Auf der Prag, 25.09.2019 – Kalt!

Es war einer dieser Abende.

10 Kelschs. 1 Ball. 2 Tore.

Durchwachsen zeigte sich der September und überzeugte mit einem Auf und Ab der Temperaturen. Besorgniserregend war die zunächst noch anhaltende Trockenheit.
Mit +14,1 Grad war das Wetter im September 2019 gegenüber dem vieljährigen Referenzwert von 1961-1990 um +0,8 Grad etwas zu warm – also fast normal. Gegenüber der Referenzperiode von 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,6 Grad und liegt damit ebenfalls im leicht zu warmen Bereich (normal wäre eine Differenz von zwischen -0,5 bis +0,5 Grad).

Berlin (dpa) – Das Kalenderblatt für den 25. September 2019:
39. Kalenderwoche, 268. Tag des Jahres
Noch 97 Tage bis zum Jahresende
Sternzeichen: Waage
Namenstag: Firmin, Nikolaus

HISTORISCHE DATEN
2018 – Die Unionsfraktion im Bundestag stürzt ihren Vorsitzenden Volker Kauder nach 13 Jahren im Amt. Nachfolger Ralph Brinkhaus (CDU) gewinnt überraschend gegen den Vertrauten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
2017 – In der autonomen Kurdenregion im Nordirak stimmen 92,7 Prozent in einem Referendum für die staatliche Unabhängigkeit.
2009 – Der Verwaltungsrat der Barmer Ersatzkasse macht den Weg frei für eine Fusion mit der Gmünder Ersatzkasse zur damals größten Krankenkasse Deutschlands.
1974 – Mildred Scheel, Ärztin und Frau des Bundespräsidenten Walter Scheel, gründet in Bonn die Deutsche Krebshilfe.
1972 – Die norwegische Bevölkerung lehnt in einer Volksabstimmung den Beitritt des Landes zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft – heute Europäische Union – ab.
1944 – Adolf Hitler ordnet die Erfassung aller wehrfähigen Männer zwischen 16 und 60 Jahren für den «Volkssturm» an. Mit der schlecht ausgerüsteten Truppe wollten die Nazis den «Heimatboden» gegen die anrückenden Alliierten verteidigen.
1844 – Das Gedicht «Deutschland. Ein Wintermärchen» von Heinrich Heine erscheint in der Sammlung «Neue Gedichte» bei Hoffman und Campe.

CAPUT I
Im traurigen Monat November war’s,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.
Und als ich an die Grenze kam,
Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar
Die Augen begunnen zu tropfen.
Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zumute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.
Ein kleines Harfenmädchen sang.
Sie sang mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch ward ich sehr
Gerühret von ihrem Spiele.
Sie sang von Liebe und Liebesgram,
Aufopfrung und Wiederfinden
Dort oben, in jener besseren Welt,
Wo alle Leiden schwinden.
Sie sang vom irdischen Jammertal,
Von Freuden, die bald zerronnen,
Vom jenseits, wo die Seele schwelgt
Verklärt in ew’gen Wonnen.
Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.
Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.
Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.
Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.
Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.
Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.
Und wachsen uns Flügel nach dem Tod,
So wollen wir euch besuchen
Dort oben, und wir, wir essen mit euch
Die seligsten Torten und Kuchen.
Ein neues Lied, ein besseres Lied!
Es klingt wie Flöten und Geigen!
Das Miserere ist vorbei,
Die Sterbeglocken schweigen.
Die Jungfer Europa ist verlobt
Mit dem schönen Geniusse
Der Freiheit, sie liegen einander im Arm,
Sie schwelgen im ersten Kusse.
Und fehlt der Pfaffensegen dabei,
Die Ehe wird gültig nicht minder –
Es lebe Bräutigam und Braut,
Und ihre zukünftigen Kinder!
Ein Hochzeitkarmen ist mein Lied,
Das bessere, das neue!
In meiner Seele gehen auf
Die Sterne der höchsten Weihe –
Begeisterte Sterne, sie lodern wild,
Zerfließen in Flammenbächen –
Ich fühle mich wunderbar erstarkt,
Ich könnte Eichen zerbrechen!
Seit ich auf deutsche Erde trat,
Durchströmen mich Zaubersäfte –
Der Riese hat wieder die Mutter berührt,
Und es wuchsen ihm neu die Kräfte.

(…)

1959 – Auf Ceylon (heute Sri Lanka) wird Ministerpräsident Solomon Bandaranaike von einem Attentäter lebensgefährlich verletzt und stirbt am folgenden Tag. Seine Witwe Sirimavo Bandaranaike wird 1960 zur weltweit ersten Regierungschefin einer Demokratie gewählt.
1789 – Der US-Kongress verabschiedet die ersten zehn Zusatzartikel zur Verfassung. Diese «Bill of Rights» garantiert die bürgerlich-demokratischen Grundrechte der Amerikaner.

GEBURTSTAGE
1969 – Catherine Zeta-Jones (50), britische Schauspielerin («Ocean’s Twelve»)
1944 – Michael Douglas (75), amerikanischer Schauspieler (TV-Serie «Die Straßen von San Francisco», Oscar als bester Hauptdarsteller in «Wall Street»)
1939 – Harald Ringstorff (80), deutscher Politiker (SPD), Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern 1998-2008
1929 – Barbara Walters (90), amerikanische Journalistin und TV-Moderatorin (ABC-Nachrichtenmagazin «20/20»)
1744 – König Friedrich Wilhelm II., preußischer König seit 1786, Neffe und Nachfolger Friedrichs des Großen, gest. 1797

TODESTAGE
1999 – Marion Zimmer Bradley, amerikanische Fantasy-Autorin («Die Nebel von Avalon»), geb. 1930
1994 – Louis Ferdinand Prinz von Preußen, Chef des Hauses Hohenzollern 1951-1994, geb. 1907

 

Bunt 19:9 Orange

Bunt: Niki, Ralf, Steffen, Thomas, Tantieme

Orange: Albin, Albrecht, Armin, Igor, Tobi H.

Man of the Match: Der Ralf. Hat sicher viele, viele Tore geschossen!
Und war als erster duschen.

Mea culpa (30.10.2019)

Seien wir ehrlich: Es war meine Schuld. Ich war recht früh auf dem Platz und habe der losen Anfrage der Platznachbarn, ob wir bei jeweils überschaubarer Spielerzahl nicht mit- bzw. gegeneinander spielen wollen, selbstverständlich zugestimmt. War ja auch nicht selten andersherum dieses Jahr.

Hätte ich das nicht getan, hätten vernutlich wir zu zehnt, die Nachbarn zu neunt gekickt. Wären wir nicht mit dem ungewohnten, nahezu quadratischen Spielfeld zwischen den Sechzehnern konfrontiert worden. Hätten eben nicht (in Ermangelung der Kenntnis der Laufwege) reinen Standfußball betrieben. Wären eher geneigt gewesen, uns vor dem eigenen Strafraum gelegentlich in der Nähe der Angreifer zu bewegen, Betonung auf Nähe und bewegen. Hätten uns, besser vertraut mit der Position des eigenen Tores auf dem Platz, auch zwischen den Pfosten weniger fehleranfällig gezeigt. Wären bei eigener Überzahl bestimmt mal in der Lage gewesen, nicht nur den Ballstafetten des Gegners zuzusehen, sondern ihn gelegentlich auch selbst laufen zu lassen. Hätten – das ungewohnte Spielfeld! – davon abgesehen, eine mittelgenaue Halbfeldflanke nach der anderen auf unsere Stürmer zu schlagen. Wären, die Abmessungen kennend, öfter mal torgefährlich gewesen. Hätten nicht zu Beginn des Spiels den einen oder anderen unsererseits harten, aber nicht geahndeten Zweikampf geführt. Wären nicht in den einen oder anderen gegnerseits harten, im Einzelfall sehr harten, durchaus geahndeten Zweikampf geraten. Hätten in diesem Kontext keine Grundsatzdiskussionen ausgetragen und Drohungen ausgesprochen. Wären zufriedener ins lange Wochenende gegangen. Mea culpa.

Bunt 10:5 Orange

Bunt: 9 Prager (davon 2 arg jung)
Orange: Albin, Albrecht, Armin, Igor, Manu, Marcus M., Meister, Niki, Ralf, Tantieme

Man of the match: Keiner. Definitiv.
Honourable Mention: Niki. Wie er, noch mit schmerzverzerrtem Gesicht nach sehr unangenehmem Gegnerkontakt, dem Austausch über Fußballspieler, die doch am nächsten Tag auch alle wieder zur Arbeit zu gehen imstande sein müssten, durch den Verweis auf seinen Berufsstand ein jähes Ende gesetzt hat, war ziemlich lässig.

Anmerkung 1: Wenn jemand in Zukunft nicht mit den Platznachbarn spielen will, kann er sich ganz gut auf den vergangenen Mittwoch beziehen: „Lieber nicht. Wir wissen ja, wie sowas endet.“

Anmerkung 2: Ich hab’s mal in die Statistik eingetragen. Erscheint mir verdient.

Kehrwoche II (21.08.2019)

Medienberichten zufolge soll Jürgen Klinsmann neuer Trainer von La Tri werden. Wenn er noch Tipps braucht, könnte er auch einfach Ralf anrufen. Nach dem Spiel saßen wir vier Kelschs vor der Kabine und lauschten Ralfs Anekdoten aus seiner Zeit in Ecuador. Es war ein heißer Sommerabend und wir hatten reichlich eiskaltes Bier

Vom Spiel selbst ist mir kaum noch etwas in Erinnerung. Wir wurden, wie in diesem Sommer häufiger, von den Pragern herzlich aufgenommen und verteilten uns auf die beiden Mannschaften. Der Berichterstatter wurde, so jedenfalls sagt es sein digitales Gedächtnis, im Tor häufig angeschossen, während Ralf vorne mehrere Treffer erzielte.

Schade, dass Adolfo Valencia Kolumbianer ist. El tren wäre auch für Ralf ein hübscher Spitzname.

 

Bunt 4:10 Orange

Bunt: Albrecht, Igor, 5 Prager

Orange: Marcus M., Ralf, 5 Prager

Man of the Match: Ralf. Tore und Anekdoten.

Hackfleischröllchen (04.09.2019)

Die im Vorfeld von Roman geäußerte Erwartung eines „14 gegen 15“ wurde leider nicht ganz erfüllt, aber mit 5 gegen 5 ließ sich durchaus etwas anfangen. Thomas stellte zwei starke Mannschaften zusammen, von denen zu Beginn des Spiels aber nur eine so recht auf dem Platz war: Bunt führte rasch mit 3:0, dann 5:1. Tobi H. hatte den Torreigen eröffnet, Bernd einen Hattrick nachgelegt, dessen nicht vorhandene Lupenreinheit Waldorf und Statler auf ihrem Bänkchen am Rande des Feldes ausführlich erörterten, und Thomas wurde schließlich freundlich aufgefordert, mit dem Ball am Fuß vergleichsweise gemächlich über das ganze Feld zu laufen und ihn schließlich einzuschieben.

Nun meldete sich auch orange im Spiel an, eingeläutet durch den nach Claus‘ Flanke in der Luft stehenden und souverän einnickenden Albrecht, sodass sich bunt in der nächsten Zeit recht häufig am und im eigenen Strafraum versammelte. Orange machte sich daran, den Rückstand, der bei 2:7 seinen maximalen Ausschlag erreichen sollte, nach und nach zu verringern, und ließ dafür zwar den Ball hübsch laufen, zeigte sich aber vor dem Tor nicht immer, wie sagt man, klinisch. Wiederum Albrecht erzielte aus Igors Sicht das Tor des Tages (andere warfen aus guten Gründen Bernds Heber in die Verlosung), und in der Tat traf orange zwar regelmäßig, nicht selten in Person von Niki, hatte aber auch Pech mit insgesamt vier(?) Aluminiumtreffern, drei davon durch Steffen, während bei bunt insbesondere Manu das Glück gepachtet zu haben schien und ein ums andere Mal durch abgefälschte, nicht richtig getroffene, angeschossene oder sonst irgendwie unverdiente Bälle zu Torerfolgen kam.

Bunt behauptete so bis kurz vor Schluss eine zunehmend dünner werdende Führung. Beim Stand von 8:9 (wie gesagt: nach 2:7) kam orange dem Ausgleich aus bunter Sicht bedrohlich nah, als Claus den Ball bereits über den bunten Torwart gehoben hatte, dann aber kurz vor der Linie abgefangen wurde und mit ansehen musste, wie im Gegenzug Roman auf 8:10 stellte. Orange kam nochmals heran und hoffte auf den erstmaligen Ausgleich mit der Schlusssirene, was die Bunten mit einem finalen Angriff über Thomas und Manu zu verhindern wussten.

Bunt 11:9 Orange

Bunt: Bernd, Manu, Roman, Thomas, Tobi H.
Orange: Albin, Albrecht, Claus, Niki, Steffen

Man of the Match: Bernd. Schoss fast im Alleingang den anfänglichen Vorsprung heraus, den der Gegner nie aufholen konnte. Als dieser später zunehmend höher gegen den Ball agierte, imponierte er als pressingresistenter Torwart.

Man of the Night: Igor Zauberte fantastische Ćevapčići auf den Teller und hatte auch sonst an alles gedacht.

Jahreshoch (26.6.19)

Alle wollten bei Götzens Comeback dabei sein, und fast alle haben’s geschafft. 17 Mann auf dem Feld waren per se schon ein neues Jahreshoch, hinzu kamen drei Zuschauer, von denen einer (Stefan) hoffentlich unmittelbar vor dem Comeback steht und ein zweiter (Andi) dem Vernehmen nach topfit ist, was er auch mal wieder auf dem wirklich relevanten Platz unter Beweis stellen sollte, während beim dritten (Jochen S.) die Chancen, ihn noch einmal (oder gerne öfter) auf dem Feld anzutreffen, leider weiterhin ziemlich gering erscheinen. Wie auch immer: 20 Kelschs auf und neben dem Platz. Viel mehr kann man nicht einmal theoretisch erwarten. Welche Nachwuchsprobleme?

Dem auch qualitativ hohen, ausgeglichenen Niveau des Spielermaterials ist es geschuldet, dass selbst bei 9 gegen 8 die Überzahl von vornherein als relevanter Faktor angesehen werden musste. Der frühe Führungstreffer der Bunten dürfte allerdings eher nicht darauf zurückzuführen gewesen sein, sondern auf schlichte Abstimmungsprobleme in der nicht eingespielten orangenen Abwehr. Da wusste die rechte Hand nicht, was der linke Kopf tat, oder so ähnlich.

Orange fand dann aber durchaus ins Spiel und konnte nach bereits nennenswerter Spieldauer einen gelungenen Angriff über Flügelläufer Götz erfolgreich abschließen, Igor vollendete ansehnlich mit der Sohle. Danach passierte – nichts. Gewiss, es gab ein paar Chancen, die etwas klareren vielleicht bei bunt, weil auf der Gegenseite insbesondere Tobi H. häufig gerade noch rechtzeitig intervenierte, um die ganz klaren Gelegenheiten gar nicht entstehen zu lassen;  Zählbares („zählbar“ nach alter Definition, vor ran-Datenbank und Opta_Kelsch, keine Ballaktionen oder gesprintete Meter, Tore halt) sprang nicht heraus. Wie sollte man auch mit so einem luftlosen Ball treffen? Hätte ein 1:1 eigentlich einen Minusrekord dargestellt? Vermutlich schon.

Irgendwann gelang bunt – vielleicht schlug die Überzahl bzw. das laufintensive orangene Spiel nun durch – die vorentscheidende Balleroberung in der gegnerischen Hälfte, Harald schaltete rasch um, und Manu brauchte nur noch einzuschieben. Als sich dann wenige Minuten später Tantiemovic mit der nötigen Hartnäckigkeit gegen den orangenen Torhüter durchsetzte, war die Messe gelesen. Irgendjemand erzielte noch den vorläufigen Endstand, die fehlenden zwei Minuten werden möglicherweise irgendwann nachgespielt.

Bunt 4:1 Orange

Bunt: Albrecht, Harald, Manu, Meister, Niki, Roman, Thomas, Tantieme, Tobi H.
Orange: Armin, Bernd, Götz, Igor, Marcus M., Martin, Ralf, Steffen

Man of the Match: „Abwehrmonster“ nannte ihn der Meister. Oder, wenn ich es mir recht überlege, wahrscheinlich eher Defense-Monster. Gemeint war aber in jedem Fall Tobi H.

 

Ball

Unser Spielball ‚Beau Jeu‘, der uns nun ca. 3 Jahre begleitet hat, hat am letzten Mittwoch seinen Dienst aufgegeben und ist nun ziemlich platt. Ich werde zwar versuchen ihn mit Fahrrad-Pannenspray zu reparieren, aber gleichzeitig auch ein neues Spielgerät besorgen.

Falls es explizite Wünsche gibt, bitte diese hier posten. Möglichst zeitnah, da ich bis morgen einen neuen Ball besorgen möchte.

Na und? (1.5.19)

„Na und?“ hatte es geheißen in der Vorwoche, als die Rede erstmals auf den mittwöchlichen Tag der Arbeit gekommen war. Selbstverständlich würde man spielen, Feiertag hin, Feiertag her. Marcus kündigte seine Abwesenheit an, ein paar Langzeitverletzte hatte man eh auf dem Zettel, aber sonst: cool. Nichts stand einem schönen Fußballmittwoch entgegen.

Bis dann eben am Tag der Arbeit selbst die Absagen eintrudelten, nach und nach, und ich möchte nicht verhehlen, dass einzelne Kelsche minimal pikiert darüber sinnierten, ob sich nicht die eine oder andere Unabkömmlichkeit vielleicht schon einen Tick früher abgezeichnet hatte.

Wie dem auch sei, eine kurze Phase, in der auf modernen Kommunikationskanälen grundsätzliche Zweifel an der Durchführung gehegt wurden, würgte man rasch ab, einzelne Kelschs wurden trotz eines rotweingetränkten Käseklumpens im Magen zwangsrekrutiert und so hieß es ganz normal: „Na und? Spielen wir halt zu, dings, sechst? Siebt? Acht?“

Und in der Tat: Acht Kelsche versammelten sich auf dem Feld, ein weiterer diskutierte nebenan wichtige vereinspolitische Aspekte. Die Frage nach dem Spielfeld war rasch geklärt: Man versammelte sich wieder einmal im Sechzehner (Na und? Das sind oft die intensivsten, zufriedenstellendsten Abende!).

Bunt versuchte es in der ersten Phase immer wieder aus der Distanz, was zum Teil verheerend aussah, zum Teil hübsche Tore mit sich brachte – die, um der Wahrheit die Ehre zu geben, mitunter nicht einmal als Torschüsse gedacht waren. Wie auch immer: Bunt führte auf diese Weise früh und hielt orange lange auf Abstand. Tobi H. spielte dabei völlig okay.

Aus nicht so recht nachvollziehbaren Gründen muss bunt dann irgendwann geglaubt haben, Distanztore seien ehrenrührig, und versuchte sich vermehrt im Ballbesitzspiel. Was nicht so recht klappte, sodass Trainer Korkut gehen musste. (Hä?)

Na gut, tatsächlich fand orange besser ins Spiel, die bunte Trefferquote sank, die orangene stieg, und vor allem gelang es orange wesentlich besser, die Bunten zu Ecken (und in der Folge zu orangenen Elfern) zu zwingen. Orange (hier: Steffen und Meister) verwandelte zwei seiner drei so erarbeiteten Strafstöße souverän, der unmittelbar vor dem Schlusspfiff vergebene war nicht mehr relevant, während bunt mit Müh und Not auf einen kam, den Manu noch dazu grob verschoss.

Und just diese zwei Elfertore entsprachen letztlich der Differenz:

Bunt 7:9 Orange

Bunt: Albrecht, Armin, Manu, Tobi H.
Orange: Meister, Ralf, Steffen, Tantieme

Man of the Match: Eigentlich ja fast immer einer aus dem Siegerteam. Na und? Diesmal halt nicht. Diesmal gibt’s den Sonderpreis für die B-Note. Niemand tanzte so behände mit dem Ball wie Armin. Da schaut man doch gerne zu.

Enttäuschung des Abends: Darko. Trotz jüngst erfolgter Kontaktdatenübergabe zwecks Schließzeiteninformation standen wir vor verschlossenen Türen.
Na und?
Gehen wir halt in den Wichtel! Küche geschlossen.
Na und?
Bella Napoli regelt!

Der Nicht-Untergeher (23.1.2019, von Albi Bernhard)

Das ging ganz mies los. 0:4 nach zehn Minuten. Dabei hatte er doch letzte Woche erst 2:8 verloren. Und war dann auch noch zu Kreuze gekrochen und hatte einen fairen und unvoreingenommen Bericht geschrieben. Aber nein, das darf nicht wieder passieren, dachte der Manu. Zweimal hintereinander untergehen! Und das nur, weil der Albrecht und der Ralf keine Mannschaften machen können! Nein, so geht’s nicht! dachte er. Und drehte auf.
Wenn die anderen einfach nicht treffen, mach ich’s halt selber, so Manu. Schon steht’s 2:4. Aber die Bunten wollen auch nicht aufgeben. machen schnell das 5:2. Das geht nicht einfach wie ein Bayern-Spiel gegen den VfB, so der Manu. Da ist mehr Geduld nötig. Und drehte weiter auf. Riss seine Orangenen mit. Traf selber, wenn sich die Gelegenheit bot. Organisierte die Abwehr, sodass die Bunten nur noch ein Tor schießen konnten. Zum 6:3. Und dann taten sie sich schwer, gegen die Orangen noch zu treffen.
Jetzt haben wir sie, dachte der Manu. Recht hat er! Außer dem Albrecht treffen noch alle Orangenen. 8:6! Wer hätte das vor einer Stunde gedacht, so der Manu. Fünf Tore hintereinander. Da macht es ja auch nichts, dass die Bunten noch mal rankommen. Mahen wir halt noch ein Tor, dachte der Man of the Match. Zum 9:7-Endstand.

Orange-Bunt 9:7
Orange: Albrecht, Dani, Harald, Manu, Ralf
Bunt: Armin. Igor, Martin, Meister, Tobi H.
Man of the Match: Manu

Nicht zu Null (16.01.2019)

Was wollte man auch erwarten? Wie sollte bunt auch nur den Hauch einer Chance haben gegen das orangene Starensemble? Gegen Katze Tantiemovic, die über Weihnachten noch einmal an ihrer Beweglichkeit gearbeitet haben muss, gegen Flankengott Stefan und Kopfballungeheuer Meister, gegen Tobi H., der aus allen Lagen den Abschluss sucht und findet, und gegen das magische Dreieck aus dem Strippenzieher Armin, dem ständigen Unruheherd Roman und Spiritus Rector Niki.

Da kann man schon mal verlieren, Mensch! Und lieber einmal acht zu zwo als achtmal eins zu ein Viertel. Und überhaupt, wenn man die Zahlen ausschreibt, sieht’s gar nicht mehr so schlimm aus. Nämlich!

Ok, um der Wahrheit die Ehre zu geben: Orange hat das wirklich gut gemacht. Ließ den Ball laufen, häufig mit Armin oder Niki als Initiatoren oder Scharnieren, dazu Roman, den die bunte Abwehr ganz selten aus der Nähe sah. Bitter, dass sich die Lage auch nach Tantiemes Seitenwechsel, also in bunter Überzahl, nach wie vor so darstellte, dass immer mindestens ein orangener frei stand lief. Die Mannschaft ließ den Ball mit viel Bewegung kreisen, bunt fiel nach vorne ganz wenig ein und hinten vernachlässigte man die Deckung. Näher an einem wohlverdienten „zu Null“ waren wir selten.

Und vielleicht höre ich jetzt einfach auf, sonst werde ich selbst heute, sieben Tage später und nach nur scheinbar erfolgreicher Verdrängung, ausfallend. In erster Linie mir selbst gegenüber, wohlgemerkt.

 

Bunt 2:8 Orange

Bunt: Albrecht, Bernd, Manu, Marcus M., Martin, Ralf, Tantieme (ab 65.)
Orange: Armin, Meister, Niki, Roman, Stefan, Tobi H., Tantieme (bis 65.)

Man of the Match: Im Grunde ließe sich jeder einzelne Orangene nennen. Ich wähle Tantieme, nicht nur wegen des grandios gehaltenen Elfmeters. Wechselte beim Stand von 7:0 die Seiten und wurde in einer gemeinsamen Anstrengung der lahmen bunten Abwehr und der von sich selbst berauschten orangenen Offensive eines möglichen Shutouts beraubt: 9:1.