24.
Ja, das ist zwar der erste Bericht im neuen Jahr, aber nein, ich habe mich nicht in der Jahreszahl vertan. Ich bin auch in Gedanken nicht mehr beim Adventskalender. Vielmehr ist 24 die Anzahl der Spielberichte im abgelaufenen Jahr. Einzelne Texte deckten mehrere Mittwoche ab, sodass insgesamt 27 Spiele mal mehr, mal weniger ausführlich beschrieben wurden. 24 mal setzte sich jemand hin, um unser Tun in Worte zu fassen. Lediglich 8 dieser Berichte dokumentierten das zweite Halbjahr, gerade mal deren 3 beschrieben Spiele aus dem vierten Quartal.
Dem stehen 40 Spiele gegenüber, zu denen Daten erfasst wurden, davon 19 im zweiten Halbjahr, 9 im letzten Trimester.
Ob an weiteren Mittwochen gespielt wurde, ließe sich sicherlich im Chatverlauf nachvollziehen, aber nicht heute und nicht von mir. Ebenso wenig wird hier und jetzt die Frage erörtert, ob eine Gesamtzahl von (unwesentlich mehr als) 40 Spielen uns beunruhigen sollte, bzw. wie genau diese historisch gering anmutende Zahl mit der Anzahl unserer Aktiven zusammenhängt und welche Schlüsse wir daraus gegebenenfalls zu ziehen gedenken.
Was ich allerdings ansprechen möchte: 24. 8. 3. Wie oben geschrieben. 3 Berichte im vierten Quartal, 8 im zweiten Halbjahr. Oder anders: Über zwei Drittel der Spiele ab Oktober bzw. knapp drei Fünftel der Mittwochabende im zweiten Halbjahr gab es nichts zu lesen. Hat es jemand vermisst? Eigentlich nicht. Mir zumindest kamen keine Klagen zu Ohren.
Die Frage lautet also: Sofort einstampfen oder doch noch ein letztes Aufbäumen mitmachen?
Nun, wenn es nach mir geht, und der Blick auf die Spielberichte des vergangenen Jahres legt die Vermutung nahe, dass es nicht ganz unwesentlich nach mir gehen dürfte, könnte man noch ein paar Zuckungen mitnehmen. Will sagen: Ich fang mal an. Schreibe was zur vergangenen Woche, schreibe zunächst bis Quartals-, vielleicht Halbjahresende hin und wieder einen Bericht, vielleicht alle zwei Wochen, gerne weniger, vielleicht auch mal einen Tick mehr, und schaue dann, was passiert.
Wenn andere mitmachen und gelegentlich schreiben, wenn also die Lücken wieder kleiner werden, bin ich der Letzte, der aussteigt; wenn nicht, dann lass ich’s eben auch. Das wäre nicht schlimm. Es geht nicht um mich, nicht darum, einer einst hübschen Idee nachzujagen oder gar, echt nicht, mir einen Gefallen zu tun.
Wir haben alle genug zu tun, verbringen hinreichend Zeit am Bildschirm, und zur Dokumentation der eigenen fußballerischen Glanzmomente bedarf es keiner Verschriftlichung, die haben wir eh alle in unseren Köpfen. Niemand braucht Spielberichte. Es sei denn, wir wollen sie. Mal schauen.
Am vergangenen Mittwoch traf sich die wunderbare Zahl von zwölf fußballinteressierten jungen Männern zum wöchentlichen Kräftemessen, nachdem der Jahresauftakt ein dem Vernehmen nach in vielerlei Hinsicht herausforderndes und leider auch verletzungsmäßig unter keinem guten Stern stehendes 4 gegen 3 mit sich gebracht hatte.
Nun also 6 gegen 6, die Mannschaften waren schnell gemacht, orange diskutierte seine Taktik:
„Über die läuferische Qualität werden wir das heute wohl eher nicht gewinnen.“
„Nein. Aber worüber dann?“
„Nun …“
Erfreulicherweise haderte man gleichwohl nicht allzu lange, schon gar nicht lautstark, sondern ließ vielmehr den anfänglichen neunzigprozentigen Ballbesitz der Bunten über sich ergehen, raffte sich zu einem ersten ernst zu nehmenden Angriff auf und versuchte es mit Gewalt. 1:0 durch Markus.
Tja, und das war es dann auch mit der Erinnerung. Der Chronist hat sich zu viel mit eher grundsätzlichen Fragen befasst, um sich vernünftig in den Niederungen des Berichtsalltags bewegen zu können. Er erinnert sich an den einen oder anderen orangenen Treffer, der, wie es um diese Jahreszeit halt so ist, auf bzw. in ein empty goal fiel, zudem an den zu Beginn im Abschluss sehr entschlossenen Steffen auf der bunten Seite.
Bis zum Stand von 6:5 (?) blieb die Kiste eng, und wenn ich nicht irre, ärgerte ich mich über eine dieser üblichen Konstellationen, in denen die eine Mannschaft womöglich hätte aufschließen können, wenn sie nicht irgendeine fußballtypische Dummheit begangen hätte und plötzlich mit zwei, kurz darauf mit drei Treffern zurückgelegen wäre. Manche würden auch hätte sagen.
Orange traf nicht mehr, auch bei besten Gelegenheiten, bunt traf nun wieder, nachdem man zwischendurch vor dem Tor auch nicht immer effizient gewesen war.
Am Ende sahen die Zuschauer ein verdientes 10:7 für bunt. Orange hatte lange Zeit am Punktgewinn geschnuppert, musste sich dann aber doch geschlagen geben. Niemand mag achtbare Ergebnisse.
Bunt 10:7 Orange
Bunt: Albrecht, Bernhard, Henry, Ralf, Roman, Steffen
Orange: Albin, Domas, Manu, Marcus M., Markus, Meister
Man of the match: Mit in der Verlosung waren der lauf- und abschlussstarke Roman und der entschlossene Steffen, doch manchmal muss man auch einfach die kleinen, großen Momente würdigen. Nachdem Steffen von hinten heraus aufgebaut und Henry einen so nicht erwarteten Schnittstellenpass gespielt hatte, war es am bunten Mittelstürmer den Ball wie einst Gerd Müller oder Fritzle Walter aus einer Bierdeckeldrehung heraus in einer fließenden Bewegung ins lange Eck zu, ja, was eigentlich, hämmern? Schießen? Schieben? Legen? Egal. Ralf.