfusen Entscheidungslage, ob das Spiel auf der gesamten Länge des Spielfeldes respektive Breite des Platzes ausgetragen werden sollte, trugen mehrere Kelschs ein mobiles Tor mehrfach auf den Platz und wieder runter. Als der 12. Mann aus dem Nieselregen auftauchte, konnte schließlich auf regulärer Platzgröße angepfiffen werden.

Der wiedergenesene Meister schaute zu Beginn kurz vorbei. Allerdings war er noch nicht fit genug, seine neongelbe Warnweste gegen ein orangefarbenes Leibchen einzutauschen. Wohl um nicht erneut krank zu werden, verabschiedete sich der einzige Zuschauer der Partie nach wenigen Minuten wieder. Vielleicht wollte er auch einfach besseren Fußball sehen. Das Hinspiel zwischen ACF Brescia Femminile gegen Fortuna Hjorring in der Zwischenrunde der Frauen Champions League vielleicht (Kelsch-Ergebnisdienst: 0:1).

Über den Spielverlauf dieser Begegnung ist mir nichts bekannt. Unser Spielverlauf sehr wohl und der ist schnell erzählt. Orange ging zügig 2:0 in Führung und wirkte in der Abwehr noch einigermaßen stabil. Bunt kam trotz des Fehlstarts besser ins Spiel und drehte den Spielstand auf 2:3. Zwei der drei Tore erzielte Ralf, der nicht konsequent und eng genug gedeckt wurde, so dass er aus kurzer Distanz hart und platziert abschließen konnte.

Der schönste Angriff des Abends wurde leider nicht mit einem Tor gekrönt. Zum Ende eines schnellen Angriffs von Orange flankte der starke Thomas zentimetergenau in den Lauf von Tobi H., dessen Volleyabnahme nur knapp am Tor vorbeirauschte. Trotz dieses Warnschusses spielte Bunt zu offensiv, oft mit vier Feldspielern, und blieb damit konteranfällig. Steffen beendete zwei Alleingänge erfolgreich und wendete folglich das Blatt zu Gunsten seiner Mannschaft zum zwischenzeitlichen 4:3. Ein kurioser Treffer brachte den bunten Ausgleich zum 4:4. Nach einer Flanke in den Strafraum schoss sich Roman selbst an, worauf der Ball per Bogenlampe über den verdutzten Verfasser hinweg ins lange Eck murmelte.

In der Folgezeit leisteten sich die Orangenen katastrophale Fehler. Die Mannschaft stand – im wahrsten Sinne des Wortes – ohne ausreichende Absicherung viel zu hoch oder leistete sich im Spielaufbau schlimme Fehlpässe in der eigenen Hälfte. Solche Böcke bestrafte Bunt, vor allem in Person von Igor als Vorbereiter und Torschütze, souverän. Beim Zwischenstand von 4:7 sprach nicht mehr viel für Orange. Zudem machte der behäbige orangene Spielaufbau den Bunten die Abwehrarbeit leicht.

Mehr Glück als Spielverstand sowie mehrere Fehler jetzt auf Seiten der Bunten führten dazu, dass Orange das Spiel doch noch einmal drehen und mit 8:7 in Führung gehen konnte. Ein langer Ball des Verfassers aus dem Halbfeld auf Martin verfehlte sein Ziel deutlich war von atemberaubender Präzision und senkte sich in den exakt Winkel. Ein Schüsschen von Tobi H. hurgelte neben dem Pfosten ins Tor, statt – wie von Torspieler Tantieme erwartet – am Tor vorbei. Erwähnt werden muss allerdings auch, dass Bunt in dieser Phase mehrfach an Martin im orangenen Tor scheiterte, der stark hielt.

Die neuerliche Führung hatte denoch nur kurz bestand. Igors Solo störte Orange zu zögerlich, worauf er den Ball von der Strafraumkante mit dem Außenrist unhaltbar zum ins 8:8 ins Eck schnibbelte.

Daraufhin hatte man sich eigentlich schon mit dem Unentschieden arrangiert. In den letzten knapp zehn Minuten passierte nach vorne kaum noch etwas, was auch an der mangelnden Laufbereitschaft und der fehlenden Dynamik auf beiden Seiten lag.

So war es zwei Minuten vor Abpfiff ein individueller Fehler des Verfassers, der Ralf in seinem Rücken nach Igors Flanke entwischen lies. Fast schon müßig zu erwähnen, dass der Ball von der Schläfe des bunten Torjägers Richtung Tor hüpfte und zum spielentscheidenden 8:9 über die Linie kullerte. Orange ging noch einmal mit Mann & Maus nach vorne, musste aber nach einem Ballverlust und einem schnellen Konter mit dem Abpfiff das Gegentor zum Endstand hinnehmen.

Ein Unentschieden wäre meines Erachtens verdient gewesen und hätte die Leistungen der beiden Teams besser widergegeben. Hätte, hätte, Naturfreundegaststätte… Da waren wir auch noch. Aber nur zu viert.

  

Orange 8:10 Bunt

Orange: Jochen S., Marcus M., Martin, Steffen, Thomas, Tobi H.

Bunt: Harald, Igor, Niki, Ralf, Roman, Tantieme

 

Man of the Match: Das ist für mich Ralf, der die Ladehemmung der letzten Wochen überwunden hat. Als echte Neun erzielte er viele Tore, insbesondere zu Beginn des Spiels und zum spielentscheidenden 8:9.

Läuft bei uns! (28.9.2016)

Septemberabend, 18 Grad, trocken, Flutlicht, Kicken. Wie kann man sich nur so hart gönnen?

Nachdem die Prager Nachwuchshoffnungen ihr Spiel um 20:35 Uhr beendet hatten (Kelsch-Ergebnisdienst: B-Jugend, Pokal, SV Prag – TuS Stuttgart 8:0), begann die Gammelfleischparty mit Ball. Die Süßmos von der Seitenlinie waren da schon längst abgezogen. Der späte Beginn hatte den Vorteil, dass alle – wenn auch teilweise aus reiner Unkenntnis der Verzögerung – pünktlich waren. Als Ende wurde 22:00 Uhr festgelegt.

Thomas bildete aus 17 Spielern sehr ausgeglichene Mannschaften, wobei Orange in Überzahl spielte. Natürlich gibt es weniger Raum, wenn so viele Spieler auf dem Platz sind. Ich persönlich finde es gerade deswegen gut. Andererseits führt dies dazu, dass das Spiel körperlich intensiver wird und so gab es auch diesmal eine Reihe von strittigen Szenen. Trotzdem entwickelte das Spiel ganz swaggish.

Das erste Tor des Abends gelang den Bunten. Nach einem weiten Abschlag passte Steffen den Ball zu seinem freistehenden Bro und der Meister traf zum 1:0. Zwei Pässe, mit denen alle orangenen Feldspieler überspielt wurden. Das ergibt zusammen eine Packing Rate von 8. Nur schade, dass es dieses Packing seit dem Ende der EM gar nicht mehr gibt.

Orange kam zum 1:1 und so sollte das Spiel in der Folgezeit auch weitergehen: Bunt konnte regelmäßig mit einem Tor in Führung gehen, um postwendend den Ausgleich zu kassieren.

Dabei fielen reihenweise naise Tore. Nach einer Traumflanke von Götz aus dem rechten Halbfeld traf Igor volley in den Winkel. Dieses Tor des Monats feierten sogar die Bunten hart. Wenig später kopierte Götz seine Traumflanke einfach selbst und diesmal landete die Kopfballbogenlampe von Marcus K. im langen Eck. Ein Tor machte Swaggernaut Götz noch selbst und krönte damit seine starke Leistung.

Bunt spielte dagegen aus einer –von allem von Marco – sehr gut organisierten Abwehr. Auch in Unterzahl konnten sie sich regelmäßig dem Pressing von Igor und Ralf durch sauberes Passspiel entziehen. Bei eigenem Ballgewinn konterten die Bunten häufig schnell über Stefan, Thomas und Meister, was zu einer Reihen von Chancen und Toren führte. Besonders hart am fly war jedoch Manu: Seine schmoofen Dribblings und gediegenen Torabschlüsse konnten die Orangenen quasi nie verteidigen. Drei Tore erzielte er auf diese Weise.

Über das ganze Spiel hinweg hatten beide Mannschaften mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Igors Knie wurde bei einem Zweikampf in Mitleidenschaft gezogen und Harald musste nach etwa der Hälfte der Spielzeit sogar ganz aufhören. Bei Steffen zwickte die Wade und bei Roman das Knie, weshalb die beiden sich im Tor der Bunten abwechselten. Besonders Steffen hielt bravourös. Bei mehreren scharfen Schüssen bekam er rechtzeitig die Fäuste hoch und im 1 gegen 1 riskierte er vor Igor erfolgreich Kopf und Kragen.

Nach dem 5:4 gelang es Bunt defensiv noch stabiler zu stehen, mehr Zweikämpfe zu gewinnen sowie viele Schüsse und Flanken zu blocken. Der letzte Konter des Abends brachte das 6:4, worauf Orange um 21:58 die Segel streckte und das Spiel überpünktlich beendete. Es war ein verdienter Sieg, weil Orange zwar immer wieder herankam, das Spiel aber nie drehen konnte.

In der Kabine und bei Darko wurden Hopfensmoothies gereicht. Yolo, was ist das für 1 Life!

Orange 4:6 Bunt

Orange: Albi, Armin, Götz, Harald, Igor, Marcus K., Niki, Ralf, Tantieme

Bunt:  Manu, Marco, Marcus M., Meister, Roman, Stefan, Steffen, Thomas

Wissen, wer der Babo war: Manu entschied das Spiel mit seinen übertrieben krassen Alleingängen. Deswegen wird er Man of the Match. Isso.

Die Rückkehr der Urlauber (7.9.2016)

Bei perfekten Rahmenbedingungen an einem schönen Spätsommerabend mit knapp 20 Grad und einer geraden Anzahl Kelschs fand das erste Spiel nach der großen Urlaubsrückkehr statt. Den sich anbietenden Gastspielern nachmittags abzusagen, war bei 14 Spielern jedenfalls keine Fehlentscheidung. Außerdem hatten alle die vom Fitnesstrainer erstellten individuellen Trainingspläne höchst diszipliniert abgearbeitet, weshalb auf die Messung der Laktatwerte und den eigentlich obligatorischen Cooper-Test verzichtet werden konnte. Auch Igor, der vorab am meisten mit angeblichem Übergewicht und verloren gegangener Fitness kokettiert hatte, überzeugte durch Laufstärke und Einsatzwillen. Steffen konnte also mit feinem Händchen die beiden Mannschaften – aus teilweise unverschämt braungebrannten und bestens urlaubserholten Kelschs – bilden.

Die offenbar unvermeidliche Litanei vor dem Anpfiff, nach der die jeweils andere Mannschaft auf dem Papier ganz sicher deutlich besser besetzt sei, konnte Bunt lautstark für sich entscheiden.

Nur um dann ganz überlegen ins Spiel zu kommen. Es dauerte zwar eine gewisse Zeit, bis Manu das erste Tor des Abends erzielte. Aber auch schon davor hatte Bunt eindeutig die Spielkontrolle übernommen und konnte souverän mit 3:0 in Führung gehen. Von Mitsch, der zum ersten Mal in diesem Jahr mitspielte, organisiert und durch seine klaren Kommandos zusammengehalten, überzeugte vor allem die Defensive der Bunten. Gleichwohl konnte Bunt nicht alle Torchancen verhindern. In der Anfangsphase waren es bei den Orangenen vor allem Schüsse aus der zweiten Reihe, die ihr Ziel teilweise nur knapp verfehlten.

Dem Verfasser unerklärlich, baute Bunt nach diesem Traumstart massiv ab und Orange kam immer besser ins Spiel. Fünf Tore in Folge waren das Ergebnis und so sahen sich die Bunten beim Zwischenstand von 5:3 etwas ungläubig mit einem Rückstand von zwei Toren konfrontiert. In diese Phase fiel auch das Kacktor des Abends: Der Verfasser setzte dem äußerst mutig gespielten Pass eines Mitspielers nach und stoppte den Ball auf der Seitenlinie mit der Sohle, um einen Einwurf für Orange zu verhindern. Den dort ruhenden Ball schnappte sich der im Rücken des Verfassers heraneilende Igor, um die Kugel nach einem feinen Solo souverän zu versenken. Eine mehr als symbolische Szene für diese Phase des Spiels: Bei Bunt funktionierten die Chancenverwertung und die Abwehrarbeit überhaupt nicht mehr, während Orange immer besser ins Spiel kam.

Zum Glück hielt Mitsch trotz Zwicken in der Hüfte links und der Achillesferse rechts (oder andersherum) durch und vermied damit die ungeliebte Überzahl einer Mannschaft. So blieb die Begegnung trotz des Zwischenhochs der Orangenen spannend. Denn Bunt kam immer wieder heran und konnte sogar ausgleichen. Ollo machte das, was Ollo macht und knipste zwei sauschwere Buden. Und das, nachdem er sich fünf Minuten zuvor noch selbst als „Flipper“ verunglimpft hatte, weil ihm ein vermeintlich einfacher Ball bei der Annahme versprungen war. Aber was ist schon einfach? Diese zwei Dinger reinzumachen, jedenfalls nicht.

Orange ging angetrieben durch Martin, Ralf und Roman immer wieder in Führung, Bunt konnte im Gegenzug immer wieder ausgleichen. Über 6:6 und 7:7 wogte das Spiel hin und her, wobei Bunt den orangenen Bock zwar zum Wackeln bringen, aber doch nicht umstoßen konnte.

Die letzten Minuten nach der entscheidenden Führung zum 8:7 spielten die Orangenen clever und fehlerfrei runter. Den Bunten fehlten am Ende die spielerischen Mittel, um noch einmal zum Ausgleich zu kommen. Der Sieg ging somit insgesamt in Ordnung, wobei sich auch niemand über ein Unentschieden hätte beschweren können.

Zusammengefasst war das Spiel von wechselnden Phasen geprägt, in denen es die eine Mannschaft besser als die andere machte. Bunt kassierte etliche Tore, weil man zu hoch stand und nach einem Ballverlust ausgekontert wurde. Oder weil man zwar kompakt im und rund um der Strafraum stand, aber nicht konsequent beim Gegenspieler war und plötzlich ein Orangener völlig frei im Strafraum zum Abschluss kommen konnte. Andererseits konnten die Bunten immer dann, wenn sie defensiv stabil standen und nach Ballgewinn schnell mit Manu und Steffen über das Zentrum nach vorne spielten, durchaus überzeugen.

Zu den strittigen Szenen, und insbesondere zur Frage, ob es in dem Zweikampf zwischen Ralf und dem Meister einen Elfmeter hätte geben müssen – wie teils vehement gefordert – kann der Verfasser nichts beitragen. Er sieht zwar im Neckarstadion auf 80 Meter Entfernung, wenn ein gegnerischer Spieler im Abseits steht oder den Ball mit der Hand berührt. Vom Tor aus konnte er die umstrittenen gestrigen Spielsituationen aber so gar nicht einschätzen.

Schließlich blieb unklar, ob und wie der wieder in Erinnerung gerufene Strafenkatalog exekutiert wird. Mitsch trug zwar eine Armbanduhr, was alle anderen aber erst gegen Spielende bemerkten. Sonst wären Meister und Harald möglicherweise Kandidaten für Strafbiere geworden, wobei es bei keinem der beiden vermeintlichen Delinquenten zu einer Strafbionade gereicht hätte.

Zum Ausklang bei Darko war Bunt mit sieben Mann  (in Worten: vollzählig)vertreten. Die Orangenen feierten den Sieg wohl im Vivaldi, im Amici, im h’u’g’o’s oder wo man eben sonst so in Stuttgart feiert. Nur Albi hatten sie offenbar nicht Bescheid gesagt. So hielt er bei Darko alleine die orangene Siegesfahne in den lauen Spätsommersabend.

Orange 8:7 Bunt

Orange: Albi, Andi, Harald, Igor, Martin, Ralf, Roman

Bunt: Manu, Marcus M., Meister, Ollo, Stefan, Steffen, Mitsch

Man of the Match: Kommen wir zum schwierigsten Teil dieses Berichts: Keiner ragte eindeutig heraus. Es wurden in der Kabine und bei Darko etliche Kandidaten genannt: Ollo, Manu (der Feldspieler), Mitsch und Steffen bei den Bunten. Igor, Martin, Ralf und Harald bei den Orangenen. Ich war kurz davor, Aluminium zum Man of the Match zu küren, sicherten auch insgesamt vier Pfosten- bzw. Lattentreffer Orange den Sieg. Am Ende entscheide ich mich jedoch für Igor, weil es seine Tore und präzisen Vorlagen – beispielsweise gegen Ende auf Roman, bei einem erfolgreich abgeschlossenen Konter– waren, die das Spiel zu Gunsten seiner Mannschaft entschieden. Und zur Belohnung bekommt er beim Weihnachtswichteln ein Kopfballpendel. Dann klappt das mit dem Kopfballspiel irgendwann auch noch 😉