Rumble auf der Prag (12.08.2020)

Schwül-heiß war es wie anno Tobak in Zaire. 14 Schwergewichte – sei es fußballerisch oder im Hinblick auf das Kampfgewicht oder beides -, fanden sich zum Schlagabtausch auf der Prag ein. Allerdings siegte Orange nicht durch einen klassischen Knockout wie Ali gegen Foreman, sondern durch Technischen Knockout: Bunt warf das Handtuch.

Die annähernd gleich starken Mannschaften (Harald: „Ich sage ja nie etwas, aber so einseitig wie heute war es noch nie!“) legten in eher moderatem Tempo los. Dass mir die Mannschaften vor dem Spiel einigermaßen ebenbürtig vorkamen, meine ich tatsächlich ernst, dachte ich doch, Bunt müsse uns Orangenen läuferisch überlegen sein. Naja.

Das 0:1 erzielte Alex nach einem Solo. Bunt war in Unterzahl geraten und der letzte Verteidiger hatte sich zu entscheiden, ob er den Pass auf Igor verhindern oder Alex stören wollte. Klassisches Dilemma und in der Folge achte Bunt vor allem darauf, hinten stabil zustehen. Den Ausgleich zum 1:1 erzielte Thomas nach einem Querpass von Ralf mit einem gefühlvollen Schuss unter die Latte von der Strafraumgrenze. Die erneute Führung zum 1:2 geht ganz überwiegend auf Igors Konto, der nach einem herrlichen Dribbling den Ball so auf Bernhard ablegte, dass dieser aus kürzester Distanz nur noch einschieben brauchte, nachdem er zuvor perfekt mitgelaufen war.

Der Treffer zum 1:3 wurde aus Kulanz annulliert. Albin hatte eine kurze Trinkpause hinter dem bunten Tor genommen, war zurück auf das Spielfeld marschiert, bekam den Ball mustergültig serviert und vollendete nicht nur eiskalt, sondern auch regelkonform. Tut mir leid, aber auf dem Kleinfeld wird nun mal ohne Abseits gespielt. Und wo der Unterschied zu Spielern liegen soll, die gerne bewusst drei, vier, fünf Meter näher zum Tor lauern, als der letzte Verteidiger, leuchtete mir jedenfalls nicht ein. Nach kurzer Diskussion blieb es trotzdem beim 1:2. Was – wen mag das überraschen? – dazu führte, dass Bunt Oberwasser bekam und das Spiel mit zwei Umschaltmomenten drehte. Besonders erwähnenswert ist das Tor zur 3:2 Führung, bei dem Bunt nach einem Ballgewinn über vier Station schnell und präzise konterte. Ralf war es am Ende, der diesen Spielzug aus dem Lehrbuch von Helmut Groß vollendete.

Mit der Führung im Rücken zog sich Bunt noch weiter zurück. Orange nahm nur halb freiwillig das Heft des Handels und den Ballbesitz an sich. Was aber zunehmend besser funktionierte. Die Offensive mit Igor und Alex harmonierte immer eingespielter und führte Orange letztlich zum Sieg. Das Tor des Abends verfehlte jedoch Bernhard um Haaresbereite: Sein Lupfer aus geschätzt 25 Metern über den aus seinem Kasten herausgestürmten Tantieme sprang einmal auf, um sich dann wenige Zentimeter hinter der Latte auf das Tornetz zu senken. Schade. Das wäre definitiv ein Tor wert gewesen.

Nach dem 3:4 gab es erste Diskussionen, ob man das Spiel nicht besser beenden sollte. Als kurz darauf Thomas und Harald gleichzeitig leicht angeschlagen den Platz verlassen mussten, wechselte Alex noch für ein paar Minuten die Seiten. Mit dem Treffer zum 3:5 war die Sache für Bunt dann endgültig erledigt. Die Mannschaft hing in den Seilen und sah sich physisch nicht mehr Lage, der Niederlage noch etwas entgegenzusetzen. Abbruch um 21:15 Uhr.

Heiß und stickig wie in einer Hafenkneipe Kinshasas war auch die Luft in Darkos Gastraum. Schlag 22 Uhr muss der Biergarten geräumt sein und wer noch etwas will, muss drinnen Platz nehmen. Die Atmosphäre war bei uns eher ausgelassen, in Küche & Service dagegen so frostig wie eine sternenklare Februarnacht auf dem Hvannadalshnúkur.

 

Bunt 3:5 Orange

Bunt: Albrecht, Bernd, Harald, Ralf, Thomas, Tantieme, Tobi H.

Orange: Albin, Igor, Marcus M., Meister, Domas, Bernhard, Alex

Man of the Match: Alex. Spielerisch blendend aufgelegt, mit viel Zug zum Tor und trotzdem sehr diszipliniert in der Rückwärtsbewegung. Und er war sofort bereit, zu Bunt zu wechseln, statt den Sieg seines Teams, zu dem so viel beigetragen hatte, im orangenen Leibchen zu genießen.

Fünf vier mal drei (29.07.2020)

Sportgeschichte wurde am Mittwoch der vergangenen Woche geschrieben. Und damit ist nicht gemeint, dass ein von mir hoch verehrter Deutscher Meister von 2007 wieder seine Joggingschuhe (allgemeine Meinung der Kelschs: „Geht gar ned!“) schnürte und bei den Pragern auf der anderen Platzhälfte mitkickte. Es geht um die Tatsache, dass das Ergebnis schon wieder 5:4 lautete. Dreimal hintereinander dasselbe Ergebnis: Das gab es seit Beginn der Datenaufzeichnung 2014 noch nie.

Aus den 13 Kelschs, die diesen sporthistorischen Moment im Laufe des Abends zustande brachten, hatte Thomas zwei annähernd gleich starke Mannschaften geformt. Mit leichten Vorteilen für Orange, da Manu nach seiner doch noch nicht völlig auskurierten Muskelverletzung mit leicht angezogener Handbremse zu Werke ging.

Der Anpfiff war noch nicht verklungen, als Bernd nach einem Solo zum 0:1 traf. Orange war gedanklich noch in der Kabine oder sonst irgendwo – jedenfalls nicht auf dem Platz. Trotz dieses frühen Weckrufs dauerte es eine Weile, bis Orange ins Spiel fand, dann aber zunehmend überlegener wurde und sich einige Chancen erspielte. Bis etwa zur 15. Minute hielt die bunte Abwehr stand, dann traf Albrecht freistehend nach einem Querpass von Steffen zum 1:1. Steffen selbst markierte dann das 2:1 oder 3:1 aus spitzem Winkel. (Das andere orangene Tor zu diesem Zwischenstand von 3:1 haben weder Manu, der dankenswerterweise viele Details zur Torfolge und den Torschützen parat hatte, noch der Berichterstatter in Erinnerung.).

Den Anschlusstreffer zum 3:2 erzielte Manu mit einem Distanzschuss nach einem klugen Rückpass. Nicht nur in dieser Situation standen die Orangenen zu weit von ihren Gegenspielern weg, so dass sich die Bunten dem schlecht organisierten Pressing von Orange oft sehr einfach entziehen konnten oder keinen Zugriff auf die bunten Offensivspieler bekamen. Den alten Abstand zum 4:2 stellte Bernhard nach einem scharfen und präzisen Vertikalpass von Steffen wieder her. Während Orange noch weit aufgerückt jubelte bediente Bernd den komplett freistehenden Ralf, dem man solche Geschenke auch nicht an seinem Geburtstag machen sollte. 4:3.

Der Druck der Orangenen wurde nun immer größer, bis Albrecht für die Vorentscheidung zum 5:3 sorgte. Seine herrliche Direktabnahme von der Strafraumgrenze „schlug unhaltbar im winkeleckschen Dreieck ein“ (Anekdote am Rande: Diese grausame Formulierung eines hohenlohischen Lokalsportredakteurs ist mir auch nach über 20 Jahren noch im Gedächtnis. Ich wollte Euch das nicht vorenthalten.). Das Geburtskind konnte mit seinem zweiten Treffer nur noch den Anschlusstreffer zum Entstand von 5:4 erzielen. Der Ausgleich gelang Orange nicht mehr, obwohl es noch die ein oder andere Chance gab. Und Manu verpasste es kurz vor Schluss, als erster Kelsch überhaupt den Spielball über das hohe Giebeldach der Mühlbachhofschule zu schießen. Aber viel fehlte nicht und geschichtsträchtig genug war der Abend ohnehin.

Der laue Sommerabend klang am Spielfeldrand mit zwei Bierkisten von Bernhard und Ralf aus, wobei immer wieder neugierig zu dem von mir hoch verehrten Deutscher Meister von 2007 gespickelt wurde, der bis in den späten Abend hinein kleine Kinder an der Außenlinie abgrätschte.

 

Bunt 4:5 Orange

Bunt: Bernd, Harald, Manu, Meister, Ralf, Thomas

Orange: Albin, Albrecht, Armin, Marcus M., Steffen, Domas, Bernhard

Man of the Match: Die Entscheidung fällt schwer. Domas machte ein starkes Spiel und war sehr passsicher. Steffen glänzte durch ein Tor, zwei Vorlagen und zahllose Versuche, sein Team dazu zu bewegen, enger bei den Gegenspielern zu sein. Ich entscheide mich gleichwohl für Albrecht. Er ist seit dem Re-Start in blendender Form. Auch wenn er zu Beginn des Spiels die eine oder andere Chance liegen ließ, sorgte er für den frühen Ausgleich und mit dem Tor des Monats Juli für die Vorentscheidung.

Von ganzen Zahlen, die nicht durch zwei teilbar sind (15.07.2020)

15, 17 und am letzten Mittwoch wieder 15 Kelschs, die seit dem Re-Start zum Kicken kamen. Das sind sehr erfreuliche Werte, auch wenn wieder eine ungeliebte, weil ungerade Zahl an Spielern auf dem Platz stand. Ralf, der die Mannschaften machte, war allerdings davon ausgegangen, zwei Mannschaften mit sieben Kelschs eingeteilt zu haben. Weil dies aber erst beim Anpfiff auffiel und es sowieso schon auf halber Neune zuging (die Disziplin, die Disziplin …), entschied man, erst einmal anzufangen und gegebenenfalls später umzustellen.

Die ersten 20 Minuten waren dann doch etwas einseitig. Bunt spielte in Überzahl dominant. Niki zog die Fäden im Mittelfeld, war immer anspielbar und organisierte sein Team. So zog Bunt auf 4:0 davon. Der ersten Treffer war, wenn der Berichterstatter es vom gegenüberliegenden Tor richtig sah, ein erzwungenes Eigentor. Dann traf Ralf traf mit einem astreinen Mittelstürmertor. Die harte Hereingabe von rechts war weder Schuss noch Flanke. Ralf hielt einfach den Schlappen rein und drin war der Ball. Tore schießen kann offenbar sehr einfach sein – wenn man eine echte Neun ist. Besonders erwähnenswert noch die Vorlage zu einem weiteren Treffer: Bernd drehte sich bei der Ballannahme äußerst elegant um seinen Gegenspieler herum, woraufhin er auf der linken Außenbahn massig Platz und Zeit hatte. Seine präzise Vorlage musste nur noch veredelt werden.

Nach dem 4:0 einigte man sich darauf, noch fünf Minuten weiterzuspielen, um dann gegebenenfalls umzustellen. Die Aussicht, bald selbst in Überzahl spielen zu können, motivierte Orange offenbar, das Spiel nicht vorzeitig abzuschenken. Ein harter Schuss von der Strafraumgrenze wurde vom bunten Torhüter noch zur Seite geklärt. Dort stand allerdings Bernhard am langen Pfosten völlig frei, der zum 4:1 einschieben konnte. Beim 4:2 köpfte Steffen Niki an, von dessen Körper der Ball über die Torlinie trudelte.

Bunt zog die Zügel wieder etwas an und traf zum 5:2, woraufhin um kurz nach Neun Tobi H. dankenswerterweise die Seiten wechselte und sich ein orangenes Leibchen überstreifte. Schnell traf Martin mit dem linken Innenrist aus sieben Metern platziert in die Ecke zum 5:3. Dem Endstand von 5:4 ging ein Bock des bunten Torhüters voraus, der von Orange mächtig unter Druck gesetzt wurde, den Ball aber nicht lang und hoch Richtung Igor oder Eckfahne drosch, sondern einen zu riskanten Querpass versuchte, der dann – wohl von Harald – ins leere Tor abschlossen wurde.

Zuvor hatte Orange noch einige Chancen gehabt, zielte aber häufig zu hoch über das bunte Tor. Was sonst gefährlich wurde, wurde von der bunten Defensive entschärft, insbesondere von Albrecht (dazu sogleich). Die letzten Minuten zitterte sich Bunt über die Ziellinie – wäre es noch zehn Minuten länger gegangen, wäre das Spiel vermutlich gekippt.

 

Bunt 5:4 Orange

Bunt: Albin, Albrecht, Bernd, Igor, Marcus M., Niki, Ralf, Tobi H. (bis 40. Min.)

Orange: Harald, Martin, Meister, Steffen, Tantieme, Tobi H. (ab 40. Min.), Domas, Bernhard

Man of the Match: Niki war der allgegenwärtige Organisator der bunten Mannschaft. Ich entscheide mich trotzdem für Albrecht. Er machte ein nahezu fehlerfreies Spiel, hatte einige wichtige Aktionen nach vorne. Vor allem aber prallte die orangene Offensive an seinem robusten Zweikampfverhalten und seinen Tacklings ein ums andere Mal ab.

Ein kleines Stück Normalität (08.07.2020)

Schon mit dem zweiten echten Spiel seit dem Re-Start fühlte sich – jedenfalls ganz persönlich für mich – der Mittwochabend wieder nach einem kleinen Stück Normalität an. Sehr schön. Und weit weniger mulmig, als noch in der Woche zuvor.

Das erste Tor des Abends erzielte Gast Alex nach einer präzisen Ecke von Domas per Kopf. So kann man seinen Einstand natürlich auch geben. Noch einmal Alex und Martin erhöhten zum 3:0. Bunt schien in Überzahl alles im Griff zu haben und schaltete zwei Gänge zurück. Eine Konstellation, die gar nicht so selten vorkommt, wie mir scheint. Jedenfalls war kaum noch Bewegung im bunten Spiel und vor allem wurde der Ball nicht mehr laufen gelassen. So kam grün immer besser ins Spiel. In der Abwehr waren die bunten Verteidiger zwar in der Nähe ihrer Gegenspieler, aber oft nicht wirklich dran am Mann und hatten so keinen Zugriff. So kam zum Beispiel Niki völlig freistehend nach einem Abpraller per Direktabnahme zu einem Tor. Und Harald zwirbelte den Ball in einer Überzahlsituation von Grün nach einem Einwurf um den kurzen Pfosten herum. Wenn ich mich recht erinnere traf auch Steffen noch. Jedenfalls kam Grün innerhalb kurzer Zeit zu Ausgleich.

Die drei grünen Tore fielen übrigens ohne Zuschauer. Der verletzte Manu verließ samt Sohn die Zuschauerränge beim Stand von 3:0, Götz und Stefan kamen erst dazu, als es für Bunt nach dem 3:3 schon etwas besser lief.

Auf das 4:3 für Bunt folgte ein Pfostentreffer von Steffen und im unmittelbaren Gegenzug das 5:3. Die Vorentscheidung, wie sich herausstellen sollte. Man hatte danach den Eindruck, dass Bunt den Sieg jetzt nicht mehr aus der Hand geben wollte. Das lag von allem an Igor, der glänzend aufgelegt und höchst mannschaftsdienlich seine Mannschaft zum Sieg führte.

Zwar hatte Grün auch noch weitere Chancen: Albrecht klärte per Kopf wie einst Baba im Ausguck („Ich habe einen Kü`bis an die `übe bekommen!“), Steffen traf mit einem Gewaltschuss noch einmal den Pfosten und zwei, drei weitere Chancen vergab grün noch dazu. Am Ende war der Sieg hochverdient, wenn auch zwei, drei Tore zu hoch.

Ein großes Stück Normalität später am Abend bei Darko: Trotz mehrfacher Kommunikation, dass wir in jedem Falle kommen würden, gab es um kurz vor zehn zwei Gerichte zur Auswahl: Crêpes oder Spaghetti mit Tomaten-Knoblauch-Sugo. Naja.

 

Bunt 8:3 Grün (die orangenen Leibchen lagen frisch gewaschen, gemangelt und gefaltet bei einem Kelsch zu Hause)

Bunt: Albin, Albrecht, Igor, Marcus M., Martin, Tantieme, Tobi H., Gast Alex, Domas

Grün: Armin, Harald, Meister, Niki, Roman, Steffen, Thomas, Gast Bernhard

Man of the Match: Igor. Als das Spiel zu kippen drohte, war er der spielentscheidende Mann. Wenn ich mich recht entsinne, war Igor nur an dem ersten Tor nicht beteiligt und kann sich für diesen Abend ein Tor und sechs (!) Vorlagen in die Scorerliste notieren lassen.

Spielbericht (19.02.2020)

In den letzten 28 Minuten waren die Mannschaften ziemlich ausgeglichen und dieser Spielabschnitt endete 2:2. Tantieme hatte sich zuvor beim Zwischenstand von 5:1 bereit erklärt, zu den klar unterlegenen Orangenen zu wechseln (dieser dankenswerte Transfer wird ihn übrigens nicht um einen Sieg in der Statistik bringen). Steffen war etwas unzufrieden, weil man die neu gewonnene Überzahl schlecht ausspielte. Dem kann man nur schwer widersprechen.

Die rund 45 Minuten zuvor waren dagegen ziemlich eintönig. Orange hatte in Unterzahl ein paar wenige brauchbare Offensivaktionen und war hinten sichtlich bemüht, sich nicht komplett abschießen zu lassen. Was bis zum dritten Gegentreffer noch ganz gut gelang. Danach wurde es sehr einseitig und Orange steckte mehr oder wenig auf. Ein Bunter soll gar gesagt haben, man habe sich noch nicht einmal anstrengen müssen. Ich mache es daher kurz: So wie die Mannschaften eingeteilt waren, war das so absehbar.

Am 21. Mai 2020 treten wir beim 34. Prager Kleinfeldturnier / Lothar-Schubert-Gedächtnisturnier mit einer Mannschaft als „ASG Walter Kelsch“ an. Ich bin gespannt, ob über den Lautsprecher unser ganzer Name genannt wird. Auf der Webseite heißt es zu dem Turnier: „Wir werden im Vergleich zu 2018 alles verbessern und auf „KFT2.0“ updaten.“ Na, da sind wir aber gespannt. Mir persönlich würde es ja schon genügen, täte der Schiri tatsächlich abpfeifen, wenn das Spiel über den Lautsprecher schon zweimal beendet wurde… Am 21. Mai 2020 ist übrigens Himmelfahrt, wie Armin völlig zutreffend feststellte.

 

Bunt 7:3 Orange

Bunt: Bernd, Harald, Igor, Martin, Niki, Ralf, Roman, Tantieme (bis 45. Minute)

Orange: Albrecht, Armin, Manu, Marcus M., Meister, Steffen, Domas, Tantieme (ab 45. Minute)

Man of the Match: Igor wollte unbedingt seinen ersten Sieg 2020. Feine Vorlagen und unter anderem einer herrlicher Distanzschuss in den Winkel, Ungeschlagen, seit er 50 ist!

Plädoyer für den xL-Wert (12.02.2020)

Mehr als eine halbe Stunde lang hielten die sechs Orangenen hinten die Null. In Unterzahl wohlgemerkt. Durch Igors Hackentor war man gar 1:0 in Führung gegangen. Die sieben Bunten hatten durchaus Chancen, deren Verwertung war jedoch kläglich. Erst ein zu lang geratener Vertikalpass von Manu auf Thomas brach den Bann. Der Ball trudelte durch mehrere Spieler hindurch am verdutzen Berichterstatter vorbei ins Tor zum 1:1. Die erneute Führung für Orange fiel unmittelbar im Gegenzug, als der Meister eine kleine Unsicherheit im bunten Tor nutzte und die präzise Flanke von Steffen veredelte. Orange gelang es in dieser Phase nicht, dass dritte Tor nachzulegen und sich weiter abzusetzen. Auch dazu wären reichlich Chancen vorhanden gewesen. Stattdessen luchste Manu dem letztpostierten orangenen Verteidiger den Ball ab und verwandelte im eins gegen eins gegen den orangenen Torhüter souverän. Das 3:2 für Bunt war nicht zu verteidigen. In die harte und präzise Flanke von Manu auf den kurzen Pfosten hielt Ralf seinen Fuß hinein.

Die Beine der Unterzahlmannschaft wurden schwerer, die Räume wurden nicht mehr konsequent zugelaufen und die Rückwärtsbewegung verlangsamte sich zusehends. Dabei war noch etwa eine halbe Stunde zu spielen. Wiederum Igor konnte eine schöne Kombination zum 3:3 und damit noch einmal zum Ausgleich abschließen. Auf der anderen Seite hatte Bernd zunächst Glück, dass sein Schuss am orangen Verteidiger hängenblieb und der Ball wieder vor seinen Füßen landete. Wie er den Abpraller dann aber per Direktabnahme versenkte, war richtig stark. Ebenso wie Bernds Leistung den ganzen Abend hinweg, gerade auch in der Defensive. Nach einem Ballverlust von Orange gelangte der Ball über Bernd und Manu zu Thomas, der auf 5:3  für Bunt erhöhte. Orange musste der Unterzahl nun immer mehr Tribut zollen und kam durch Steffen nur noch auf 4:5 heran. Manu war es vorbehalten, die letzten beiden Tore für die inzwischen klar überlegene bunte Mannschaft zu machen: Das 6:4 von der Strafraumgrenze in den Winkel und den Endstand zum 7:4 nach einem Konter auf das – im Mute der Verzweiflung – inzwischen verwaiste orangene Tor.

Im Rahmen der Fußballberichterstattung ist immer häufiger vom xG-Wert die Rede, wobei xG für „Expected Goals“ steht, also die zu erwartenden Tore. Das Expected-Goal-Modell soll unter anderem dazu dienen, eine vom Endergebnis unabhängige Aussage über die Spielleistung der einzelnen Mannschaften treffen zu können. Ein herrlich sinnbefreiter Unfug.

Ich plädiere hingegen für die stärkere Berücksichtigung des xL-Werts bei der Mannschaftseinteilung. xL steht für „Expected Laufleistung“ und ist selbsterklärend. Die Konfektionsgröße spielt dabei keine Rolle, wobei es theoretisch denkbar ist, dass ein Zwei-Zentner-Mann im XL-Trikot möglicherweise einen geringeren xL-Wert haben könnte, als beispielsweise Jochen Sinner oder Claus.

Diesen und vergangenen Mittwoch war die Unterzahlmannschaft in der letzten halben Stunde läuferisch nicht mehr in der Lage, dagegenzuhalten. Was, meiner bescheidenen Meinung nach, jeweils nicht völlig unerwartet kam. Es wäre daher wünschenswert, wenn die „Expected Laufleistung“ (wieder) ein gewichtiges Kriterium bei der Mannschaftszusammenstellung wäre. Gerade dann, wenn eine Mannschaft in Unterzahl spielen muss.

Bei Darko endete der Abend ausgelassen. Tantieme hatte am Handy herausgefunden, dass der Familienname Kelsch in den USA offenbar weit verbreitet ist und förderte zahlreiche beindruckende Fotos unserer amerikanischen Verwandtschaft zu Tage. Einen umfassenden Stammbaum wird Tantieme in Kürze hier auf dem Blog veröffentlichen.

 

Bunt 7:4 Orange

Bunt: Albrecht, Bernd, Manu, Niki, Ralf, Thomas, Tantieme

Orange: Armin, Igor, Marcus M., Meister, Steffen, Domas

Man of the Match: Vier der sieben Tore selbst erzielt. Dazu zwei Vorlagen. Nur an Bernds Treffer, der auch in der Verlosung für den MotM war, war Manu nicht beteiligt. Angesichts dieser Daten geht die Auszeichnung dann doch eindeutig an den Dominator des Abends.

Wo ist Walter? (05.02.2020)

Jahresbestleistung. Gleichzahl. Wunderbar. Ralf machte die Mannschaften. Doch nachdem 13 Spieler zugeteilt waren, kam plötzlich die Frage auf: „Wo ist Walter?“ Alle, wirklich alle, hatten 14 Spieler gezählt. Der vermeintlich 14. Walter Kelsch blieb allerdings verschollen. Und folglich waren die Mannschaften, die nicht auf ein Spiel Sieben gegen Sechs ausgelegt waren, doch ziemlich unausgeglichen.

Gleichwohl führte Bunt durch zwei Tore von Bernd und einen Treffer von Igor Manu mit 3:1. Steffen hatte mit einem schönen Drehschuss ins kurze Eck das zwischenzeitliche 2:1 erzielt.

Nach dem Spiel zog Manu Parallelen zum Wunder von der Grotenburg anno 1986. Bekanntermaßen hatte Bayer Uerdingen nach 1:3 noch einen historischen 7:3-Sieg gegen Dynamo Dresden und das Weiterkommen im Europapokal gefeiert. Orange gelang es sogar, den 1:3 Rückstand in ein lockeres 9:3 umzuwandeln. Acht Gegentore am Stück. Mein Gott, Walter…

Der Meister und wieder Steffen hatten zum 3:3 getroffen. Spätestens ab da wurde das Spiel sehr einseitig. Bunt spielte zu langsam, zu umständlich und zu fehlerbehaftet. Orange machte mit Armin, Martin, Niki und Steffen das Zentrum dicht. Und die wenigen Chancen, die sich Bunt durch diese kompakte Verteidigung herausspielen konnte, wurden versemmelt oder vom sehr gut aufgelegten Tantieme im orangenen Tor vereitelt. Insofern verpuffte auch Igors Ankündigung, ihm die Bude vollzuhauen, wirkungslos. Auf der anderen Seite erhöhte Orange konsequent Tor um Tor.

In der Schlussphase brach Bunt regelrecht auseinander. Die letzten drei Gegentreffer fielen ohne nennenswerte Gegenwehr.

Das Wunder von der Prag war also nicht auf dem Platz zu finden, sondern im neuen Kabinentrakt: Die spezialangefertigten Bänke waren geliefert worden und so konnte die neue Umkleide bezogen werden. Die Fußbodenheizung wurde überschwänglich gelobt. Dem ein oder anderen kam der Platz in der Kabine nicht allzu großzügig vor. Die Duschen mit den Mischbatterien wurden dagegen uneingeschränkt als großer Fortschritt gefeiert.

 

Bunt 3:9 Orange

Bunt: Bernd, Igor, Manu, Marcus M., Ralf, Domas

Orange: Albrecht, Armin, Martin, Meister, Niki, Steffen, Tantieme

Man of the Match: Steffen. Viele Tore und Torvorlagen. War von Bunt nie in den Griff zu bekommen.

Auf ein Neues (08.01.2020)

Paul Gascoigne jedes Mal. Aber auch Gonzalo Higuain, Mario Götze, Eden Hazard, Mario Balotelli, Max Kruse, Henrikh Mkhitaryan et cetera. Die Liste der Fußballprofis, die mit ein paar Pfunden zu viel aus dem Urlaub kamen, ist lang und illuster. Zum Glück – zumindest für den Berichterstatter – wurde zum Jahresauftakt 2020 unsere Waage im Schrank gelassen; Laktat- und Coopertest wurden ebenfalls abgesagt. Denn man wird unterstellen dürfen, dass zumindest die Orangenen bei Weihnachtsgans und Gutsle kräftig zugelangt haben, so bewegungsarm und langsam die läuferische Performanz der Überzahlmannschaft wirkte.

Ein Spiel in Gleichzahl verhinderte die Wade von Tobi H., die beim Warmmachen zumachte (so mancher Leser wird jetzt murmeln: „So was kommt von so was!“). Er verabschiedete sich noch vor dem Anpfiff. Dem Meister hatte der Hausarzt zwei Genesungsbiere verschrieben. Als die ausgetrunken waren, ging mit ihm auch der einzige Zuschauer. Allen Verletzten, Kranken und Rekonvaleszenten sei hiermit schnelle und vollständige Genesung gewünscht!

Also das ungeliebte Vier gegen Fünf. Das erste Tor des Jahres darf sich Albrecht in der Statistik notieren: Mit dem linken Fuß präzise ins lange Eck. Steffen und Martin für Bunt sowie Igor für Orange trafen zum 2:2 in einem bis dahin ganz munteren und ausgeglichenen Spielchen.

In der Folgezeit wurde Orange immer behäbiger. Langsames Ballgeschiebe in Ballbesitz, gemütliche Rückwärtsbewegungen bei Ballverlust und – das zog sich über den ganzen Abend hindurch – viel zu viel Platz für die bunten Angreifer in der orangenen Gefahrenzone. Recht zügig lag Bunt mit 7:2 in Führung.

Positiv anzumerken ist, dass sich Orange davon nicht beirren ließ. Geduldig spielte man den eigenen Stiefel weiter, kam wieder heran und zum zwischenzeitlichen 9:9. Alle Lücken kann man zu viert eben doch nicht schließen. Bei diesem Spielstand einigte man sich darauf, um 21:15 Uhr abzupfeifen und so entwickelte sich eine spannende, wenn auch nicht hochklassige Schlussphase. Orange konnte nie selbst in Führung gehen, blieb aber zumindest stets in Schlagdistanz. Die Hoffnungen der Bunten auf einen Sieg machte Igor eine Minute vor Schluss mit einem echten Kacktor zunichte. Wer wen anschoss und wie genau der Ball dann mit einer Bogenlampe ins Tor trudelte, war jedenfalls vom gegenüberliegenden Tor aus nicht zu erahnen.

Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung. Bunt verteidigte geschickt, spielte schneller nach vorne und hätte bei besserer Chancenverwertung auch gewinnen können, während die orangene Überzahlmannschaft zumindest ohne Niederlage ins Jahr startete.

Die neuen Kabinenbänke werden voraussichtlich Ende Januar geliefert. Steffen weihte als einziger bereits die neuen Duschen (Hurra! Mischbatterien!) ein. Allen anderen war der Weg vom Container zum neuen Kabinentrakt zu weit. So viel zum Thema Laufbereitschaft.

 

Bunt 14:14 Orange

Bunt: Armin, Martin, Steffen, Thomas

Orange: Albrecht, Bernd, Igor, Marcus M., Roman

Man of the Match: Steffen. Agilster Spieler auf dem Platz, viele Treffer und Vorlagen für seine Unterzahlmannschaft, darunter ein Kopfballtor. Und erster Kelsch unter den neuen Duschen.

Sympathisch, aber erfolglos (11.12.2019)

Das 1:0 erzielte Bunt aus 100 % Ballbesitz; den Spielball hatte Orange bis dahin nur aus der Distanz gesehen. Und so ging es die erste halbe Stunde.Bis zum 6:1 war es ein perfektes Unterzahlspiel. Bunt war sehr passsicher, kommunizierte gut, stand ziemlich tief und hatte dadurch genügend Raum für Vertikalpässe in die Spitze.

Aber statt einfach weiter tief zu stehen und Orange mal machen zu lassen, agierte Bunt immer weiter vorne in der gegnerischen Hälfte und wurde dadurch äußerst konteranfällig. Es ist ja sympathisch, dass sich Bunt am eigenen Spiel der Anfangsphase so sehr erfreute. Erfolgreich war es nicht. Hinzu kam, dass Orange umstellte: Manu wurde von Igor konsequent in Manndeckung genommen, Steffen und Thomas von den anderen drei Feldspielern eng gedeckt. Den aus seinem Tor aufgerückten Berichterstatter griff man nicht an. Dieser traute sich selten, ganz nach vorne zu gehen, und so hing der gesamte Spielaufbau an ihm (perfide Taktik!). Es ging dann ziemlich schnell und innerhalb von weniger als zwanzig Minuten hatte Orange sieben Tore am Stück erzielt und das Spiel gedreht. Schöne Tore waren dabei. Besonders hervorzuheben ist Albrechts Direktabnahme mit dem linken Fuß, die exakt neben dem langen Pfosten einschlug. Bunt hatte das Spiel innerhalb kürzester Zeit aus der Hand gegeben und keiner bei den Bunten rechtzeitig gemerkt, was da gerade auf dem Platz passierte.

Beim Stand von 8:9 war Bunt noch einmal dran. Dann ließ der ansonsten stabile Berichterstatter einen nicht sonderlich platzierten Schuss von Ralf unter dem Körper zum 8:10 durchrutschen. Gleich darauf folgte ein unnötiger Ballverlust, in dessen Folge Bunt komplett nackt da stand und den Konter zum 8:11 kassierte. Wieder nur ein paar Minuten später folgten zwei weitere Gegentore, die den Glauben der Bunten endgültig erschütterten, das Spiel noch einmal drehen zu können. Bunt machte vollständig auf und vergab auch etliche Chancen, während sich Orange einfach geduldig hinten reinstellte und einen Konter nach dem anderen abfuhr. Ein Sieg, der aufgrund der reiferen Spielanlage und der besseren Taktik absolut in Ordnung geht.

Bunt 10:17 Orange

Bunt: Manu, Marcus M., Steffen, Thomas

Orange: Albrecht, Igor, Meister, Niki, Ralf

Man of the Match: Niki. Als er vom Tor ins Feld wechselte, verpasste er seiner Mannschaft Ordnung und Struktur. Außerdem laufstark und torgefährlich. (Der Umstand, dass der Wichtelkelsch uns heute Abend im Stich lässt, fließt nicht die Wertung ein.)

Kehrwoche I (03.07.2019)

  • Ungeplant mit den Pragern auf das ganze Feld und große Tore gespielt.
  • Ohne Abseits.
  • Was Oli Fritsch mal sagte: „Ohne Abseits sähe Fußball aus wie auf dem Pausenhof.
  • Was er meinte: „Großfeld ohne Abseits ist scheiße!
  • Igor versuchte, auch ohne Abseits auf der gleichen Höhe zu spielen.
  • Marco nicht.
  • Marco erzielte viele Tore. Sehr viele Tore.
  • Manu erzielte ein Kopfballtor.
  • Der Berichterstatter tat nichts anderes, als Bälle aus dem Netz zu holen und Richtung Anstoßpunkt zu werfen.
  • Die große Chance zum Ausgleich wurde Bunt verwehrt, als in der Schlussminute ein Elfmeter nicht gegeben wurde.
  • Dass es ein Elfer war, sah sogar der Berichterstatter vom anderen 16er aus. Hundertprozentig!

Bunt 5:6 Orange

Bunt: Albrecht, Armin, Bernd, Manu, Marcus M., Meister, Niki, Ralf, Gast Stephan, Gast Sami, Gast Mark, Gast Parisien

Orange: Igor, Marco, Roman, Stefan, Steffen, Thomas, Tobi H., Gast Käppi, Gast Michael, Gast Frank, Gast x

Man of the Match: Marco. Nutzte die sich ihm bietenden Freiheiten, ohne Abseits zu spielen, konsequent aus.